Archiv der Kategorie: Allgemein

#135: platt, platter, fad – ein Kabarett

Gestern war ich in Rudi Roubineks Geschichte über die Geschichte in 90 Minuten und ich muss sagen, das Ganze war entbehrlich, wobei ich persönlich ein wirklicher Geschichtsgroupie bin, und habe sogar in Geschichte maturiert, also ging es weniger um den Rahmen, als um die inhaltiche Umsetzung und Schenkelklopfer, die ich bei einem Herrn Roubinek nicht erwartet hätte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er sich „Wuchtl“Hilfe von Herrn Fleischhacker holte. Herr Roubinek war nervös und blühte nie wirklich auf. Die Pointen kamen zu punktgenau, dass es schon auffällig war. Hier ein Bild, hier eine Pointe, jetzt wieder ein Schenkelklopfer.

Der erste Teil des Programms war noch mit politischen Floskeln rund um Vassilakou, Strache, Spindelegger und Co befüllt, die vor allem gefühlterweise wir schon 100 x gehört haben. Der zweite Teil versuchte nachdenklicher zu werden und hinterließ bei mir nur das Gefühl, dass es bei mir nicht ankommt. Weder der Wunsch zu lachen, mit ihm, oder über etwas.

#134: Mrs. Shadyeyes Lady

Ich habe es ja nie wirklich geglaubt, dass es wirklich Frauen gibt, deren Männer sie noch nie ungeschminkt gesehen haben. Aber dieses Wochenende habe ich Mrs. Shadyeyes kennengelernt und sie hat jegliches Klischee bestätigt. Aber am faszinierendsten waren diese silber-blauen Lidschatten rund um die Fake-Lashes und die Cleopatra schwarzen 0,5 mm dicken Eyeliner-Umrandungen. Anwesende Damen und Herren beschrieben Mrs. Shadyeyes Ladys wie einen Autounfall, wo man einfach nicht wegschauen kann, und sie wussten auch zu berichten, dass weder die Schwiegermama noch der Mann sie jemals ungeschminkt gesehen haben. Etwas wovon wir Frauen vielleicht schon gehört hatten, aber nicht wirklich sicher waren, ob es diese Frauen wirklich gibt. Legenden und Mythen von den perfekten Frauen, die geschminkt ihrem Mann in der Früh begegnen und wahrscheinlich beim Sex auch das Licht ausmachen, und pünktlichst das Abendessen vorabgestimmt zu Tisch bringen.
Aber vielleicht bin ich auch ungerecht und es zeigt nur, dass ich einfach zu faul bin, mich mit solch Akribie schöner zu machen, gekonnte gezeichnete Linien und Farben, die jegliches Hautpigment abdecken. Außerdem würde ich mich auch vor dem Abschminken schrecken, einmal mit dem Wattepad quer drüberfahren und ich sehe aus, wie der Sänger von Kiss! Also bleibe ich wohl eher bei meinen schnellen Pfusch-Aktionen, wenn es notwendig ist, und da braucht man nicht mehr als eine gute Foundation, Concealer, Wimperntusche und Bobbi Brown würde sagen, never forget to use bone … – Rouge, und Lipgloss bzw. Lippenstift und das ganze ist in 5 Minuten erledigt.

#132: Geheimnisse

Ich habe heute einem Mann erklärt, warum Frauen so gerne Schuhe kaufen. Und wenn wir von Schuhe sprechen, wir nicht von Schuhen sprechen, sondern von Ballerinas, Chucks, Sneakers, High Heels, Stilettos, Stiefeln, Stiefletten, … Und als er dann von mir hörte, dass der Grund dafür ist, dass es einfach das einzige „Kleidungsstück“ ist, dass sich in der Größe nicht ändert, welches wir nicht 2 Nummern größer kaufen müssen, weil es zwickt, weil ein Speckranderl drüberhängt, weil es der Birnen/Apfel/Soletti-Form nicht passt, wir nur hineinschlüpfen und uns der Schuh gefallen muss, bequem ist, schön ist, einfach zu dem Tag passt, zur Garderobe, zu dem T-shirt, …

Er stand mit offenen Mund vor mir und bekam kurz einen kleinen Einblick in unser Geheimnis.

#131: sind wir unglücklich?

http://www.huffingtonpost.com/wait-but-why/generation-y-unhappy_b_3930620.html

Im Artikel der Huffingtonpost findet sich ein sehr nachdenklich-machender Artikel zu unserer/meiner Generation, die nach dieser These unglücklich ist, durch die selbstauferlegten Erwartungen und den eintreffenden Realitäten. Die Generation Y steht für Yuppies. Wobei in den 1980ern Yuppies, die Young urban Peoples, die waren, die den materialistischen Lebensstil prägten (jetzt sehr oberflächlich formuliert). In dem Artikel geht die Analystin aber weiter, in dem sie dieser Gruppe ein zusätzliches Gen Y hinzufügt. GYPSYS! – Gen Y Protagonisten, Special Yuppies, die alle eins gemein haben, sie sind davon überzeugt einzigartig zu sein, mehr zu können (auch gutes) als alle anderen, um in unser aller Leben eine besondere Rolle zu spielen.

