Archiv der Kategorie: Allgemein

#127: Angina

Alleine dieses Wort zu hören, löst bei mir Schreikrämpfe aus, die zwar schmerzhaft im Hals sich anfühlen, aber in diesem Moment geht es nicht anders. Man sagt ja, dass jeder irgendwo so eine Schwachstelle im Körper hat, den Ort, wo Viren und Bakterien zuerst besuchen, damit sie ja lange Party feiern können. Diese Schwachstelle ist bei mir der Hals. Sitzt nur jemand neben mir mit Besuchern des Krankseins, und bemerken mich, geht es schon los. Die Partybesucher teilen sich auf und sagen, he, dort ist es cool, da können wir lange feiern. Meine weißen Blutkörperchen machen anscheinend einen großen Bogen um meinen Hals oder sind der Meinung, dass zahlt sich nicht aus. Auch eine Möglichkeit mich mundtot zu machen. Wobei da kennen mich alle diese Zellchen und Krankheitserreger schlecht, meine Stimme muss schon versagen und dann flüstere ich immer noch.

Somit schlucke ich seit dieser Woche brav meine Antibiotika, verfluche mal wieder Gott und die Welt, dass ich nicht zu denen gehöre, die bei Angina mindestens 5 Kilo abnehmen (wenigstens ein positiver Effekt könnte ja das sein).

Reisebericht: immer was los

Köln ist ein Phänomen, es ist immer was los. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass Köln schon im Mittelalter durch den Ablasshandel der katholischen Kirche eine „Touristenmetropole“ wurde. Bauern und Bürger konnten durch einen „Gang“ nach Köln und gegen finanzielle Abgeltung der Kirche gegenüber ihre Sünde tilgen. Heute ist es weniger der Dom als das kulturelle und gastronomische Leben, dass die Menschen in die Stadt treibt.

Es gibt keine Jahreszeit, wo nicht jemand draussen sitzt, zwar unter dem Heizschwammerl und den Ikea-Decken, um das Kölsch oder die Schorle zu trinken. Menschenmassen schieben sich die Ringe auch spät nachts noch hinauf und das Restaurant klappt seine Tische hoch und wird in kurzer Zeit zum Trinklokal mit Bar und schmaler Tanzfläche. Es ist auch was für jeden Geschmack etwas dabei, von 365 Tagen Karneval in der Klapsmühle über Tanz- und Housemusik in den umliegenden Lokalen. Am Abend draussen zu sitzen, die Möglichkeit durchzuatmen, ist schon etwas was in Wien fehlt und Lust auf mehr macht. Also es scheint zumindest danach, dass Köln trotz strengerem Rauchverbot (dort wird es umgesetzt), kein Problem mit der wirtschaftlichen Lage in der Gastronomie hat.

Reisebericht: Köln und Kitty

Köln und ich sind schon auf einer Du und Du Beziehung, so würde ich es zumindest sehen. Und an Köln liebe ich vor allem Kitty Chai, einerseits auf den Ringen oder am alten Markt. Das Prinzip ist, dass man hinein geht,um sich Drinks und Essen zu holen. Das Essen verspricht passend zum Namen wirklich gutes, solides und frisch gemachtes „asiatisches“ Essen – die Satay Spieße sind großartig – und um EUR 5,90 erhält man Jumpo (0,5) Cocktails – vornehmlich Caipis für mich. Der selbstgemachte Eistee ist auch sehr gut, aber vor allem die Marshmellows und Fizzers Deko machen das Ganze so liebenswert, wie so vieles hier.

Zyklus: Helden von heute

Meine Jasminka ist meine Heldin und das weiß sie auch. Weil sie so ist, wie sie ist und sich durch nichts und niemanden verbiegen lässt. Und sie hat vor allem ein RIESENgroßes Herz, wenn auch bei kleiner Statur. Etwas was nicht immer einfach für sie und andere ist, ist, dass sie ihr Herz auf der Zunge trägt und natürlich kommen dabei schon mal ungeschickte Dinge heraus, aber niemals böse gemeint, aber am Schönsten war, als sie einer Frau, die eben aus der Menge herausstach durch ihr Tanzen (sie hat mit einer Freude und Inbrunst getanzt und dabei bei „Reich und Schön“ der Boboszene Gelächter ausgelöst), sagte, dass sie es so toll findet, mit welcher Freude sie hier tanzt. Und das ist eben sie!

