Archiv der Kategorie: Freunde und Lifestyle

#144: Disco-Ampel oder Lichtorgel

Gestern hat H. bemerkt, dass ich ziemlich schlagerfit bin. Ich gebe es zu, dass höre ich bekannte deutsche Schlager ich mit großer Wahrscheinlichkeit den Titel kenne und ein paar Textzeilen sicher mitsingen kann. Aber auch der H. war nicht so schlecht im Wiedererkennen und so kam es zu einem Austausch unserer Kindheits- und Jugenderinnerungen. Und siehe da nicht nur mein Papa hat monatlich/quartalsweise die Schlagerparade bei Donauland bestellt, anfänglich noch in Plattenform, dann kamen Kassetten dran und zu guter Letzt die CD. Und ja ich habe alle Kassetten der deutschen Schlagerparade von 1959 bis in die 198er Jahre hinein.

Ich kenne die Valente, die Frobes und auch noch Peter Weck (Lady Sunshine) die uns damals beglückt haben. Noch heute schwört mein Papa, dass ich La Paloma Blanca in der Gehschule gerockt habe.

Aber am besten fand ich es, als H. erzählte, dass am Sonntag dann die Schlagerparade gehört wurde, und aus der einen Ecke eine rote Lampe leuchtete und aus der anderen Ecke die Grüne! Und da war mir klar, dass mein Schicksal der Disco Ampel kein alleiniges war. Mein Papa hatte 2 (!) Disco-Ampeln (mit Gelb in der Mitte) und somit gibt es einige Fotos, die zwar nicht wiedergeben können, wozu ich getanzt habe, aber es war mit Sicherheit etwas zwischen Boney M, ABBA oder Luv! Und DANKE lieber H., dass du LUV kennst, ich habe mich richtig verstanden gefühlt!

#133: Mut

Eigentlich habe ich E. gesagt, dass ich nicht über sie schreiben wollte. Weil sie etwas angesprochen und ausgesprochen hat, was einfach Mut erfordert. Und ich will auch gar nicht über den Inhalt oder um das was es ging schreiben, sondern darüber, dass es Mut erfordert, auszusprechen, was man sich selbst sogar schwer eingestehen möchte. Und gerade Frauen – und ich kenne derer einige – nicken viel zu oft etwas ab, schauen zu, sind stark und trauen sich nicht sagen, „NEIN“ oder „Ich kann jetzt nicht“. Es geht auch nicht um Überforderung, aber das ist die Erwartungshaltung, die wir uns oft selbst aufoktroyieren. Man muss nicht alles können und vor allem auch nicht alles wollen.
Wir sind so vieles in unseren Rollen und wir müssen nicht jede 100 % ausfüllen. Ich bin in der Rolle der „Hausfrau“ bei nicht mal 30 % – aus meiner persönlichen Sicht. Dafür versuche ich als Mutter 100 % zu geben.
Mut erfordert Kraft und Stärke und enttäuschen tun wir uns oft nur selbst. Somit durchaus mal dazu stehen sich und andere zu enttäuschen!

#132: Geheimnisse

Ich habe heute einem Mann erklärt, warum Frauen so gerne Schuhe kaufen. Und wenn wir von Schuhe sprechen, wir nicht von Schuhen sprechen, sondern von Ballerinas, Chucks, Sneakers, High Heels, Stilettos, Stiefeln, Stiefletten, … Und als er dann von mir hörte, dass der Grund dafür ist, dass es einfach das einzige „Kleidungsstück“ ist, dass sich in der Größe nicht ändert, welches wir nicht 2 Nummern größer kaufen müssen, weil es zwickt, weil ein Speckranderl drüberhängt, weil es der Birnen/Apfel/Soletti-Form nicht passt, wir nur hineinschlüpfen und uns der Schuh gefallen muss, bequem ist, schön ist, einfach zu dem Tag passt, zur Garderobe, zu dem T-shirt, …

Er stand mit offenen Mund vor mir und bekam kurz einen kleinen Einblick in unser Geheimnis.

