#233: Christkind, wo bist du?

Weihnachten und vor allem die Vor-Weihnachtszeit sind mir persönlich schon sehr wichtig. Ich liebe dieses bewusste Herunterkommen, die Kerzen anzuzünden, wenn es draussen dunkel wird und die innere Einkehr. Aber leider lässt einem das Leben nicht immer die Möglichkeit dazu (immer seltener) diese Ruhe zu finden. Je älter ich werde, desto größere – gefühlte – Probleme und Herausforderungen kommen auf mich zu. Gleichzeitig lösen jedoch Lieder wie „Happy Xmas“ von John Lennon diese Sehnsucht nach Ruhe und Zuruhekommen aus. Die innere Zerrissenheit ist manchmal schön äußerlich spürbar.

Heuer habe ich einen Teil der Vorweihnachtszeit mit meinem kranken Papa verbracht. Wobei es nicht um das Was und Wann und Wie intensiv geht, sondern um das „es-ist-jetzt-nicht-lösbar“ Problem. Ich erwarte mir – naturgemäß, weil es Weihnachten ist – dass alle Wehwehchen und noch mehr von einem oder zwei Arztbesuch(en) gelöst sind. Vergesse dabei aber, dass mein Papa seit Jahren oder Jahrzehnten schwerster Diabetiker ist und noch nichts einfach gelöst wurde. Einmal haben sie ihm ein Stück Fleisch heraus operiert, anstelle dem Lipom …

Nur ist er eben mein Papa und es ist Weihnachten. Auch wenn ich bald zu alt bin um an das Christkind zu glauben, so ist er immer noch mein Papa, der stark und unbeugsam sein soll, um sich den Widrigkeiten des Lebens zu stellen. Also hoffe ich auf dieses kleine oder große Weihnachtswunder, obwohl ich weiß, dass es anders kommen wird, eben weil, …

„Kind-sein“ war schon großartig, weil da die Verhältnisse grundsätzlich klar geregelt sind oder sein sollten, aber jetzt dreht sich vieles um und ich habe nicht nur meine zwei Thronfolger sondern auch noch 2 Pflegekinder (weil wenn Papa krank ist, dann trifft einem das nach 40 Jahren umso mehr).

Aber wer weiß, vielleicht kommt ja das Christkind wirklich auch noch zu mir, weil geholfen haben ich heuer schon sehr viel – sowohl beim Einpacken, Christbaum schmücken, Papa Arzt- und Krankhausaufenthalten.

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