Archiv der Kategorie: Allgemein

#117: Welcome back into real life

Manchmal ist das Hineinfinden in den Alltag nach dem Urlaub langsam, mein „Ankommen“ war gekennzeichnet von einer Whirlpoolparty unter meinem Schlafzimmerfenster bis in die frühen Morgenstunden. Durch meinen Jetlag habe ich aber eh nur sehr verschwommen und diffus die Geräusche und Stimmung wahrgenommen und somit war der Umstieg vom New Yorker Straßenlärm zur Stille in Wien nicht ganz so schwierig.

Viel belustigender fand ich es dann aus der Ecke meiner Terrasse beobachten zu dürfen, wie sich pubertierende Neigungen, wie „Spechteln“, auch bei einem Alter von 40 + sich nicht verringern. Wie zufällig auffällig und viel zu oft schlich Mann sich um den Gartenzaun um mögliche und vielleicht unmögliche Einblicke zu erhaschen.

Getreu meinem jetzt 3wöchigen nordamerikanischen Tripp fühle ich mich ein bisserl wie bei „Desperate Housewifes“, herrlich wenn das Ankommen einem so leicht gemacht wird.

Reisebericht: New York trägt Flip Flops

Ob die New Yorkerinnen auch von der Schweizer Studie „Flip Flops sind schädlich für die Füße“ gehört haben? Ich bezweifle es, dass was früher die Turnschuhe in Kombination mit dem klassischen Kostüm war, ist heute die Flip Flops in Kombination zu allem. Nur Abends sieht man dann endlich die Carries, Samanthas und Co’s, die wir aus Film und Fernsehen kennen, in kurzen Kleidchen, schwindelhohen Schuhen und hochtoupierten Haaren.

Was aber signifikant auffallend war, ist, dass Frau „Bauch“ trägt, egal ob in Leggins, Jeggings, Treggings oder entsprechenden Kleidern, das Bäuchlein, oder die entsprechende Größe wird nicht verdeckt oder kaschiert, sondern selbstbewusst zur Schau getragen. Diese Selbstverständlichkeit fehlt uns schon etwas.

Reisebericht: Ocean Drive

Leider ist es nicht mehr geworden in Miami als der Ocean Drive, da wir nur einen Nachmittag/Abend vor Ort hatten. Die Stadt ist aber wesentlich interessanter als es der Ocean Drive selbst je ist. Die Mischung aus Architektur, kulturellen Angeboten und dem Strandleben reizen ungemein, und daher will ich auf jeden Fall nochmals länger nach Miami. Der Ocean Drive gibt das Bild, dass ich aus Film und Fernsehen kenne perfekt wieder. Die alten Autos, ich habe selten so viele Chevis und Low Rider auf einem Fleck gesehen, und dazu die Dichte der Luxus-Rennwagen à la Lamborghini und Ferrari runden das Bild ab.

Was die Meile anscheinend notwendig hat, ist die Abzocke der Gäste, was schade ist, denn anstelle wiederzukommen, reicht ein „ich war dort und habe es gesehen“.

#116: Warteschlange

Es gibt Dinge, die sich mir nicht erschließen, wie zum Beispiel beim Boarding, warum alle aufspringen und hinstürmen, während sich eh nichts bewegt. Und was aber stehende Personen dann gerne tun, ist sich aufregen, da geht nichts weiter, Schau die drängen sich vor, wenn die glauben, weil sie vorne sitzen, dass ich sie vorlasse, wir kommen nie rechtzeitig weg … Diese Liste ist unendlich fortführbar, vor allem da ich gerade so ein Exemplar neben mir stehen habe, die es am meisten stört, dass ich hier ruhig sitze und schreibe.

Ich lasse mich nicht stressen und lächle noch freundlich zurück, weil das irritiert noch viel mehr.

#115: Ich packe in meinen Koffer

wenig ein. Das ist ein wirklich erklärtes ziel von mir. Nachdem wir als gesamte Familie nach Canada, Florida und NY fahren will ich es schaffen nur einen Koffer für uns alle zu packen. Lisa schafft es ja auch nach Thailand nur mit einem Rucksack zu fliegen und dort 3 Wochen damit auszukommen. Ich habe schon 3 kleine Päckchen von mir auf die Seite geräumt und versuche mir genau zu überlegen, was ich wie kombinieren kann. Für den Strand benötige ich ja grad einmal 2 T-Shirts und so nehme ich hauptsächlich Jersey-Teile mit, die man klein zusammenlegen kann und keinen Platz benötigen.

