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#35: Hochbegabung

Über Hochbegabung spricht man nicht, dass ist wie ein Stigmata, so empfinde ich es zumindest, weil viele Eltern einem den Stempel aufdrücken, dass man sein Kind auf ein höheres Podest stellt und man sowieso glaubt, somit etwas besseres zu sein.

Ich sehe es aber vielmehr so, dass indem man diesem Anderssein einen Namen gibt, es einfacher wird, dieses Anderssein zu akzeptieren und zu verstehen. Und um Verstehen geht es doch, jedes Kind – egal ob mit welchen Wesenszügen und Eigenschaften – benötigt Respekt, Verständnis und ein Da-sein. Und mit dem Wissen um die Bedürfnisse des Kindes kann ich als Elternteil versuchen richtig zu reagieren. Und ob es dann schlussendlich richtig war, sehe ich sowieso erst wenn mein Kind erwachsen ist.

#33: Management by illusions

Ich habe schon viele Businesspläne, Unternehmenspläne und auch Strategiepläne selbst erstellt und mitgestaltet. Auch im Coaching erstellen Klienten ihre persönlichen Strategien um zukünftige Ziele und Visionen zu erreichen. Gestern bin ich aber durch Zufall über Notizen von mir gestolpert, die einen Managementplan skizzieren, der mich sehr zum Lachen bringt und zeigt, wie es nicht funktionieren kann und soll. Dabei handelt es sich nicht um einen Managementplan von einem Klienten oder Kunden sondern von einer Bekannten, die ihre Vorstellungen wie man ein gemeinsames Unternehmen und eine Ehe führt, auf einer Serviette (schon im Müll gelandet) darstellte, so genannt ihr persönlicher Managementplan, der lt. ihr sogar ausformuliert abgelegt ist.

Sie gründen ein Start-up, wo jeder viel Freiraum hat, selbständig agieren kann, und die beiden die Chefs sind. Die Potentiale der Mitarbeiter sind gefördert und das Unternehmen mit den Mitarbeitern läuft so gut, dass die beiden ihre freie Zeit im Haus am Meer verbringen. Und die Liebe erreicht neue Dimensionen. Dazwischen wird immer wieder die Wortkombination „lieb haben“ eingeflochten. Und der zeitliche Rahmen für den vielen Zeitraum und das zweite Kind und lieb haben und das Start-up Unternehmen aufbauen liegt bei 1,5 bis 5 Jahre.

Das ganze ist wie ein Fehlersuchbild. Wer findet die 5 Fehler?!

Start-up Unternehmen aufbauen und sich als Gründer Freiraum wünschen. Lieb haben tu ich viele Dinge, aber bei einem Lebenspartner, Ehepartner sollten andere Maßstäbe angesetzt werden. Einen Managementplan kann ich für ein Unternehmen machen und wer es braucht auch für sein persönliches privates Leben, aber was habe ich für ein Leben und Partnerschaft, wenn ich hier keine Differenzierung mehr habe. Mitarbeiter ihre Freiräume und Selbständigkeit zu wünschen, ist ein hehres Ziel, aber ohne Vorgaben des Managements vor allem bei einem Start-up, wo alle an einem Strang ziehen müssen, eher nicht durchführbar. Und last but not least der Zeitplan ist etwas straff angesetzt.

Und haben sie ihre Ziele erreicht, das zweite Kind ja, der Rest nein. Kein Haus am Meer, Konflikte mit den Mitarbeitern ohne Ende, jedes Jahr gehen 1 – 2 Personen, lieb haben – sie haben ja eine Katze …

Glück findet man in vielen Dingen, für mich in vielen kleinen Dingen und ich mache meine berufliche Glückseligkeit nicht vom privaten Glück abhängig. Eine Trennung ist natürlich nicht immer zu 100 % möglich, da beide Bereiche den anderen beeinflussen können. Und es gibt auch noch mehr als nur das Private und Berufliche, denken wir an Interessen und Freunde, je stabiler diese Bereich sind, desto weniger kann uns bei einem Zusammenbruch eines Einzelnen der Boden unter den Füßen weggezogen werden.

#32: Flucht-Achterl

Wir alle haben unsere Strategien, um vor unliebsamen Erlebnissen und Erinnerungen sowie Wahrheiten zu flüchten. Augen zu, in Kisten packen, Kopf in den Sand stecken.

Jedoch gibt es Strategien, die verändern und schädlich sein können. So wenn jeden Abend eine Flasche Wein/Sekt getrunken wird, vornehmlich vom eigenen Mann gebracht, um noch den gemeinsamen Arbeitstag zu besprechen. Nur eben die Dosis macht das Gift, aber es ist eben so schön entspannend und es bietet die Möglichkeit nochmals viel offener seinen Grant loszuwerden. Los wird man aber nicht nur immer seinen Frust, sondern auch seine Sprache und meiner Meinung gibt es nichts grauslicheres, wenn eine Frau nicht mal mehr Herr ihrer Worte ist. Und was oft übersehen wird im Blick in den Spiegel ist das aufgedunsene Gesicht, die Probleme, die immer noch da sind, die mangelnde Leistungsfähigkeit und das Wahrnehmen dieses Umstandes von Mitarbeitern.