Und ganz ehrlich wenn wir uns heute manche Themen ansehen, die uns global beschäftigen, versuchen Medien, Gesellschaft und Politik doch auch immer wieder zu unterstreichen, wie wichtig Deine, meine, Rolle im Leben aller ist. Der globale Fussabdruck – ich kann jederzeit ausrechnen, was ich tolles oder eben nicht tolles beitrage. Social Media in Zeiten der Krise (Syrien, Ägypten, …) – es sind die einzelne Personen, die hier zu Helden stilisiert werden, und das permanent und mit einem Klick entfernt. Social Media im Alltag, die zur Illusion beitragen, dass alles zu erreichen jederzeit möglich ist, heute Wien, morgen Rom, übermorgen das neue Auto, das schöne Baby … Wir können alle die Storys der anderen live mitverfolgen.

Glücklichsein wird im Artikel dadurch definiert, dass es die Differenz ist aus Realität minus den Erwartungen. Und die Generation der 1970er bis Mitte der 1990er lebt mit einer enormen persönlichen Erwartungshaltung. Alles ist möglich, und am besten schnell und gleich und übermorgen. Während unsere Eltern ihre Lebensplanung noch nach sicherer Karriereplanung langfristig planten (im Bewußtsein, dass es „harte“ Arbeit ist). Zeigen Studien, dass es in der Gen Y heute um erfüllenden (hoffentlich selbst-erfüllenden) Karrieren geht, die dadurch passieren, dass jemand (die Frage ist wer?) erkennt, wie genial man ist. Ein Beispiel hierfür ist, wie eine Mutter von ihrem bald 18jährigen Sohn gefragt wird, ob er zur Matura ein Auto bekommen kann. Auf die Frage der Mutter, was und wie er sich das den vorstellt (sie ist alleinerziehend, aber durchaus in einem gutem Job), meinte er, naja so einen BMW wie sie fährt, will er schon. Der BMW ist ein Firmenauto, ihr erstes Auto war ein selbstgekaufter Golf um 300 Euro, und ihm das versuchend kurz klar zu machen, meinte er: „Früher war das halt anders. War ja nur eine Frage, reg dich nicht auf.“

Erwarten wir wirklich zu viel von unserem Leben und glauben an die unzähligen sich „bietenden“ Möglichkeiten? Und sind diese Möglichkeiten auch tatsächlich real oder nur eine Illusion, die uns vom mehr träumen lassen? Wenn dem so ist und wir unglücklich sind, was sollten wir dann wiederum unseren Kindern vermitteln? Und vielleicht ist das der Grund warum heute Jugendliche in Befragungen zu Ihrer Zukunft wieder von traditionellen Bildern und Sicherheit sprechen.

Es ist schwierig sich dem Thema zu stellen, weil es die eigenen Vorstellungen des Lebens hinterfragt. Ich bin selbst oft in einem Dilemma, da ich das Gefühl habe, mein Tag hat zu wenige Stunden, meine Woche zu wenige Tage und so weiter und so fort.

Psychologie mal anders: Meta

Ich steh auf mein Metagedächtnis, mit diesem hat sich vor allem J.T. Hart auseinander gesetzt, und beschreibt es als das Gedächtnis, welches als „Gefühlt-etwas-zu-wissen“ Gedächtnis funktioniert. Schon im Coaching verwende ich gerne die Metaposition, um Probleme, Lösungsansätze oder Hinweise anders zu betrachten. Und in Forschungsergebnissen zeigt sich das „Vermögen“, dass uns das Metagedächtnis liefert. Bei Wissenstests sind Testergebnisse höher, wenn Personen bei „Nichtwissen“ sich auf das Metagedächtnis gestützt haben, als wahllos eine Antwort zu geben.

Und es gibt auch Tendenzen, dass das Metagedächtnis durchaus seinen Co-Partner im Bauch hat, also rate ich durchaus mehr auf seinen Bauch zu hören.

#130: Theorie des Alphamannes

Gestern hatte ich ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit einem Mann zum Beziehungsverhalten bzw heute eben nicht mehr vorhandenen Beziehungsverhalten, indem er meinte, dass alles darauf hinausläuft, dass Frauen auf der Suche nach einem Alpha-Mann sind, ihn für die Reproduktion benötigt, um anschließend ihn gegebenfalls auszutauschen, falls sich etwas besseres anbietet. Natürlich gibt er zu, dass auch Männer es sich heute sehr einfach machen, und nach 20 Jahren mit der 23 jährigen das „neues, besseres“ Glück sucht, es aber Männer ungleich schwerer haben, weil sie sich ständig neu erfinden müssen. Weil Frauen immer noch ein bisschen mehr haben wollen, glauben, dass da noch mehr kommen könnte.

Die Überzeugung von ihm, dass jede glückliche Beziehung nach 10 Jahren inklusive Kinder, eine Lüge ist, weil entweder sie sich im Cafe vom Yogalehrer (wir sehen von welcher Gesellschaftsschicht hier gesprochen wird) endlich verstanden fühlt – er jedoch nur den schnellen … sucht, oder den Mann den monatlichen Puff-Besuch einplant bzw. von der Sekretärin beglückt wird. Alles Lug und Trug für die augenscheinliche Oberflächlichkeit der glücklichen Ehe.