Es geht mir darum keinen unnötigen Ballast mitzunehmen. Ich fahre auf Urlaub und zur Erholung und somit wozu der Stress Koffer zu schleppen, zu packen, mehr und mehr mitzunehmen, weil wer weiß, was wie wo sein könnte. Ich gebe zu, dass die Erfindung von den Waschmaschinen-Tabs es mir aber auch erleichtern, weil Wäschewaschen einfach leichter möglich wird. Und zur Not gibt es Geschäfte, wo man sich dann bewusst was gönnen kann und keine Angst haben muss, wie bekomme ich das noch in meinen Koffer unter.

Aber noch ist der Koffer nicht gepackt und schauen wir mal, was ich tatsächlich schaffe.

#113: Kindergartenfrei

Seit Mitte letzter Woche höre ich fast jeden Morgen die Frage, ob mein Junior heute Kindergartenfrei hat und je näher unser Urlaub kommt, desto stärker ist dieser Wunsch bei ihm. Und leider muss ich auf seine Frage, ob wir uns heute nicht frei nehmen wollen, fast immer „nein“ sagen, weil es geht nicht immer nur um „wollen“ sondern eben darum, ob es geht.

Es zeigt aber, dass „freie“ Zeiten nicht nur für uns Erwachsenen notwendig sind und auch ein Kindergarten Arbeit und Anstrengung bedeutet. Täglich Stunden mit den gleichen Personen zusammen und wie wir Erwachsene aus unserem Job wissen, mögen wir nicht alle Leute und es ist nicht immer lustig. Ähnlich muss es Kindern gehen, nur glauben wir Erwachsenen, dass im Kindergarten eh nur „Halli-Galli“ passiert, gehen planschen, Eis essen, können jederzeit spielen …

Jetzt war mal sein letzter Tag und ab Montag ist wirklich Kindergartenfrei für uns alle. Somit kann der Urlaub kommen.

#112: Wozu sind Gelsen gut?

Ich habe bis heute keine befriedigende Antwort auf diese Frage gefunden, und wenn ich ehrlich bin, würde ich nur eine „weltrettende“ Antwort akzeptieren wollen (und die nur schwer). Diese Mistviecher stürzen sich mit vollem Genuss auf Menschen wie mich ohne jegliche Rücksicht darauf, ob ich das will oder nicht. Ganz ehrlich, ich bekomme Beulen, die wie ein zweiter Kopf aussehen und die jucken wie Hölle. Und bis heute gibt es kein erquickliches Gegenmittel, denn ich weiß nicht, wieviel Liter Gift ich in der Wohnung habe, um dieses mir auf die Kleidung, Haut, oder in die Steckdosen … zu geben.

Der einzige Trost könnte sein, dass ich diese Last mit meinen Kindern trage, jedoch wenn meine Tochter aufwacht und ein geschwollenes Auge, wie nach einem Boxkampf mit Mike Tyson, hat, und mein Sohn mich die ganze Nacht wachhält, damit ich seine Beine, Arme, Rücken, Handflächen, … kratze, dann ist das Leid nicht geteilt sondern verdreifacht.

Und noch etwas, jedes Jahr die gleiche „oh“Verwunderung, weil jetzt eine Gelsenepidemie kommt. Na was erwarten wir uns im Sommer mit dem Regen im Frühling … Für leidgeprüfte Gelsenfuttermaschinen ist es jedes Jahr bescheiden … Die einzigen die glücklich sein dürfen sind Vandal, Tus, Autan, Nobite und wie sie alle heißen, weil die verdienen an mir!

Zyklus: Helden von heute

Wenn jemand mich fragt, wer meine Tochter stark beeinflusst hat, dann kommt natürlich sofort das Familienumfeld, das ist wunderbar, unterstützt und liebt sie und gibt ihr viel Halt, und es ist egal, ob das die Großeltern sind, Elfie, mein Bruder, die Lisa … Alles Menschen, die sie von Kleinauf begleiten.