#130: Theorie des Alphamannes

Gestern hatte ich ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit einem Mann zum Beziehungsverhalten bzw heute eben nicht mehr vorhandenen Beziehungsverhalten, indem er meinte, dass alles darauf hinausläuft, dass Frauen auf der Suche nach einem Alpha-Mann sind, ihn für die Reproduktion benötigt, um anschließend ihn gegebenfalls auszutauschen, falls sich etwas besseres anbietet. Natürlich gibt er zu, dass auch Männer es sich heute sehr einfach machen, und nach 20 Jahren mit der 23 jährigen das „neues, besseres“ Glück sucht, es aber Männer ungleich schwerer haben, weil sie sich ständig neu erfinden müssen. Weil Frauen immer noch ein bisschen mehr haben wollen, glauben, dass da noch mehr kommen könnte.

Die Überzeugung von ihm, dass jede glückliche Beziehung nach 10 Jahren inklusive Kinder, eine Lüge ist, weil entweder sie sich im Cafe vom Yogalehrer (wir sehen von welcher Gesellschaftsschicht hier gesprochen wird) endlich verstanden fühlt – er jedoch nur den schnellen … sucht, oder den Mann den monatlichen Puff-Besuch einplant bzw. von der Sekretärin beglückt wird. Alles Lug und Trug für die augenscheinliche Oberflächlichkeit der glücklichen Ehe.

Natürlich gibt es diese Ehen, Beziehungen und vielleicht werden sie auch mehr, weil wir in der Gesellschaft offener mit diesen früheren Tabuthemen umgehen, neue Medien und Technologien die Vielfalt der möglichen Entscheidungen vorgaukeln, und wenn auch Scheidungen und Trennungen ein Hoch erleben (42,51 %, durchschnittl. Lebensdauer 10,6 Jahre im Jahr 2012), so würde doch diese Generalisierung jegliche Hoffnung zerstören, und gute funktionierende Beziehungen auf ein schäbiges Podest stellen, wo sie nicht hingehören.

Helden von heute: Freundinnen

Freundinnen sind etwas besonderes, sie sind da, wenn man sie braucht, sie hören zu und verurteilen nicht. So sollte es zumindest sein, und das sollten wir nicht vergessen. Manchmal werden Freundinnen zu selbstverständlich, und man vergisst tatsächlich zuzuhören, vergisst, dass jeder von ihnen etwas besonderes für einen ist, nimmt vieles als gegeben hin. Und dann passiert etwas, was aufrüttelt und zeigt, wie verletzlich auch Freundinnen sind.
Man muss nicht den Lebensstil und die Einstellungen der Freundinnen übernehmen, aber wir müssen sie respektieren, weil das Freundschaft ausmacht und es bringt mich weiter, weiter in meinen Ansichten, weiter in meiner Lebenseinstellung, weiter in meinen Freundschaften.

Meine Freundinnen sind meine ganz besonderen Heldinnen.

#124: schön, schöner am schönsten

Überall springt mich diese Werbung an, Cellulite weg, flacher Bauch in 48 Stunden, nie mehr Mittesser mit diesem Batzen im Gesicht … In der Psychologie sagt man dazu selektive Wahrnehmung. Aber das würde bedeuten, dass ich mich gerade damit (bewußt oder unterbewusst) beschäftige und daher es immer wieder wahrnehme. Ich habe unterschiedliche Hypothesen:

1. ja es stimmt schon irgendwie, jede Frau (behaupte ich) beschäftigt sich damit, wie es ihr selbst in ihrem Körper geht. Die unreine Haut … liegt das wirklich an der Schokolade. Wobei ich seltenst eine esse, bin nicht so die süße … die Orangenhaut … das Licht in den Umkleidekabinen ist echt eine Zumutung.

2. sind es auch die Medien, die ständig mit dem Thema Gesundheit, Körper, Verbesserungen uns vorgaukeln, dass wir noch lange nicht glücklich sein können und sind. Schwangere, wo bei nur jeder dritten die größte Angst ist, dass bei der Geburt etwas mit dem Kind sein könnte. Nr. 1 ist die Gewichtszunahme, was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Mir war das total egal, ok vielleicht schau ich deswegen so aus, wie ich ausschaue?

