Archiv der Kategorie: Allgemein

#145: Ratschläge

Letztens las ich einen kurzen Artikel in einem Studentenmagazin, wo gefragt wurde, was heute junge Erwachsene ihrem eigenem ich (als Jugendliche/r) mitgeben würden? Erfahrungswerte von denen man früher hätte profitieren können. Aus dem Artikel hätte man viel herausholen können, was der Schreiber leider verabsäumt hat, da es sich vornehmlich um „allgemeine Floskeln“ drehte. Dabei ist es interessanter Ansatz, was ich heute meinem jungen „Ich“ empfehlen kann, da es sich auf meine Zukunft auswirken würde. Entscheidungen die ich heute treffe, wirken sich auf mein Morgen aus und so wäre ein Ratschlag anders zu handeln, anders zu sein ein Eingriff in mein Sein von Morgen.

Natürlich hätte ich gerne manche Dinge anders getan, hätte gerne Fehler vermieden, die wehtaten, die wahrscheinlich „unnötig“ waren. Und doch ohne all‘ dem wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Und einen Ratschlag hätte auch mein ich vor 3 Jahren, 2 Jahren oder gestern notwendig gehabt. Aber in dem Moment wo wir uns entscheiden so zu handeln, glauben wir einfach, dass es das Richtige ist.

Jeden Ratschlag den ich mir in der Vergangenheit gegeben hätte, kann ich mir auch für heute und die Zukunft geben.

1. Trau‘ dir einfach mehr zu.
2. Du musst nicht immer den schweren Weg nehmen, damit du glaubst, was geleistet zu haben!
3. Akzeptiere, dass du nur 24 Std, 7 Tage in der Woche zur Verfügung hast.
4. Sprich aus, wenn man dich verletzt.
5. Freunde, Freunde, Freunde …

Ich denke, jeder von uns hat so eine Liste und ein bewusst machen, wird uns nicht vor Fehlern bewahren, aber vielleicht machen wir weniger und dafür andere. So ist das Leben.

#144: Disco-Ampel oder Lichtorgel

Gestern hat H. bemerkt, dass ich ziemlich schlagerfit bin. Ich gebe es zu, dass höre ich bekannte deutsche Schlager ich mit großer Wahrscheinlichkeit den Titel kenne und ein paar Textzeilen sicher mitsingen kann. Aber auch der H. war nicht so schlecht im Wiedererkennen und so kam es zu einem Austausch unserer Kindheits- und Jugenderinnerungen. Und siehe da nicht nur mein Papa hat monatlich/quartalsweise die Schlagerparade bei Donauland bestellt, anfänglich noch in Plattenform, dann kamen Kassetten dran und zu guter Letzt die CD. Und ja ich habe alle Kassetten der deutschen Schlagerparade von 1959 bis in die 198er Jahre hinein.

Ich kenne die Valente, die Frobes und auch noch Peter Weck (Lady Sunshine) die uns damals beglückt haben. Noch heute schwört mein Papa, dass ich La Paloma Blanca in der Gehschule gerockt habe.

Aber am besten fand ich es, als H. erzählte, dass am Sonntag dann die Schlagerparade gehört wurde, und aus der einen Ecke eine rote Lampe leuchtete und aus der anderen Ecke die Grüne! Und da war mir klar, dass mein Schicksal der Disco Ampel kein alleiniges war. Mein Papa hatte 2 (!) Disco-Ampeln (mit Gelb in der Mitte) und somit gibt es einige Fotos, die zwar nicht wiedergeben können, wozu ich getanzt habe, aber es war mit Sicherheit etwas zwischen Boney M, ABBA oder Luv! Und DANKE lieber H., dass du LUV kennst, ich habe mich richtig verstanden gefühlt!