#126: Sammelwahn

Letztens haben wir wieder getauscht, und zwar Disney Karten und uns haben noch 7 Stück gefehlt. Der Vater der sammelnden Prinzessin, es ist das erste Buch dieser Art, war noch motiviert und hatte alles feinsäuberlich sortiert und ins Buch gepackt, dass war zumindest der erste Gedanke, bis er bemerkte, dass seine Tochter und Frau schon wieder Karten herausgenommen hatten, um sich diese anzusehen. Beim erneuten Einsortieren und für uns die Doppelten durchschauen, merkte man schon eine gewisse Unruhe und dezente Fluchaussagen.

Auf meinen Hinweis, dass er ab dem dritten Sammelband dann alle Lebensmittelketten, wie Billig, Sparefroh und Markttag hassen wird, hat er noch nicht ganz ernst genommen, aber beim ersten Mal Sammeln ist ja noch alles süß und frisch. Ich bin ein leidgeprüftes Konsumterror-Opfer, dass sich auch noch so halbfreiwillig dem ganzen Wahnsinn aussetzt, weil wenn nicht ich sammle, sammeln auf einmal alle Omas und Opas für den Nachwuchs mit, und deswegen haben wir auch 2 Plüschbananen

#124: schön, schöner am schönsten

Überall springt mich diese Werbung an, Cellulite weg, flacher Bauch in 48 Stunden, nie mehr Mittesser mit diesem Batzen im Gesicht … In der Psychologie sagt man dazu selektive Wahrnehmung. Aber das würde bedeuten, dass ich mich gerade damit (bewußt oder unterbewusst) beschäftige und daher es immer wieder wahrnehme. Ich habe unterschiedliche Hypothesen:

1. ja es stimmt schon irgendwie, jede Frau (behaupte ich) beschäftigt sich damit, wie es ihr selbst in ihrem Körper geht. Die unreine Haut … liegt das wirklich an der Schokolade. Wobei ich seltenst eine esse, bin nicht so die süße … die Orangenhaut … das Licht in den Umkleidekabinen ist echt eine Zumutung.

2. sind es auch die Medien, die ständig mit dem Thema Gesundheit, Körper, Verbesserungen uns vorgaukeln, dass wir noch lange nicht glücklich sein können und sind. Schwangere, wo bei nur jeder dritten die größte Angst ist, dass bei der Geburt etwas mit dem Kind sein könnte. Nr. 1 ist die Gewichtszunahme, was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Mir war das total egal, ok vielleicht schau ich deswegen so aus, wie ich ausschaue?

3. ich bin ein Beautyjunkie: ich liebe es neue Produkte zu testen und auszuprobieren. Arganöl für die Haare, nutze ich schon lange. BB Cream sind so old school, habe ein seit heuer für das Haar, CC Creams habe ich mir schon letztes Jahr organisiert. Ich probiere einfach gerne neue Sachen aus, daher achte ich natürlich ganz anders auf diese Themen und es ist weniger selektiv als aktiv.

#121: Allheilmittel

Mein Sohn hat am Wochenende die Möglichkeit bekommen sich die Verletzungen und Narben seines Onkels anzusehen, der bei einem Autounfall schwer verletzt wurde. Immer wieder musste er das T-shirt hochziehen und ihm die Narben zeigen, rauf/runter, rauf/runter und immer wieder die Frage, zeig es meiner Mama. Ich habe die Verletzung nicht gesehen, da es ihm einfach unangenehm ist und ich das gut verstehen kann. Es geht hier um einschneidende Erlebnisse, die zu teilen nicht einfach sind.

Trotzdem wollte mein Jr nicht aufgeben, da es ihm wichtig war, und er sich wie es schien alles ganz genau ansah. Also kam das ultimative Argument, komm zeig es mir nochmals und dann Mama, die gibt dir dann ein Bussi.

Ist es nicht wunderbar, wie wichtig und all-heilend noch Bussis und Küsse sind. Warum vergessen wir Erwachsenen nur dieses Zaubermittel, dass uns als Kinder noch jeden Schmerz und jede Trauer verschwinden hat lassen? Und was passiert, wenn es uns nicht gut geht, wir anstellen uns selbst zu bemitleiden, uns ein Bussi von unseren Liebsten (und das kann doch auch Freunde miteinschliessen) zu holen.

#119: Gänsehäufl

Ich bin Kabinenbesitzerin am Weststrand vom Gänsehäufl, dem größten städtischen Bad Wiens mit seinen Stränden, dem FKK-Gelände, dem Wellenbecken, der Rutsche, dem Sportbecken und natürlich dem Kasperltheater (am Wochenende). Am Weststrand senke ich den Altersdurchschnitt um einiges, aber es ist der ruhigste und für mich schönste Teil des Bades. Bis letztes Jahr lag noch fast täglich eine über 90jährige Dame in ihrem Sonnenbett und morgens und abends hat sie sich zugedeckt und noch geschlafen. Auch sonst findet man Originale, die ihresgleichen suchens. Ausklapptische, Wäschespinnen, kleine Beete und Pflanzen finden sich nicht nur bei den Kabanen sondern auch rund um die Kabinen.