Natürlich gibt es diese Ehen, Beziehungen und vielleicht werden sie auch mehr, weil wir in der Gesellschaft offener mit diesen früheren Tabuthemen umgehen, neue Medien und Technologien die Vielfalt der möglichen Entscheidungen vorgaukeln, und wenn auch Scheidungen und Trennungen ein Hoch erleben (42,51 %, durchschnittl. Lebensdauer 10,6 Jahre im Jahr 2012), so würde doch diese Generalisierung jegliche Hoffnung zerstören, und gute funktionierende Beziehungen auf ein schäbiges Podest stellen, wo sie nicht hingehören.

#129: Schulwahl-druck und Schulwahl-stress

Da glaubt man, wenn man ein Kind schon so gut wie durch die Volksschule gebracht hat, dann ist die Volksschule für den zweiten ein Kinderspiel. Aber leider ist dem nicht so, weil Gerüchte von Sprengeln, sicherer Schulweg, Gebietszuteilungen auch so „abgebrühte“ Hundlinge, wie mich verunsichern können. Weil, ich weiß, was ich will für meine Kinder und mich und leider passt dies mit keiner der unmittelbar umliegenden Schulen zusammen.

Das Bildungssystem bietet heute vielfältige Angebote und dann wäre es schwachsinnig dies dem Wohnort zuzuordnen. Aber zumindest ist es nach Auskunft den Schulinspektors heute nicht so, dass meine Kinder einem Sprengel zugeordnet sind und dort zwangsläufig zur Schule gehen müssen. Es gibt jedoch Kriterien, die bei der Anmeldung beachtet werden sollten. An erster Stelle stehen Geschwisterkinder (durchaus vernünftig), Wohnort, Betreuungsbedarf, Weg zur Arbeit, Konzepte, … sind weitere Kriterien, wobei ich persönlich die Wahl der Konzepte (es wird einen Grund haben, wenn Eltern ihre Kinder bilingual, mehrstufig, … ausbilden lassen wollen) wesentlich höher einschätze, wie auch Betreuungsform (ich schätze die verschränkte Unterrichtsform sehr) oder der Weg zur Arbeit. Aber so individuell wie das Kind ist, sollte auch die Wahl der geeigneten Schule sein. Wir wollen unsere Kinder heute minimal 9 Jahre bis 13 Jahre im Bildungswesen sehen, und sie sollen auch noch bestenfalls Freude daran haben, da sollte sie Wunschschule gerade in der Volksschule wohl den ersten wichtigen Grundstein dazu legen.

Psychologie mal anders: Kontextschock

Ich hatte schon oft einen Kontextschock! Ich merke mir nämlich ganz schlecht Namen aber sehr gut Gesichter und wenn dann ein Wiedererkennen in einem „falschen“ Kontext passiert, dann erleidet man einen Kontextschock. Eltern von Schulfreunden in der Disco beim Tanzen. Nackiger Agenturgeschäftsführer in der Saunalandschaft.

#128: die good old Kasette

Heute auf Ö1 gab es einen „Quasi“-Nachruf auf die Kasette, da sie zwar noch nicht ganz „tot“ ist, aber seinen Platz als Speichermedium und Musiktransporter längst verloren hat. Obwohl es gibt sie noch, die Menschen, die ihre Kasetten in der jetzt 7. bis 8. Generation überspielen und immer wieder „neu“ aufnehmen, um dann mit Walkman ausgerüstet anstelle eines mp3-Players durch die Strasse Wiens spazieren. Einer nannte es dystopisch mit einem Gerät Musik zu hören, das so viel Kapazität birgt, um bis zu seinem Lebensende (und eigentlich länger) Musik hören zu können. Seine letzte Kasette schickte auch der Ferry aus Meidling Anfang des 2ten Jahrtausends an Mithörer seiner selbstaufgenommenen Sendungen. Was mich daran erinnert, wie wichtig Kasetten auch einmal für mich waren, um ganze Sendungen aufnzunehmen (Kuschelecke!), Selbstaufnahmen (gesungen, gesprochen, freiwillig und unfreiwillig), Musikmixes für alle Stimmungen …

Heute stellen wir uns unsere Musiklisten zusammen, bei ganz viel Leidenschaft mit den passenden Übergängen, Kategorien und Überschriften. Voicerecorder auf Handys und Musiktracking-Software funktionieren auf Knopfdruck und digitalisieren fast alles was wir wollen. Aber ist es mit dem Lebensgefühl zu vergleichen? Wie oft hören wir uns abgelegte Files heute wirklich noch an? Wie oft haben wir jedoch eine Kasette in die Hand genommen, immer und immer wieder. Schön wars schon. Bis zu dem Moment, wo man draufkommt, dass die aufgenomme Sendung schon wieder zu spät aufgenommen wurde, das eine Lied, dass man sooooo liebt, am Ende wieder vollgequatscht wurde, die blöden Bänder sich schon wieder einmal im Recorder verfangen haben, …