#142: Ressourcen

Das Ökonomieprinzip sagt, dass wir einen Einsatz (Ressourcen) haben und versuchen ein bestimmtes Ziel (Gewinnmaximierung) zu erreichen. Dazu kennen wir auch das Minimalprinzip und Maximalprinzip, entweder mit minimalen Einsatz ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder mit einem bestimmten Einsatz das maximalle Ergebnis zu erzielen. An der Universität meinte die vortragende Lektorin, dass es so ist, dass Studenten oft hoffen mit „nichts“ einen Schein zu ergattern. Dagegen muss man sich verwehren, weil „nichts“ tun hat mich noch nie zu einem Schein gebracht. Was aber sehr wohl zutrifft ist das Haushalten mit den eigenen Ressourcen, aber das betrifft nicht nur das Lernen und Absolvieren von Kursen sondern das ganze Leben. Unser Tag hat nur 24 Stunden, wir müssen schlafen, essen, Hygienestandards (egal ob hoch oder nieder) einhalten. Wir haben Jobs, Aufgaben, Kinder, Projekte, ehrenamtliche Tätigkeiten und natürlich kann ich vesuchen überall mein Maximum zu geben, aber was passiert? Irgendwann hechle ich nur noch nach und blicke vor allem nicht dorthin was ich erreicht habe, was ich tolles mache, sondern schaue zu den anderen, was die nicht alles schaffen …

Ein Einteilen von dem eigenen Einsatz ist notwendig und für mich bedeutet das eben, dass das was für mich und meine Kinder/Familie wichtig ist auch mit dem meisten Einsatz bedacht wird. Somit muss nicht jeder Kurs an der Uni gleich intensiv bearbeitet werden, aber dafür jedes Projekt/Coaching, welches ich annehme. Im Gegenzug versuche ich eben nur mehr ausgewählte Projekte zu wählen, damit eben nicht irgendwann eines auf der Strecke bleibt. Mögen andere „Wunderwuzzis“ sein und alles checken und machen, ich will es nicht mehr auf diese Art und Weise sein, weil ich selbst dann überbleibe. Aber ich kann vielleicht leicht reden, weil ich mich bewußt aus diesem Hamsterrad herausgenommen habe, und es ist schwer, weil manchmal schaut der Blick aus der Ferne so aus, als ob die anderen alle viel schneller, viel weiter und „besser“ sind, aber beim genauen Hinschauen, tja, da sieht man dann oft etwas anderes …

#141: kein Gastgeschenk

Ich werde wohl ab jetzt nie wieder eine Kerzerlparty veranstalten dürfen! Und ein Gastgeschenk gibt’s dann wohl auch nicht für mich! Ich habe nämlich Gäste, die so eine Präsentatorin in die Verzweiflung treiben können bzw. auch haben. Dabei hat alles so gut angefangen, weil erst einer meiner Gäste da war und alle anderen verspätet. Da wir gestern eine Kerzerlparty zu viert veranstaltet hatten, waren auch ausreichend Gäste da, um beginnen zu können. Und wir haben das auch nur deswegen gemacht, damit jemand, den wir mögen, ihr Gastgeschenk möglichst gratis oder günstig bekommen kann.

Für Unwissende: eine Privatperson lädt zur Präsentation von Duftkerzen, Duftlampen, Deko-Krims-Krams, und sonstigen unnötigen Dingen ein, die von einer Vertreterin mit viel Liebe zum Detail vorgestellt werden. Ich weiß nicht wieviele Düfte ich gerochen habe, dagegen ist die Kerzerlabteilung beim Ikea ein Minderheitenprogramm.

Aber dann kamen meine Gäste und Zaungäste und diese Mischung hat dann den Rest des Abends einem Improvisations-Kabarett geglichen. Am Besten war dann als der ökologisch-biologisch Teddybär um € 49,90 aus hochwertigsten biologischen Baumwoll-Materialen (so wurde er vorgestellt) umhergereicht wurde um dann in Reihe 2 das Etikett vorzulesen, wo wir erfahren durften – wir gehen jetzt mal davon aus, dass dieser wahrscheinlich mit einem solarbetriebenen Schiff von den einzigen erwachsenen Arbeitern mit westlichen Reallöhnen hergestellt – aus Shanghai (CHINA) kam, da es dort wahrscheinlich die ersten Polyesterbäume gibt, die 100 % biologisch und ökologisch bewirtschaftet werden.

Der Rest ist Geschichte und – seufz – ich werde wohl keine solcher Partys mehr veranstalten dürfen, dafür war das eine Mal so legendär, dass man es sowieso nie besser machen könnte.

Psychologie mal anders: Lernen lernen

Wenn ich über das Lernen lerne, dann lerne ich viel über theoretische Zugänge. Kann Methoden nachvollziehen, Forschungsergebnisse anerkennen, und mit großer Wahrscheinlichkeit auch feststellen, dass manche dieser abstrakten theoretischen Bezeichnungen auch in der Realität funktionieren. Beim Lernen sprechen die Psychologen von Bestrafungsreizen um eine unerwünschte Reaktion zu vermeiden. Es gibt hier die positive Bestrafung (1. Art) und negative Bestrafung (2. Art).
Und wir alle waren schon Opfer und ausführendes Organ! Du darfst nicht fernsehen, weil … Du hast Hausarrest. Dein Handy wird eingezogen. Du bekommst nichts Süßes heute … Das alles ist die negative Bestrafung, weil etwas Angenehmes genommen wird. Das ist ja sogar noch logisch!
Aber lernen wir tatsächlich daraus?