Selbst an den heißesten Tagen kann man hier ein ruhiges Plätzchen finden, oder man legt sich zu den Becken und darf andere bewundern und lautstark am Leben teilhaben.

Die demographische Aufteilung gleicht dem am Wiener Würstelstand, Professoren neben Bauarbeiter, jung neben alt und operiert neben hängend.

#118: Spiel, Satz, Sieg

Letztens haben wir über Spieleabende gesprochen, und was die präferierten Spiele sind, wer wann nicht wo verlieren kann. Und ich gebe es zu, ich verliere ungern. Wobei ich bei Glücksspielen noch am ehesten drüber stehen kann, wo es bei mir ans Eingemachte geht sind Wissensspiele.

Am meisten liebe ich es aber wenn in einer Gruppe eine Person dabei ist – zumeist ein Mann mit großem Ego und vermutlich kleinem …Herz – der glaubt, vor allem uns Frauen mit seiner allwissenden Weisheit zu erleuchten, um dann im Geplänkel des Spiels mit grösstmöglicher Naivität ihn dumm dastehen zu lassen. Da muss ich nicht einmal gewinnen.

Ist das verwerflich? Vielleicht, weil ich darüber stehen sollte. Aber ich tu mir einfach schwer, wenn jemand glaubt über anderen zu stehen. Und gelacht habe ja nicht nur ich …

Reisebericht:Highlights CaFlNy 2013

Ich wurde heute gerügt, weil ich so wenige Reiseberichte online gestellt habe, was einerseits mit den vollgepackten Tagen zu tun hatte und natürlich auch daran lag, dass Kinder und Bald-Jugendliche ihre Aufmerksamkeit benötigen und somit für einen selbst oft viel weniger überbleibt.

Unsere Reise nach Canada (Dunnville-Niagara Fälle), Florida (Key West, Everglade City, Cape Coral, Ft. Mayers, Naples, Miami) und New York war eine wunderbare Mischung aus der Möglichkeit die Natur, historische und kulturelle Besonderheiten zu bestaunen und auch zu entspannen, wobei wir für das Entspannen sicher noch ein paar Tage mehr benötigt hätten, damit wir zwischendurch diese Tage hätten einflechten können.

Canada ist für mich längst mehr als nur ein Reiseland, es ist eine Art nach Hause kommen zur Familie. Durch das Internet sind Distanzen nur mehr geographisch vorhanden, Kommunikation ist jederzeit möglich und kostensparrend. Soziale Medien lassen uns am Leben der Famile teilhaben, egal ob Festivals, Urlaube, Schwangerschaften … Somit ist das Wiedersehen so, als ob man sich gerade erst gesehen hat.

Florida:
Naples – der Pier zum Sonnenuntergang, wir haben sehr viele Delphine, Pelikane und leuchtende Quallen im Meer gesehen. Wer braucht schon Seaworld und so.
Sanibel Island – der Strand ist weiß und es scheint, als ob dieser aus Muscheln bestehen würde, soviele unterschiedliche und in allen Farben schillernde Muscheln. Einfach wunderschön. Und die Reiher, Ibise und weitere Vogelarten, die neben uns am Strand lagen.
Everglades – die Landschaft, einfach beeindruckend.
Fort Myers – das Edison-Ford Estate, ein Anwesen gebaut für die Forschung, Wirtschaft und das Lobbying und das vor 100 Jahren.
Key West – Coconut Cafe und einem Ausblick, der einfach dazu einlädt hinunterzukommen.

Und last but not least New York, wo wir einfach einmal die Stadt geniessen konnten, sich mitreissen zu lassen von der Stadt, die niemals schläft. Es sind die Dinge, auf die man vielleicht nicht achtet, weil man dieses und jenes noch sehen muss, die es aber tatsächlich wert sind gesehen zu werden. Wie sich Zeit nehmen im Central Park und einem bunt gemischten Team beim Baseball Spiel zuzusehen, durch Greenwich Village zu spazieren, um Hollywood zu sehen. Am Straßenrand von einem alten Pärchen einen frisch gepressten Saft zu kaufen, einem Obdachlosen das nicht aufgegessene Essen vom Chinesen zu schenken …