Archiv des Autors: Biegenzahn

#296: Was bleibt …

aus dem alten Jahr? 2015 wird sich in den Geschichtsbüchern eines Tages wiederfinden, mit Terroranschlägen in Europa mit Charlie Hebdo nur ein Beginn, Angst davor und danach, Flüchtlingswellen und einer „schleichenden“ Völkerwanderung und wiederum Angst davor und danach. Als krönenden Abschluss des Jahres gibt es Übergriffe auf Frauen, die von allen Seiten für sich genutzt werden wollen, als Rechtfertigung für Hass, für das Missverständnis und vor allem wieder für die Angst. Wer sich unsicher fühlt, wird auch unsicher sein und danach leben.

Wir erleben eine Indoktrination der Angst innerhalb unserer Gesellschaft, und schaffen kaum noch „ABER“ zu sagen. Angst ist ein Teil unserer Taten, unseres Handelns und unseres Wesens. Wie wird aber Angst definiert?

Schon im 11. Jahrhundert hat ein arabischer Philosoph Als Ibn Hatm folgendes geschrieben: „Ich habe mich immer bemüht, in den Taten das herauszufinden, was alle Menschen übereinstimmend wichtig finden und wonach alle streben. Ich habe immer nur das gefunden: das Ziel, die Angst abzuschütteln (…). Ich habe erkannt, daß die Menschheit danach in erster Linie strebt und daß nicht ein einziger Mensch irgendetwas tut oder auch nur ein Wort spricht ohne zu hoffen, damit die Angst in seinem Kopf loszuwerden.“ (zit. n. SPIELBERGER 1980, 63)

Die Angst ist eine mächtige Emotion, und wir lassen zu, dass andere mit dieser Emotion spielen. Ich will nicht von Angst beherrscht werden. Ich will die Angst, die zur Zeit verbreitet wird, gar nicht erst in meinen Kopf hineinlassen.

#295: Perfektionismus

Ich hatte Mitte Dezember mit einem Artikel begonnen, diesen jedoch nie zu Ende geschrieben, was wiederum so gar nicht zu dem Thema „Perfektionismus“ passt. Ich glaube, dass ich kein Perfektionist bin. Ich habe zu wenig Geduld dafür, weder für mich, für die Sache noch für den Perfektionismus selbst. Schlussendlich stehen wir uns auch immer nur selbst im Wege, oder die anderen oder die wenige Zeit, die unzureichenden Möglichkeiten und so weiter und so fort.

Frauen, die sich stressen, weil die anderen Frauen ein Gesamtpaket aus vorbildlichen Kindern, fürsorglichen Partnern und in sich vermeintlich ruhender Mitte ausstrahlen. Wer will schon vorbildliche Kinder? Ok, ich schon, ich gebe es zu. Und die ruhende Mitte wäre auch mal wieder schön zu finden, aber ich arbeite zumindest daran, dass ich alle Fingernägel gleichmässig lackiere (merke gerade, dass ich was zu tun habe!). All‘ diese Bilder spielen sich in unseren Köpfen ab und erzeugen einen Stress, der nicht für UNS gut ist, und was für uns nicht gut ist, zieht dann weiter seine Kreise.

Aber dies trifft auch auf Männer und Frauen im Job zu, die erkennen, dass Perfektionismus nicht möglich ist. Da kann ich noch so oft hinter meinem Mitarbeiter stehen und es ihm vorführen. Weil es ist ja jemand anderer, der diese Tätigkeit dann ausführt, mit anderen Möglichkeiten, anderen Ressourcen und schon hat sich das Ergebnis verändert. Und es geht noch nicht mal um besser oder schlechter. Es geht um anders.

Ich liebe es sowieso zu improvisieren. Besonders beeindruckt hat mich M als er die Krippenbeleuchtung am 24.12 (nachdem alle Geschäfte geschlossen waren) mit zwei miteinander verbundenen AA-Baterien (mittels Tixo) zum Leuchten brachte, weil keine Blockbatterie vorhanden war. Nein es sah natürlich nicht so schön aus, und viel wackeln hätte man auch nicht dürfen, aber es hat funktioniert und seine Funktion erfüllt. Ist das nicht auch ausreichend?

Also ich gehe jetzt auf jeden Fall diese zwei ramponierten Nägel lackieren.