3. ich bin ein Beautyjunkie: ich liebe es neue Produkte zu testen und auszuprobieren. Arganöl für die Haare, nutze ich schon lange. BB Cream sind so old school, habe ein seit heuer für das Haar, CC Creams habe ich mir schon letztes Jahr organisiert. Ich probiere einfach gerne neue Sachen aus, daher achte ich natürlich ganz anders auf diese Themen und es ist weniger selektiv als aktiv.

#123: Glatt gebügelt

Ich lese ja Frauenzeitschriften, gerne die mit viel Gossip, Mode und interessanten redaktionellen Beiträgen (derer gibt es eh wenige), und es ist mir auch egal ob englisch, deutsch oder österreichisch. In letzter Zeit fällt mir auf, dass Schönheitsoperationen, Gesichtsverbesserungen, Giftspritzen, Durchwalken, Lasern, Ultraschall und Vereisen standardisierte Prozesse werden, frei verfügbar und gut zugänglich für jederfrau und -mann.

Wenn ich mir die Fotos jedoch von den vielen Society 50igern ansehe, dann sehe ich hauptsächlich abschreckende Beispiele. Glattgebügelte Masken, verzerrte Lächeln und zementierte Frisuren, und bilde ich mir das ein und sehen sich all‘ diese Frauen immer ähnlicher. Sogar Helmut Bergers jetziges Gesicht erinnert mich an diese Damen. Ich finde es schade, da natürliche Schönheit verloren geht. Und ich kenne Frauen, die sich hier und dort ein Spritzerl setzen lassen, aber sehr niedrig dosiert und das Strahlen der Augen und Lippen sind immer noch vorhanden. Nur sie sagen selbst, dass sie manchmal sich wünschen, dann doch ein bisl mehr noch da und dort zu machen, weil man merkt, wie leicht und schnell es gehen kann. Ein bisl wie eine Sucht, der sie noch nicht nachgeben.

Ich habe Angst vor Spritzen und zwar wirklich große, somit wäre das sowieso kein Thema für mich. Ich bleibe bei meinen Beautytagen mit Freundinnen, und hoffe darauf irgendwann mal schlecht zu sehen, weil dann ist es eh wurscht!

#114: Verdient

Neulich waren Mischa und ich in unserem Element, nicht nur, dass wir einen netten Abend gemeinsam hatten, so haben wir es geschafft, dass 2 Männer ziemlich blöd dastanden. Natürlich wissen sie es nicht und darum geht es auch nicht, aber diese 2 Exepmlare waren einfach überheblich und herablassend und das ohne jeglichen ersichtlichen Grund, weder gutaussehend (Bierbauch, gedrungener Körperbau, ländliches „Naturgesicht“) noch eine intellektuelle Herausforderung und der Kleidungsstil ließ sehr zu wünschen über (Satinanzug in schwarz mit Baumwoll-Westernhemd mit übergroßem Schlüsselanhänger am Hosenbund) und trotzdem erdreisteten diese 2 sich nicht über fast jede Frau in dem Raum zu lästern, zu dick, zu alt, zu schiach, zu … was auch immer. Als sie dann uns angesprochen hatten, und vor allem an unserem sozialen Status interessiert waren – wos mochtsn ihr so? – war das natürlich der perfekte Einstieg für die Kosmetikerin und die Kindergärtnerin aus dem 10. Bezirk. Und so ergab‘ sich aus den Gespräch heraus ein herrliches Bonmot für unsere zukünftigen Treffen, die beiden kamen nämlich aus dem Ländle Oscht-Tirol und was macht man dort doch herrliche Dinge, wie Schifahren, natürlich meinten wir beide, dass wir auch von jeder Piste runterkommen, auf die Frage der beiden, ob wir gut Schifahren könnten, antworteten wir, na mit dem Pflug geht das schon, und am besten sind wir sowieso im Aprés-Ski. Da waren sie dann doch ein bisl unsicher, ob wir nur so tun, als ob … (wir blöndlich sind). Restlich überzeugt habe ich sie aber dann auf meine Anmerkungen zum Biathlon, ob das das jetzt ist mit dem 2 oder 3 Dingen, die man da tun muss.
Auf deren Frage, ob ich nie Latein hatte, antwortete ich dann: „Latein kenne ich nur von Asterix und Obelix, wegen der Sternchen unten im Text.“

