Wie kann es sein, dass wenn man mit einem Rad in Richtung A fährt und der Wind einem entgegenpfeift, dass man meint man betreibe „steh-fahrradfahren“, dass es dann beim Zurückfahren nicht den erhofften Gegenwind gibt, sondern das Gleiche wie schon zuvor. Das ist einfach zum Scheissen. Punkt. Mit diesen 45 Minuten mal 2 habe ich mein wöchentliches Workout erledigt, die Frisur ruiniert und keinerlei lässiges Mobilitätsgefühl an den Tag gelegt. Zu guter Letzt hoffe ich, dass all‘ die frische Luft meine Haut durchblutet und dies wie eine Zellenneuerung wirkt (abgesehen von den Abgasen der Autos).
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#258: Reisebericht: St. Martins Therme
Ich war dieses Wochenende in der St. Martins Therme im Burgenland. Dazu muss ich sagen, dass ich erst zwei Mal (mit diesem Wochenende) in einer Therme auf Urlaub war. Das liegt wohl auch daran, dass ich eigentlich jetzt nicht so der Saunageher bin und auch nicht der Massagentyp, mir gibt das recht wenig. Das einzige was ich wohl durchgehend ausprobieren könnte, wären Beautytreatments.
ABER es war großartig! Nicht nur, dass meine Kinder im fernen Wien (in einer Stunde ist man in Frauenkirchen) weilten und im hoteleigenen SeeSpa keine Kinder erlaubt sind, so verbrachte ich diese Tage mit einzigartigen Frauen, die so unterschiedlich sie sind, einander Raum lassen, zuhören, miteinander lachen können, aber auch für einander da sind, wenn es ans Eingemachte geht. Ich war das erste Mal dabei, aber so fühlte es sich nicht an. Wir haben mehr als einmal festgestellt, wie dankbar wir sind und sein können für das was wir haben, wer wir sind und welche Möglichkeiten wir heute haben!
Daher haben uns so Kleinigkeiten wie die Esel, die uns ab den frühen Morgenstunden mit ihrem hysterischen IAhs geweckt haben, nicht aus der Ruhe gebracht.
Beeindruckt hat uns alle vor allem das hervorragende Service in der St. Martins Therme. Gleich in welchem Bereich wir uns aufgehalten haben oder welche Fragen bzw. Wünsche wir äußerten, es wurde möglich gemacht. Und zwar weder mit übertriebener Freundlichkeit, sondern vielmehr mit einer Herzlichkeit und Selbstverständlichkeit, die man heute vielerorts vermisst. Daher kann ich einen Aufenthalt in der St. Martins Therme mehr als nur empfehlen und am besten mit Menschen, die einem gut tun, mit einem lachen, weinen … Yoga machen, Prosecco trinken, mitsingen mit dem Gitarrenspieler, kollektives Schlafen im Wellnessbereich, sich Suppen teilen …
#257: social media junkie
Ich bin ein Social Media Junkie, dass sage ich jetzt ganz offen und ehrlich heraus. Das hört sich ein bisschen nach „süchtig“ an, und schon alleine, dass ich süchtig und Anführungszeichen stelle, zeigt ja, dieses ambivalente Verhältnis zwischen Junkie-sein, süchtig-sein und professionell-beruflicher Nutzung. Natürlich nutze ich meine Accounts privat, aber sie sind auch ein Ausdruck meiner beruflichen Rolle, nicht umsonst stellen sie Referenzen dar, und werden auch seitens Unternehmen, Partnern und Headhuntern geprüft.
Wer seine Profile, wie Twitter, Facebook, Instagram oder Pinterest und Blogs regelmässig wartet, befüllt und beantwortet, arbeitet bis zu 30 Stunden in der Woche zusätzlich zu seinen Aufgaben wie Job, Familie und Freunde. Wer also seine Profile auch beruflich genutzt wissen will, und nicht so viel Zeit aufwenden kann und möchte, muss selektiv arbeiten und vor allem wohl überlegt.
Mein eigenes Nutzungsverhalten hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Ich habe 2002 mit Blackberry begonnen, konnte auf einmal zu jeder Zeit meine Emails abrufen und ständig online sein. GPRS war damals Highspeed und ich schaute gespannt auf die Emails, die sich l a n g s a m aber mit einer faszinierenden „Geschwindigkeit“ heruntergeladen haben. Ich liebte es mobil zu arbeiten und zwar jederzeit und überall, dass ich sogar dafür bekannt wurde noch im Kreissaal meine Übergaben zu schreiben (ich hatte 23 Stunden ZEIT).