#31: Damals wie heute

So Urlaube bringen es mit sich, dass man gewisse Erinnerungen Revue passieren lässt, vor allem, wenn eben Dinge nicht so ablaufen mit Kindern und Entourage wie man sich das wünscht. Aber was läuft den auch schon perfekt und ohne Reibungen ab, noch nicht mal der Hollywood Schinken, der für ein zu Tränen rührendes Happy End einige Aufs und Abs benötigt.

Und so erinnere ich mich daran, dass keine Autos noch Busse davor sicher waren, dass ich sie vollgekotzt habe, egal, ob ich ganz vorne saß oder hunderte Kaugummis „fraß“, nichts half. Ich weiß noch, wie wir mit dem orangenen kleinen Auto meines Onkels nach Bad Deutsch Altenburg fuhren, und als das Auto anhielt meine Mama vor lauter Stolz rief, dass ich es geschafft habe, ich aber im nächsten Moment exorzistenreif mich übergab.
Ich denke, ich war überhaupt so ein Kind mit dem es allgemein gesprochen wohl nicht so einfach war. Auf unserer Zugfahrt nach Jugoslawien mussten wir umsteigen und dabei verlor ich genau beim Einsteigen in den Zug meinen Schuh, es war ein roter Balerina, und nichts in der Welt konnte mich dazu bewegen in diesen verdammten „Scheiß“Zug zu steigen, obwohl die Koffer noch hinter mir standen und die Abfahrt kurz bevor stand. Also holte meine Mama diesen Schuh hervor.
Wasmich noch besonders gut konnte, war schönes sommerliches Gewand, vornehmlich weiße Röcke und und Kleider mit jeglichem Essen und Trinken zu untermalen. Leider etwas was mir heute geblieben ist, das mit dem Übergeben habe ich gut im Griff.
Meine Eltern wurden nie handgreiflich und waren mit mir und meine Geschicken mehr als geduldig, und dafür liebe ich sie sehr!

Daher sollten wir uns mehr daran erinnern, wie es mit uns und unseren Eltern, Geschwistern und so im Urlaub war, und dann vielleicht etwas nachsichtiger und offener mit dem Heute und Jetzt umgehen.

#30: Mauern

Beide meiner Kinder lieben es, wenn wir abends miteinander reden und uns etwas erzählen. Meine Tochter hatte eine Vorliebe dafür mir von Ihrem Alltag detailliertes zu berichten, und zwar in allen Farben und Formen. Im Gegenzug musste ich erzählen, was ich so den ganzenTag tue. Bei meinem Sohn ist es ähnlich, auch sein noch Kindergarten-Alltag wird besprochen. Ich jedoch muss meine Erzählungen auf ein paar hingeworfenen Worten aufbauen, egal ob es dann eine erfundene Geschichte oder was eben so passiert ist.

Gestern war es für mich sehr spannend, weil er etwas erzählt haben wollte über die Mauer. Und so habe ich ganz simpel begonnen, dass die Mauer das Zimmer umfasst, diese weitergedacht ein Haus bildet. Im Garten läuft sie weiter bis zum Ende des Gründstücks und was diese Mauer sieht. Wie eine Mauer beschaffen sein kann, ob sie alt ist, oder ob jemand etwas draufgeschmierten hat. Ob der Efeu sie bedeckt oder sie ganz kahl mit vielen Löchern ist. Und noch weitergedacht, eine Mauer kann jemanden beschützen vor dem Wetter aber auch einsperren. All‘ diese Möglichkeiten und noch viel mehr bietet uns ein simples Wort und mit unseren Gedanken und Erzählungen können wir sie zum Leben erwecken.
Und wenn mein Sohn dann nicht eingeschlafen wäre, hätte ich ihm gerne noch vieles mehr erzählt und so freue ich mich darauf, was ich heute oder wann auch immer wieder für ein Wort zum Entdecken bekomme.

#29: Weihnachtswichteln

Ich schreibe auf alle möglichen kleinen Zetteln Kürzel für die Geschenke, damit ja niemand errät, was es heuer zu Weihnachten gibt. Diese Kürzel können sich auf Rechnungen finden, auf dem PC oder auch auf dem Handy. Heuer habe ich sowieso etwas geschafft, was ich in all‘ den Jahren zuvor vielleicht angestrebt habe, aber nie geschafft habe, die Geschenke sie verpackt, beschleift und sogar beschriftet. Beschriftet nicht nur mit kleinen Namenskärtchen, sondern auch mit Weihnachtskarten und persönlichen Botschaften. Und genau darum geht es doch bei der Weihnachtsbotschaft, um deinem Gegenüber zu zeigen, dass du zuhörst und dir Gedanken machst.

Diese Einstellung versuche ich auch meinen Kindern weiterzugeben, dass es nicht darum geht, was in dem Päckchen drinnen ist, sondern warum man ein Geschenke gibt und was damit vermittelt werden soll.