#294: bei den Hottentotten

Ich bin ziemlich lernresistent. Vor 2 Jahren habe ich meiner Prinzessin gesagt, dass es mit ihrem 10ten Geburtstag vorbei ist mit organisierten Geburtstagsfeiern, deswegen durften damals 14! Mädchen bei uns übernachten. Alle aufgebahrt im Wohnzimmer mit allem Drum und Dran, was die weibliche Hemisphäre der Vorpubertät hergibt.

Ein Jahr später hatte ich Mitleid, neue Schule, alles neu und anders. Neue Mädchen, neue Freundschaften und die wollten wir natürlich verfestigen. Macht ja auch Sinn, also schlug ich vor, dass sie doch mit ihren Freundinnen (neu und alt) ins Kino gehen soll. Nein eine Übernachtungsparty war der große Wunsch. Dafür wurden auch nur 5 Mädchen eingeladen. Vorab wurde getanzt, dann gekocht und ein Film angesehen. Alles wirklich wunderbar harmonisch und nett.

Ein weiteres Jahr lerne ich nicht dazu und stimme einer Übernachtungsparty zu. Auch in weiser (?) Voraussicht, dass mein Büro als „Zickenauslagerungsstätte“ dienen könnte und soll. Wieder feilschten wir um jede einzuladende Person und ich kann jedem den Rat geben eine Liste mit Namen in schriftlicher Form (doppelt unterfertigt und mit Stempelmarken versehen) sich geben zu lassen. Weil aus meiner Forderung nach 6 Personen wurden plötzlich 9 Personen, weil doch alle konnten und es nicht so war, dass die eh nicht kann oder darf. Die andere eine Aufführung hätte (die sie aber geschmissen hat für ihre Party). Und wieder habe ich ein ganzes Zimmer mit Matratzen ausgelegt, Decken verteilt und bereits mehrfach erinnert, dass um halb 12 wirklich Schlafenszeit sein soll. Es wurde wieder getanzt und gesungen, Lebkuchen verziert und experimentiert wieviele Mädchen in einen Schlafsack passen. Und auch wenn es eigentlich ganz harmonisch und gar nicht so zickig war, schaut das Wohnzimmer aus, als ob die Hottentotten dort wohnen würden. Ich kann mir auch vorstellen, dass die sich mit so hohen Tönen unterhalten – eigentlich mehr anschreiben, damit sie sich übertönen – und im Dauerkichermodus (auch recht schrill) befinden. Manche grunzen sogar zwischen ihren Lachern.

Und wer auch immer, BITTE erinnert mich nächstes Jahr daran, dass ich eigentlich vorhatte keine weitere Mädchengeburtstagsparty zu veranstalten. Ich habe nämlich noch Raubritter N. als Sohn, der durch das schillernde Vorbild seiner Schwester schon hervorragende Ideen hat, was er einmal machen will.

Zyklus: Helden von heute

Letztens habe ich David Enoch über Moral Deference zugehört. Deference bedeutet so viel, wie Pietät, Achtsamkeit und in dem Zusammenhang geht es um eine Instanz von Moral, die zu beachten ist.

David Enoch hat einen Text dazu geschrieben, der sehr zu empfehlen ist, wobei es ihm wichtig scheint, dass dieser nicht von zu vielen gelesen wird, weil sonst wird ihm ein Expertentum angelastet, welches er gar nicht übernehmen kann, will oder möchte. Wer will schon gerne Experte in moralischen und ethischen Fragen sein, vor allem, wenn man Israeli ist. Da kann ich Herrn Enoch durchaus verstehen.

Und doch, liest man seinen Text, der weitaus besser ist als sein Buch „Taking Morality seriously“, kann man nicht umhin, ihm zuzustimmen, dass wir heute Experten benötigen, die uns Werte und Normen mit moralischer Substanz vermitteln und erklären. Jemanden, dem man folgen kann und will.

Aber Enoch reicht es, wenn wir paar Hanseln seinen Text gelesen haben und ihn zu einem Fragen-Antworten-Spiel herausfordern. Jedoch mehr kann und will er nicht bieten. Aber vielleicht ist es auch nur ein kokettieren, um gebeten zu werden (natürlich nicht von uns, aber von den anderen Wissenden).