Heute muss ich nicht mehr ständig meine Emails prüfen und nutze bewusst „Auszeiten“ wie auch „On-Air-Zeiten“. Ich habe gelernt, dass ich gerne teile und zwar nicht nur meine Gedanken, sondern auch meine Erfahrungen, Wissen, Vorlieben aber eben nicht ALLES! Es sind eben nur Ausschnitte.
#255: Mrs. Biegenzahn drives her Ferrari-lari-fari
Am Dienstag war ein richtig schöner sonniger Tag, zwar noch etwas kühl, was mich dazu veranlasste mein feuerrotes Puch Rubin Rad herauszuholen, um damit auf die Universität zu fahren. Voller Motivation und meinem Rucksack trat ich in die Pedale, um 40 Minuten später am Oskar Morgenstern Platz anzukommen. Dazwischen kämpfte ich gegen den Wind auf der Reichsbrücke, um mir bei der Vorgartenstrasse einen selbstgepressten Saft zu holen (der Beste und Günstigste in Wien). Natürlich wurde ich von den sportlichen Radfahrern überholt, aber ich hatte zumindest subjektiv das Gefühl, dass es nicht so dramatisch war, wie die Jahre zuvor, wo mich sogar mal jemand ohne Sattel so schnell mal überholte.
Was ich immer noch nicht gelernt habe, ist cool am Fahrrad stehen zu bleiben, um mich an der Stange des Straßenschildes festzuhalten. Wobei es weniger um das Festhalten selbst geht, als um das anschliessende Weiterfahren. Aber es reicht ja schlussendlich schon, dass ich ein so wunderbares schönes Fahrrad habe, im sattesten Ferrarirot und klingender Puchklingel. Somit wenn schon nicht sportlich schnell, stylisch schick.
Abgesichert ist mein Rad mit einer Panzerkette (vielleicht bin ich deswegen auch langsamer, weil ich dieses Gewicht mitschleppe), weil stehlen lassen will ich mir mein Kleinod ja auch nicht wirklich. Also freuen wir uns auf den kommenden Frühling.
#254: Last Night a DJ …
saved my life wäre jetzt wirklich übertrieben, aber er hat zumindest für Unterhaltung gesorgt. Ich war auf einem Fussball-Ball und vor Ort erfüllten sich natürlich alle Klischees, die man sich erwartet. Sogar eine Nationalratsabgeordnete fand sich ein, die Kampfmannschaft mit ihren Spielerfrauen (wie man es sich vorstellt, viele blond und Titten raufgeschnallt), … und natürlich auch ein DJ, der neben teilweise übersteuerten Latinosongs (Shakira hat echt eine schrille Stimme) auch die komplette Palette des deutschen und italienischen Schlagers bedienen konnte. Ich habe dort Lieder gehört, die zum eigentlichen früheren Sonntagsmittagessen zu Hause (nachdem man die Mittagsglocken auf Radio Niederösterreich hören mußte) gehört haben.
Wobei das wesentlich Erschreckendere daran war und ist, dass ich die alle mitsingen konnte. Was durch anwesende Personen missinterpretiert werden konnte. Und es tut mir leid, dass ich Adriano Celentano mit Don’t play that song for me … it’s bringing back the memory… erkenne. Schuld ist nur das Elternhaus!
Aber der DJ war nicht nur eine Sensation, weil er diese Erinnerungen geweckt hat, sondern weil er einfach noch ein DJ der alten Schule ist, der dazwischen auch immer wieder ins Mikrophon sprechen muss (ob das ein Zwang ist?). Informationen auf die keiner wartet, die keiner braucht … Wobei als er uns daran erinnerte, dass es noch Lose gibt, weil es ein Dabled (bitte mit Meidlinger L) zu gewinnen gäbe, da sind wir natürlich auch gegangen, um die Pflicht des Losekaufens zu erfüllen. Aber mein persönliches Highlight war, als ich einen Musikwunsch äußerte, seine Rückmeldung: „Jetzt spiele (Meidlinger L, das sp bitte härter Betonen) ich noch ein bisl 3 langsame Nummern, daun kommt da Latino und da Jovi und daun spü I da deins, Puppe.“
Als ich das im O-ton wiedergab, wollte mir natürlich keiner glauben, aber als dann Mr DJ diesen Satz genauso ins Mikrophon sprach, da war es, als müsste es so sein.
#252: Stolz
Ich weiß Eigenlob stinkt, aber trotzdem darf man und muss man auch auf sich selbst stolz sein. Ich habe in den letzten Monaten intensiv an 2 wissenschaftlichen Arbeiten geschrieben, die sich mit dem Thema Moral und Recht beschäftigen und dann auch noch in englischer Sprache. Es war überhaupt mein erster Versuch etwas wissenschaftliches in englischer Sprache zu schreiben und ich hatte einen Mörderrespekt davor.