#28: tut gut – ist gut

Es tut gut, etwas gutes zu denken und auch niederzuschreiben. Eigentlich sollte ich das auch wissen, da es eine der Lektionen im Coaching waren, die wir zu Beginn lernten. Aber es ist einfacher sich seinen negativen Gefühlen hinzugeben.

Und somit sind meine Helden auch meine positiven Seelenfütterer, wie auch meine Familie und Freunde.

#27: Grenzen

Letztens haben wir sehr intensiv über Kinder, Jugendliche und deren Sprung zum Erwachsenwerden diskutiert. Auch auf Grund des Projektes, das in der Schule unserer Tochter angeboten wird und wo das Thema Selbstbewußtsein und Missbrauch (Gewalt und sexuelle Übergriffe) sensibilisiert werden soll.

Dabei waren wir uns alle einig, dass Kinder und Jugendliche zu schützen sind. Und zwar nicht nur, wenn wir eben von Kindern sprechen, sondern auch junge Erwachsene, die in ihrer körperlichen Entwicklung nicht mehr wie Kinder wirken, aber in ihrer Seele weit entfernt vom Erwachsensein sind.

Aber für manche Männer ist diese Dissonanz von Körper, Geist und Seele nicht erkennbar bzw. wollen diese nicht wahrhaben. So bei der Tochter einer Freundin, die sowohl Baby-, wie auch Katzensitter war und auf Grund der Blicke des Vaters, wie auch den Bemerkungen ungern ihren Job verrichtete und auch der damalige Freund von ihr kam immer öfter vorbei, um sie abzuholen. Und ja sie ist und war ein wunderhübsches Mädchen, ist in ihrem Charakter herzlichst und freundlich, und umso mehr, dass sie ihnen anvertraut war, hätte er eine Erwachsenen-Jugendlichen Distanz wahren müssen.

Ich habe eine Tochter und der Gedanke, dass so jemand unzüchtige Gedanken über sie hat, macht mich wütend. Umso wichtiger ist es unsere Kinder zu stärken und ihnen vor allem IMMER zu glauben.

#23: ein Hintern und 10 Kirtag

Da sitz ich im Porgy und höre Ernst Molden und Willi Resitarits und beantworte zwischendurch die SMS von P, die fragt, ob ich Schindler wieder unterwegs bin. Naja ich sag’s ja ehrlich, der Willi ist nicht mein Fall, rein musikalisch gesehen, sind die Texte und auch Kompositionen großartig, aber mein direktes Publikum ist mir persönlich zu anstrengend, weil ich kann ehrlich viel Scheiß über nichts sagen, aber das ist so nichtssagend und dumm …

Aber darum geht’s ja auch nicht. Die P fragt, wie ich das mach, ist mir das nicht zu mühsam, anstrengend, zu viel. Wobei so ein Wochenende, wie heute ist noch ausbaufähig. Wir haben nur: heute eine Geburtstagsfeier mit 9 Mädls unter dem Motto „let’s Cook together“gefeiert, Wohnung und Küche in Urzustand versetzen, einkaufen für den morgigen Brunch, jetzt Porgy&Bess, morgen wie schon erwähnt Brunch und unsere Tochter muss zu einer weiteren Party.
Grundsätzlich hätten wir heute noch Kekse-Backen gehen können und im angestammten Ruderverein ist Weihnachtsfeier, also immer noch Room for Opportunities!

Nein das stresst mich nicht die Sekunde, würde sagen, dass bin ich und mein Hintern.

#22: stark

Diese Woche war ich bei einem Infoabend an der Schule meiner Tochter, da sie im Jänner mit einem Projekt beginnen, dass unter dem Titel „Selbstbewusstsein – Selbststärken“ vorgestellt wurde. Tatsächlich bekamen wir aber einen 1 1/2 Frontalvortrag, der sich mit dem Thema Kindesmissbrauch und Gewalt in der Familie befasste. Nicht nur dass er sehr drückend vorgetragen wurde, war es klar, dass keine Fragen seitens der Eltern gewünscht war, sondern eher die unterschwellige Botschaft vermittelt wurde: wir finden etwas heraus, wenn es da was gibt.

Auf meine Frage, woher den der Auftrag den komme, kam die Antwort der Lehrer, dass die Kinder zu offen mit fremden Menschen umgehen, sie erzählen zu viel von sich selbst. Aber wo ist die Grenze? Ich will doch nicht, dass mein Kind Angst vor Fremden hat und Ihre Offenheit vergräbt. Ist es nicht das, was wir immer kritisieren, dass wir Österreicher weniger offen sind, und dann soll das auch noch in der Schule trainiert werden?!

Und natürlich können wir mit der Angstmaschinerie beginnen und vor dem bösen schwazren Mann uns zu fürchten beginnen, nur Tatsache ist, dass Übergriffe auf Kinder mehrheitlich in der Familie und im Bekanntenkreis stattfinden. Es ist ein wichtiges Thema, dass sensibilisiert gehört, aber bitte ohne Stasimethoden.