Und trotzdem wird man in einem ständigen Kreuzfeuer der Kritik und vor allem des Neids stehen. Weil woher maßt man sich heute an über etwas Bescheid zu wissen. Schnell ist man zur Hand und kritisiert. Enoch prangerte dies bei seinem Talk auf eine subtile Art und Weise an, alleine deswegen ist er ein Held. Auch wenn er eigentlich keiner sein mag.

#293: Weltpräsident

Gestern hat mir mein Sohn erstmals genauer geschildert, was er unter seinem Berufswunsch „Weltpräsident“ versteht. An Selbstbewusstsein und einer Portion Größenwahn mangelt es ihm definitiv nicht. Und doch sieht und hört man genauer hin, fällt es einem auf, dass um die Verwirklichung banalen Selbstverständlichkeiten geht.

So würde er seinem besten Freund M. – der soll und will Architekt werden – alle Häuser bauen lassen, die seinem Freund einfallen. Überhaupt will er für die Kinder Kindergärten und Schulen bauen, wo sie spielen können und Spaß haben, dabei dürfen natürlich elektronische Spiele nicht fehlen, wie Hüpfburgen und riesige Spielplätze. Jeder, vor allem Kinder, sollen immer, dass essen dürfen, was sie wollen. Er würde vorschlagen Kaiserschmarren, Griesskoch, Milchreis, Nudeln und Pommes.

Er will auch mehr erfinden lassen, Motorräder aus Gummi, damit es weniger Verletzungen gibt. Und zwei Dinge waren noch wichtig, einerseits würde niemand mehr flüchten müssen, weil es allen gut geht. Und allen Räubern verbietet er zu stehlen.

Als er mir seine Visionen während der Autofahrt erzählt hatte, war mein erster Gedanke „so viel falsch, habe ich doch nicht gemacht“ und der Zweite „wo biegen wir falsch ab im Leben, dass nicht einmal ein Bruchteil umgesetzt wird?“. So anders werden wir als Kinder nicht gedacht haben und auch die Elterngeneration wird ihre Wünsche und Vorstellungen gehabt haben.

Betrachtet man aber die Klimadiskussionen, Nachrichten rund um Terror und Krieg und Zukunftsprognosen, dann präsentiert sich uns ein weitaus anderes Bild. Wo verlieren wir unsere Fantasien? Ist es angebracht, dass 6jährige in der ersten Klasse ihre Schultasche auf den Tisch zur Abtrennung geben müssen, damit bei einer Ansage der Nachbar nicht abschreiben kann? Was vermitteln wir hier? Ganz abgesehen davon, dass ich Tests in der ersten Klasse sowieso hinterfragen würde. Aber es ist schon so normal, weil sonst funktionieren wir ja nicht in der Gesellschaft, wo Druck und Erfolg ein Standardprogramm darstellen.

Im Gymnasium läuft es ja nicht besser. Im Gegenteil, meine Tochter kann heute mit fast 12 Jahren fast besser mit Powerpoint Präsentationen umgehen, als ich. Fachlich sind die Kinder heute wirklich gut und besser, als wir damals, aber bitte nur nicht zu viel selbst und vielleicht noch kritisch denken. Und auch auf der Universität Wien wurde uns letztens bei einem Seminar angeraten, bitte keine kritischen Fragen – allgemeiner Natur – an den Vortragenden zu richten, der über Moral und robuste Ethik referieren würde.

Wir verlieren unsere Fantasien über all diese Geraden, die uns einen Weg vorgeben sollen und wollen. Manchmal fühle ich mich wie Don Quijote nur sehe ich die Windmühlen nicht. Aber wie sagte Thomas Mann so richtig: „Fantasie haben heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt, sich aus den Dingen etwas zu machen.“

#292: Who am I?

Wenn wir uns mit dem Dasein beschäftigen, kommen wir nicht umhin uns mit der Endlichkeit, mit dem Sein und uns selbst zu beschäftigen. Gerade die Phänomenologie, die sich mit dem Erscheinenden beschäftigt, dem was wir wahrnehmen und auch dadurch kritisiert wird, dass sie Erscheinendes, Wahrgenommenes zu sehr vergegenständlicht, versucht das Dasein und unsere Welt zu beschreiben.

