#121: Allheilmittel

Mein Sohn hat am Wochenende die Möglichkeit bekommen sich die Verletzungen und Narben seines Onkels anzusehen, der bei einem Autounfall schwer verletzt wurde. Immer wieder musste er das T-shirt hochziehen und ihm die Narben zeigen, rauf/runter, rauf/runter und immer wieder die Frage, zeig es meiner Mama. Ich habe die Verletzung nicht gesehen, da es ihm einfach unangenehm ist und ich das gut verstehen kann. Es geht hier um einschneidende Erlebnisse, die zu teilen nicht einfach sind.

Trotzdem wollte mein Jr nicht aufgeben, da es ihm wichtig war, und er sich wie es schien alles ganz genau ansah. Also kam das ultimative Argument, komm zeig es mir nochmals und dann Mama, die gibt dir dann ein Bussi.

Ist es nicht wunderbar, wie wichtig und all-heilend noch Bussis und Küsse sind. Warum vergessen wir Erwachsenen nur dieses Zaubermittel, dass uns als Kinder noch jeden Schmerz und jede Trauer verschwinden hat lassen? Und was passiert, wenn es uns nicht gut geht, wir anstellen uns selbst zu bemitleiden, uns ein Bussi von unseren Liebsten (und das kann doch auch Freunde miteinschliessen) zu holen.

Ein Gedanke zu „#121: Allheilmittel

  1. Hans Schnatter

    Also,ich hab mal nachgeschaut–ich hab noch Unmengen von diesem Zaubermittel daheim–wird gerne kostenlos abgegeben *ggg*

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