#128: die good old Kasette

Heute auf Ö1 gab es einen „Quasi“-Nachruf auf die Kasette, da sie zwar noch nicht ganz „tot“ ist, aber seinen Platz als Speichermedium und Musiktransporter längst verloren hat. Obwohl es gibt sie noch, die Menschen, die ihre Kasetten in der jetzt 7. bis 8. Generation überspielen und immer wieder „neu“ aufnehmen, um dann mit Walkman ausgerüstet anstelle eines mp3-Players durch die Strasse Wiens spazieren. Einer nannte es dystopisch mit einem Gerät Musik zu hören, das so viel Kapazität birgt, um bis zu seinem Lebensende (und eigentlich länger) Musik hören zu können. Seine letzte Kasette schickte auch der Ferry aus Meidling Anfang des 2ten Jahrtausends an Mithörer seiner selbstaufgenommenen Sendungen. Was mich daran erinnert, wie wichtig Kasetten auch einmal für mich waren, um ganze Sendungen aufnzunehmen (Kuschelecke!), Selbstaufnahmen (gesungen, gesprochen, freiwillig und unfreiwillig), Musikmixes für alle Stimmungen …

Heute stellen wir uns unsere Musiklisten zusammen, bei ganz viel Leidenschaft mit den passenden Übergängen, Kategorien und Überschriften. Voicerecorder auf Handys und Musiktracking-Software funktionieren auf Knopfdruck und digitalisieren fast alles was wir wollen. Aber ist es mit dem Lebensgefühl zu vergleichen? Wie oft hören wir uns abgelegte Files heute wirklich noch an? Wie oft haben wir jedoch eine Kasette in die Hand genommen, immer und immer wieder. Schön wars schon. Bis zu dem Moment, wo man draufkommt, dass die aufgenomme Sendung schon wieder zu spät aufgenommen wurde, das eine Lied, dass man sooooo liebt, am Ende wieder vollgequatscht wurde, die blöden Bänder sich schon wieder einmal im Recorder verfangen haben, …

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