So war es spannend als auf die Frage von M. Ratcliffe „who are you?“ so viele unterschiedliche Antworten kamen.
– I am my headache.
– I am my genes.
– I am me.
– I am a philosophy student, son, …
– I am nothing.
– I am the entity of my endings …
– …

Who am I? Wir sind schnell dabei uns zu klassifizieren und zu beschreiben. Flapsig, ernsthaft oder mit psychologischen Wissen immer darauf bedacht sich zu fragen, was und wieviel soll man von sich offen legen oder erst gar nicht zu wissen, was zu sagen ist.

Who am I? Ich frage mich vielmehr, wer bin ich nicht? Wer will ich nicht sein! Wer will ich einmal gewesen sein? Ist das noch relevant? Oder geht es darum, zu sein für jemanden anderen?

Who am I? So vieles.

#291: Ohne Worte beim Namen nennen

Der Gastkommentar von Lévy in der gestrigen Presse hat mich sehr nachdenklich gestimmt, da auffordert etwas zu benennen, was so ungewollt, nicht vorhanden und längst verdrängt in Europa war – der Krieg. Er hat Europa erreicht. „Krieg also. Ein neuartiger Krieg. Ein Krieg mit und ohne Grenzen, mit und ohne Staat …“ (Lévy,2015)

Er fordert dazu auf, dass Ding beim Namen zu nennen, es zu benennen. Damit es begreifbar wird in all‘ seinen widerwärtigen Dimensionen.

Aber was heißt das für mich? Wenn der Krieg keine Grenzen hat und keinen Staat betrifft, wie soll und kann Österreich neutral sein? Was bedeutet das für die Zivilgesellschaft Europas? Keiner benennt die Konsequenzen. Einschränkung der Freiheit, Einschränkung der Demokratie, Einschränkung wovon?
Es ist ein neuartiger Krieg. Krieg, das Wort verschweigt so vieles, wovor wir einfach die Augen verschliessen wollen. Deswegen trifft uns Paris mehr, als es Beirut, Kenya, Libanon oder am Sinai tat. Der Krieg ist zu uns gekommen. Je suis … contre la peur … Immer noch, mehr denn je.

David Enoch schreibt in seinem Buch „Taking Morality Seriously“: „…we need normative truths. But how is this any reason at all to believe that there are such things? Perhaps you will establish that it would be nice if there were normative truths, or that we deeply want them to exist.“ (Enoch, p.56) Ich verstehe Lévys Argumente, aber wenn wir dem Krieg hier erlauben Krieg zu sein, dann haben wir in Europa verloren.

#290: Wenn man mal einen Stau verursacht …

Gestern ist mir ein Auto aufgefahren, aber nicht nur eines, sondern eigentlich gleich Zwei, da ein drittes Auto das mittlere Auto in meines hineingeschoben hat, somit verstärkt sich die Kraft, die auf einen einwirkt. Wir haben natürlich gleich die Unfallstelle gesichert und nachdem meine zwei Kinder mit im Auto waren und die Prinzessin über Rückschmerzen klagte, habe ich die Rettung verständigt.

Natürlich ist es unangenehm, wenn man am Abend zu Stoßverkehrszeiten die Tangente blockiert und dann noch auf der linken Spur. Ich habe mir diese Situation nicht ausgesucht, auch nicht die zwei Autofahrer hinter mir, die Beide wirklich sehr freundlich und hilfsbereit waren. Was hätte es auch gebracht, wenn wir angefangen hätten zum Streiten? Wichtig war vielmehr, dass nichts gröberes passiert war. Dass der Fahrer in der Mitte nicht sein Neugeborenes im Auto mitgeführt hatte. Die Fragen der Rettung zeigten mir nämlich, dass bei Unfällen auch mit anderen Personenschäden zu rechnen sein kann: „Ist jemand bewusstlos? Ist jemand im Fahrzeug eingeklemmt? Gibt es hohen Blutverlust …“

Und natürlich sind die Schmerzen im Rücken und Nacken nicht klein zu reden, aber es wird vorbeigehen. Der Arzt und Röntgenologe im Lorenz Böhler Krankenhaus haben äußerst entzückend und nett mit meiner Prinzessin gesprochen und sie vor allem ernst genommen. Und auch der Polizist, der meinem Junior all‘ seine Dinge am Gürtel auf Augenhöhe erklärte, haben dazu beigetragen, dass dieser Unfall – wenn man so sagen kann – positiv verlaufen ist.