Nicht nur, dass man seine Gedanken – die nun mal auf deutsch in einem Gestalt annehmen – eben nicht nur 1:1 übersetzen kann und darf, sondern eben auch diese in die richtigen Wort fassen sollte. Und beim Schreiben und vor allem viel Schreiben, ist es wie ein „Auswurf“, den ich dann mal nicht ansehen kann. Ich lasse alle meine Worte frei und möchte dann eigentlich nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Schwer, wenn es um wissenschaftliches Arbeiten geht und illusorisch, wenn es um eine Fremd-Sprache geht.
Und heute habe ich in mein Prüfungsprotokoll hineingesehen und habe für beide Arbeiten eine gute Note bekommen. Ich bin wirklich stolz auf mich. Und zwar wirklich wirklich. Und ich bin stolz auf Alle, die sich von mir quälen lassen müssen, wenn ich Sparring Partner brauche, für Englisch, für Kant, für Moral, für Recht, für’s Schimpfen, weil eh nicht alles so funktioniert in dem Moment, wie ich es will …
#251: Wieder retour?
Jetzt bin ich ein paar Tage wieder in Wien und ich bin zwar schon wieder fleissig in meinem Alltag integriert und doch bin ich noch nicht zur Gänze angekommen. Es gibt so einiges, wo ich merke, dass ich noch nicht ganz da bin. Manchmal ist mir meine Wohnung einfach zu groß, da steht so viel herum und ich laufe so viele Schritte um doch nur eine Kleinigkeit zu erledigen. Oder ich mag gar nicht in den Supermarkt einkaufen gehen, weil ich das Obst und Gemüse dort sehe und keine Lust darauf habe und leider unsere nächste Gärtnerei Ganger erst im Frühling wieder öffnet. Und ich mag den Winter auch nicht mehr.
Auch das mit dem Fernsehen ist so eine Sache, ich habe ihn bis auf heute nicht mal eingeschaltet.
Ich gehe davon aus, dass es teilweise vorübergehende Anwandlungen sind, vor allem das mit dem Fernsehen. Oder der zur großen Wohnung, weil an vieles gewöhnt man sich einfach wieder schnell. Was ich jedoch gerne beibehalten möchte, ich will frisches Obst und Gemüse, aber auch andere Lebensmittel verstärkt beim Nahversorger kaufen. Es ist ein gutes Gefühl, nicht nur wegen der Nachhaltigkeit, sondern auch, weil es mir und uns anders schmeckt. Sogar mein Obst- und Gemüseverweigernder Bub hat einmal Karotten probiert und war zumindest an den Erdbeeren interessiert.
Da es aber genug zu tun gibt, noch weitere wissenschaftliche Arbeiten schreiben, mein Semesterprogramm vorbereiten und ein Projekt evaluieren, wird mir nicht langweilig werden und alles wird wieder seinen gewohnt chaotischen Gang gehen. Und was aber das Großartigste ist, wieder die Menschen um mich zu haben, die mich lieben und schätzen, wie ich bin.
#249: Sizilien und ich – der Endspurt
Nur noch 2 Tage und dann ist dieses Abenteuer zu Ende. Wie schnell fast 4 Wochen vergehen, wobei zwischenzeitlich, vor allem als der Jr krank war und mit seinen Feuchtblattern starke Schmerzen hatte, war ich schon etwas verzweifelt, ob ich das noch weiter durchstehen möchte. Aber da es keine Alternative gab mit einem ansteckendem Kind, haben wir das Beste daraus gemacht und auch die unkomplizierte Art und Weise der Sizilianer mit dieser ansteckenden Krankheit umzugehen, hat uns sehr geholfen.
Ich mein, ich war mit ihm unter lauter Kindern spielen und es hat sich keiner daran gestört. Die Nonna in dem einem Agroturismo hat ihm Kekse gebacken, da hätten wir die ganze Weihnachtszeit genug gehabt. Diese Freundlichkeit und Offenheit der Menschen wird mir auch sicher fehlen. Mein Sohn hat glaube ich noch nie so oft in seinem bisherigen Leben gehört, wie hübsch und süß er ist. (Naja sie kennen ihn auch nicht so, wie ich)
Was mir noch fehlen wird, das frische Obst und Gemüse und der Espresso um 0,70 – 0,90 €. Aber für den Espresso habe ich mir so eine Kaffeemaschine für den Herd gekauft, weil das letzte Mal, als ich im Latium war, habe ich die ersten 2 Tassen unserer Nespresso Maschine weggeleert (dachte, die Maschine ist kaputt), die Maschine entkalkt (dachte lag daran), um mich dann wieder daran zu gewöhnen.