Leider mussten wir dann gehen, weil eben M und ich einfach nicht mehr wussten, wie lange wir noch ernst bleiben konnten. Die beiden standen dann ein bisl blöd da, aber eigentlich taten sie das schon zu Beginn.

#105: haarige Probleme

Blogs leben ja auch von den Selbsterfahrungsmitteilungen der jeweiligen Autoren, einen Art Seelen-Striptease der vor allem Unzulänglichkeiten entblößen soll. Und von meinen Selbstversuchen möchte ich hier berichten, es geht um das Enthaaren der Beine.

Nachdem wir bei unserer letzten Mädlsrunde uns neben dem Bügeln (keine Sorge, diese Selbstversuche sind so gut wie inexistent) auch über Waxing, Epilieren – also über das Enthaaren der Beine – gesprochen hatten. Dachte ich, könnte ich doch wieder einmal mein Kaltwachs, an dem ich schon einmal gescheitert bin, wieder hervorholen und ausprobieren.

Gleich das Ergebnis vorweg, auf dem Papier zum Abziehen waren keine Beinhaare zu finden, auf der Couch und dem Handtuch dafür klebriges Wachs. Ich habe versucht Meles Ratschlag, dass das Wachs getrocknet sein soll, umzusetzen. Jedoch obwohl ich so dünn als möglich dieses Wachs aufgetragen habe (sogar mit Spachtel), dieses Papier aufgelegt hatte (egal ob gleich oder später), das Wachs blieb klebrig, trocknete nicht mit und ohne Papier und das Abziehen hat zwar wehgetan, aber nicht den Beinhaaren sondern nur der Haut.

Aber auch Experimente wie die Nutzung von Enthaarungscremen sind nur Angriffe auf meine Nasenschleimhäute. Und als Werbejunkie habe ich auch alle Aloevera, Pfirsichdüfte und exotische Öle probiert, nach meistens 8 Minuten (länger darf man sie nicht oben lassen), juckt die Haut und fallen vielleicht ein paar Beinhaarerln, dafür stinkt die gesamt Wohnung (sogar die untere Ebene) nach verfaulten Eiern (so viel zum Pfirsichduft).

Aber ich gebe nicht auf eine längere Wirkung als ein/zwei Tage zu erzielen und werde mich jetzt Mischas Vorschlag des Epilieren nähern.

#97: Cappy-Malibu

Heute habe ich ein Kommentar erhalten und alleine der Schlusssatz hat mich so Schmunzeln lassen, da so viele Erinnerungen – vor allem viele Schöne – in mir aufgekommen sind. Vor nicht langer Zeit hat Erika mich nachmittags auf einen Malibu Orange eingeladen. Ich habe – glaube ich – meinen letzten Malibu Ende der 1990er Jahre getrunken. Damals war dieser schwer beliebt bei uns jungen Damen, am besten mit Cappy gespritzt. Daneben gab es Ribiselwein, saurer Apfel und Pfirsichspritzer.

Das sensationelle ist, dass ich zu Hause auch einen Malibu habe, da wir Mädels einmal eine Retro-party mit all‘ diesen Getränken und dem legendären Partyigel, den Fleischlaberln und den Schnitzerln gemacht haben. Natürlich mit Musik der 80er und 90er. Damals habe ich nur den Ribiselwein probiert und war eigentlich sehr enttäuscht, picksüß und nicht trinkbar, jedoch der Malibu war so, wie ich ihn in Erinnerung hatte.

Somit gibt es Erinnerungen und Geschmäcker, die sich auszahlen wiederentdeckt zu werden und andere sollte man positiv in seinem Schächtelchen hinten links lassen, aber ohne es auszuprobieren, weiß man es auch nicht.