Deswegen ist es eigentlich umso beschämender für Autofahrer, die es notwendig haben bei uns drei stehenden Autos auf der Tangente vorbeizufahren, um aus dem Fenster uns wüstest zu beschimpfen. Das Letzte sind nämlich nicht wir drei Unfalllenker …

#289: It’s a Thank you for all mei Friends

Ein herzliches Danke! Der Tag war einfach grandios, und nein ich will nicht darüber sprechen und ja ich bin älter geworden und nein, es wird nicht im Detail besprochen und ja, es war durchaus in Ordnung. Nicht nur weil 6 jährige meinten, dass ich eh nicht so alt bin, bis auf ein Mädchen – es gibt immer jemanden, der aus der Reihe tanzen muss – dass meinte, dass ich ein bisi alt bin. Hallo?!!!! Was heißt hier ein bisschen?

Ich habe von meiner Mama einen original Kartoffelstrudel bekommen (das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen). Meine Mama hat nach dem neuen Ofen von Miele den Backofen in den letzten 15 Jahren nicht mehr benutzt. Und meine Mama hat den besten Strudel ever gemacht. Als ich das in der Früh gehört habe, standen mir wirklich Tränen in den Augen. Da merkt man einfach wie sehr einem Eltern (Mamas) wirklich lieben.

Und es haben meine Nachbarinnen mich besungen, obwohl der der Herr Invalid-Hummel jederzeit uns beflegeln könnte (ob der Lautstärke). Zusätzlich haben so viele an mich gedacht, mir geschrieben oder mit mir gesprochen. Es ist das beste, was einem einfach passieren kann, zu merken wievielen Menschen man etwas bedeutet. Was gibt es wichtigeres im Leben? Ich glaube NICHTS.

#288: Wenn einer feiert,

dann feiern im besten Fall alle anderen mit! Nachdem mein großer kleiner Mann jetzt 6 Jahre alt wurde, haben wir wieder eine Prater-Fussball-Picknick-Party veranstaltet. Wie schon letztes Jahr platzierten wir uns gegenüber bei der Piraterfee auf der Wiese mit unseren „Fress-Wagerln“ und Picknick-decken. Dazugelernt vom letzten Jahr haben wir uns 2 Tische organisiert und 2 Fussballtore gekauft.

Ab 11 Uhr ging es los und bis 16 Uhr trotz recht feuchtem Wetter, es hat nämlich immer wieder so ein bisserl genieselt, haben wir durchgefeiert mit Fußball, Essen, Trinken und natürlich Geschenken. Am Vorabend habe ich ein Hüftsteak mit Schwarzbier und viel Zwiebeln, Kürbis und Gewürzen in den Ofen geschoben und bei 75 Grad bis am nächsten Tag 10 Uhr durchschmoren lassen. In der Früh ab 8 Uhr galt es noch ein paar Kilo Hühnerschnitzerln zu panieren, Bio Rauchschinken und Salami zu schneiden und den Kindersekt, wie Prosecco einzupacken, der schon gekühlt auf der Terrasse stand. Es war alles weg, sogar ein Großteil der Schokoladen-Nutella-Oreo Torte, die die Kinder und ich am Vortag gebacken haben.

Und damit sich das Essen auszahlte, für Kinder und Erwachsene, haben wir wirklich fleissig Fussball gespielt. Sogar wir ganz Großen haben uns reingelegt und manchmal uns mit den Stöpseln angelegt, die sowieso mehr Kondition und Können auf das Spielfeld gelegt hatten. Was als Frau interessant zu beobachten ist, ist die männliche „Ich-hau-mich-rein-und-nehm-das-ur-ernst“ Eigenschaft aus einem Erwachsenen-Kind-Spiel ein Erwachsenen-Erwachsenen-Kind-(Mit)Spiel zu machen. Aber unsere flexible Spielweise durchkreuzte sowieso jegliche „Gewinnermentalität“, da wir mal in der einen oder dann in der anderen Mannschaft gespielt hatten.

Diese Art des Geburtstagsfeierns ermöglicht weit mehr als nur schnell mal feiern. Der Tag ist nicht vorgeplant mit festgesetzten Terminen und Aktivitäten. Es geht um Zeit, die man/er mit denen verbringt, die er um sich haben will. Es ist eine wunderbare Möglichkeit für uns Eltern und Familie mit Freunden Zeit zu verbringen und zwar viel bewusster, weil es einmal nicht um einen Selbst geht.