Was ich lange nicht brauche? Pizza, da wir die letzten 3 Tage täglich Pizza gegessen habe, auf Wunsch des Nachswuchses, aber die war auch sensationell – Pizzeria Kaos (in Siracusa, junges Team). Was ich ja witzig finde, ist, dass sie auf Pizzen Pommes draufgeben, also es ist definitiv kein Faux Pas für die Kinder Pommes oder Patatine Fritte zu bestellen.
Worauf ich mich freue? Auf all‘ JENE Menschen, die das sowieso wissen, wie sehr sie mir fehlen! Und dann noch auf mein Bett, auf gute Sushi und eine dicke Scheibe Vollkornbrot!
#236: Fanta4
25 Jahre Fantastische 4, wobei ich 22 1/2 Jahre davon tatsächlich troy war. Eingestiegen 1992 mit „Die Da“ einem nicht unbedingt lyrisch anspruchsvollen Text, aber damals waren wir noch alle jung. Und Michi Beck mit seinem „S“-Fehler einfach süß. Heute 22 1/2 Jahre später bin ich immer noch troy. Es gibt immer noch Texte, die durchaus leichter scheinen, die Musik aber eindringlich unaufdringlich ist. So wie auch das 25 Jahre Jubelkonzert, sogar Falcos „Rock me Amadeus“ wurde dafür bemüht, etwas was nicht jeder dürfen sollte und trotzdem viele tun, aber bei Fanta 4 ist das sowieso etwas anderes. Das erklärt wahrscheinlich auch, dass eine deutsche Hip-Hop Band bei Rock am Ring unter Metallfans auftreten darf.
Das Konzert war extrem kurzweilig und sie haben auch Songs gespielt, wie Buenos Dias Messias, die alles nur nicht mainstream sind. Populär oder wir ernten was wir säen sind nicht nur musikalisch stark sondern auch in ihren Texten und man merkt ihnen die 25 Jahre nur im Aussehen an – Michi Beck Haare sind weniger mutig frisiert, Smudos Bauch etwas größer und Thomas D. zog sich nicht ganz aus … nur nicht And.Ypsilon ist der, der er immer war im Hintergrund.
Danke für ein wundervolles Konzert, nicht mein Erstes und hoffentlich nicht mein Letztes, weil ich bleibe troy!
#233: Christkind, wo bist du?
Weihnachten und vor allem die Vor-Weihnachtszeit sind mir persönlich schon sehr wichtig. Ich liebe dieses bewusste Herunterkommen, die Kerzen anzuzünden, wenn es draussen dunkel wird und die innere Einkehr. Aber leider lässt einem das Leben nicht immer die Möglichkeit dazu (immer seltener) diese Ruhe zu finden. Je älter ich werde, desto größere – gefühlte – Probleme und Herausforderungen kommen auf mich zu. Gleichzeitig lösen jedoch Lieder wie „Happy Xmas“ von John Lennon diese Sehnsucht nach Ruhe und Zuruhekommen aus. Die innere Zerrissenheit ist manchmal schön äußerlich spürbar.
Heuer habe ich einen Teil der Vorweihnachtszeit mit meinem kranken Papa verbracht. Wobei es nicht um das Was und Wann und Wie intensiv geht, sondern um das „es-ist-jetzt-nicht-lösbar“ Problem. Ich erwarte mir – naturgemäß, weil es Weihnachten ist – dass alle Wehwehchen und noch mehr von einem oder zwei Arztbesuch(en) gelöst sind. Vergesse dabei aber, dass mein Papa seit Jahren oder Jahrzehnten schwerster Diabetiker ist und noch nichts einfach gelöst wurde. Einmal haben sie ihm ein Stück Fleisch heraus operiert, anstelle dem Lipom …
Nur ist er eben mein Papa und es ist Weihnachten. Auch wenn ich bald zu alt bin um an das Christkind zu glauben, so ist er immer noch mein Papa, der stark und unbeugsam sein soll, um sich den Widrigkeiten des Lebens zu stellen. Also hoffe ich auf dieses kleine oder große Weihnachtswunder, obwohl ich weiß, dass es anders kommen wird, eben weil, …
„Kind-sein“ war schon großartig, weil da die Verhältnisse grundsätzlich klar geregelt sind oder sein sollten, aber jetzt dreht sich vieles um und ich habe nicht nur meine zwei Thronfolger sondern auch noch 2 Pflegekinder (weil wenn Papa krank ist, dann trifft einem das nach 40 Jahren umso mehr).
Aber wer weiß, vielleicht kommt ja das Christkind wirklich auch noch zu mir, weil geholfen haben ich heuer schon sehr viel – sowohl beim Einpacken, Christbaum schmücken, Papa Arzt- und Krankhausaufenthalten.