An dieser Stelle möchte ich aber noch jemanden einen wichtigen Platz einräumen, weil diese Personengruppe oft vergessen wird, ihr Zweitlehrer Helmut. Lehrer, Pädagogen, Betreuer, es gibt so viele Berufsbezeichnungen, die aber oft nicht das Bild zeichnen, was so engagierte Menschen alles leisten. Meine Prinzessin verbringt 2/3 ihrer Schulfreizeitaktivitäten mit diesem Lehrer, angefangen von Fussball bis hin zu Handball. Er hat sie sogar motiviert bei einem Triathlon mitzumachen – ich würde das nie schaffen!

Ich weiß noch in der ersten Klasse als es um die Aufnahme zum Mädchenfussball ging, dass er sich jedes Kind genau nach Eignung und Motivation ansehen würde, und das tat er, es wurden nicht alle Kinder aufgenommen. Meine Fussballbraut aber sehr wohl, und das obwohl als ich sie „spielen“ sah, ich mich und ihn wirklich gefragt habe, warum er sie genommen hat. Da meinte er nur:“Sie spielt mit so viel Leidenschaft und Engagement, da muss sie einfach im Team sein.“

Ich bin sehr froh über solche Helden in unserem Alltag und ich fürchte mich auch schon ein bisschen davor, was in einer nächsten Schule – ohne dem geschütztem Raum – auf meine Prinzessin so zukommt. Aber mit solch‘ einer Rückenstärkung eines phantastischen Lehrers muss ich mir eigentlich keine Sorgen machen.

#109: Lernen verlernt

Wenn man „alt“ wird und aus gewissen Abläufen draussen ist, dann fällt es schwer wieder in altbekannte Muster hineinzukommen, ausser denen, die man nicht haben will. So geht es mir mit dem Lernen, ich schreibe die kommende Woche noch 3 Prüfungen und halte ein Referat und anstelle, dass ich lerne, was ich natürlich mache – zur Zeit über Hume, Kant und die kopernikanische Revolution – sitze ich und mir fallen tausend Dinge ein, die ich schnell noch zwischendurch, davor und danach mache, machen kann und werde … Emails schreiben, Artikel schreiben, … Habe ich das klassische Lernen verlernt?

Ich gebe zu, ich habe es eigentlich nie gut gekonnt mich hinzusetzen und ausschliesslich zu lernen, früher war aber der Druck wesentlich größer. Jetzt denke ich – somit stehe ich hinter dem Druck – , dass geht schon irgendwie. Ich erinnere mich an meine Maturavorbereitung im Frühsommer auf der alten Donau, neben meinen Lernunterlagen hatte ich auch immer ein Büchlein mit, um Geschichten zu schreiben und Skizzen zu malen (wobei meine Skizzen waren grottenschlecht). Aber vielleicht brauche ich die Ablenkung!

Ich gebe auf keinen Fall Bescheid, ob und wie gut ich abgeschnitten habe, oder vielleicht ja doch, mal schauen, wie peinlich es wird!

#108: hinter dem Druck

Ich habe diese Woche ein sehr interessantes Gespräch geführt. Es ging darum, wie wir selbst mit unseren Erwartungen umgehen, wieviel Druck wir in uns erzeugen. Und das beginnt bei oftmals kleinen Dingen und bemessen wir aber bei großen Themen, wie Job, Kindern, Leistungen, Lebenszielen und so weiter.

Und natürlich wissen wir um unseren Druck und wollen ihn vermeiden, loswerden oder tun so, als ob er nicht existiert.

Als mein Gesprächspartner dann erzählte, dass er ja genau seine Ansprüche an sich selbst kennt und womit er zu kämpfen hat, da sagte er auch, dass er es akzeptiert und versucht nicht mit dem Druck zu sein, sondern hinter dem Druck. Und dieses Bild hat mir einfach gut gefallen. Weil es zeigt, dass Druck ja per se nichts schlechtes ist, er kann uns weiterbringen.

Somit ist das, was wir ernsthaft versuchen und als unser Bestes geben wollen, in diesem Moment eben genau das Richtige.