#140: Wissenschaft – abgehoben

Gestern auf der Wissenschaftsgala des Landes Niederösterreichs wurden herausragende Leistungen in der Wissenschaft prämiert und so vielfältig wie die Themen der Gewinner waren, so hörte man einen gemeinsamen Tenor der Diskutanten und Wissenschafter. Erstens in die Bildung der heutigen Kinder und zukünftigen Kinder und Jugendlichen zu investieren, weil dort kommt unser Nachwuchs für Forschung und Innovation her und zweitens, dass Wissenschaft heute Übersetzer benötigt, da die breite Öffentlichkeit nun mal nicht die Sprache der Wissenschaft spricht.

Alleine über Punkt 1 liesse sich Seiten und Beiträge füllen und es steht ausser Frage, dass das Bildungssystem meiner persönlichen Meinung revolutioniert gehört und zwar weit aus mehr als weiterentwickelt.

Aber Punkt 2 hat mich weitaus nachdenklicher gemacht, weil LH Pröll selbst meinte, dass wenn er nicht die Sprache seiner Wähler spricht, dann wird er nicht gewählt werden. Scheint das dies funktioniert, sieht man die Amtsperiode von LH Pröll an. Aber um das Politisieren geht es mir weniger, als um das Verständlich-machen von „grauer“ Theorie, von Fremdworten, die im Sprachgebrauch der Experten und Wissenschafter verwendet werden, aber eben nur dort und dass selbst sehr gescheite Leute – aus anderen Fächern – manchmal wenig, ein biserl oder eben nichts verstehen. Ich bin selbst zur Zeit damit konfrontiert, dass ich auf der Universität in der Philosophie Texte lese, die mich sehr anstrengen und herausfordern. Einerseits in der Konstruktion der Sätze als auch in den Inhalten. Und ich frage mich, ob solch‘ ein Komplizierthalten von Inhalten, Themen nicht auch dazu dient, Macht zu schaffen.
Selbst bei meinen Texten ertappe ich mich oft, dass ich einen Satz neu schreibe, da er viel zu kompliziert geschrieben ist, mit viel zu vielen Fremdworten, die sich einschleichen, die so richtig sich anhören, so elegant und wortgewandt … und vor allem gescheit. Blöd, wenn man sich selbst ertappt.

Daher möchte ich versuchen viel mehr zu übersetzen, weil schlußendlich bin ich ein Arbeiterkind, aufgewachsen mit einem „echten“ Wiener als Papa, der wenn es nicht den Qualtinger gegeben hätte, der „Qualtinger“ ist, in einer Familie, wo wir diskutieren konnten, politisiert haben aber immer alles sehr erdig und ohne Verschnörkseltes.

#139: was ganz banales

Im Vergleich zu meinen anderen literarischen Ergüssen wurde ich gebeten doch einen Leitfaden über „which closet to use“ auf der Uni zu schreiben. Dabei muss ich zweierlei feststellen:

1. Als ich das erste Mal studieren durfte in den späten 1990er Jahren, da war es nicht selbstverständlich, dass Klopapier auf den Toiletten zu finden war. So weit war es mit den Budgets der Unis gewesen, wir konnten zwar ohne Gebühren studieren, hatten volle Hörsäle aber wiederum kein Klopapier. Heute gibt es überall Klopapier, was mir jedoch fehlt sind die klugen feministischen, kommunistischen und sexistischen Stilblüten auf den Klowänden und -türen.

2. Im Englischen verwendet man eigentlich so gut wie nicht, das Wort Toilette oder WC. Ist auch nur so eine Randbemerkung, aber trotzdem. Gut beim vornehmen Briten kann ich das noch nachvollziehen, dass wir vom Ladies room, wash room und so sprechen. Da hört es sich einfach richtig an. Aber der Amerikaner? Aber dort könnte ich es mir wegen seiner Prüderie erklären, ist doch unanständig und unangenehm … Und es geht auch nicht darum, dass wir nicht andere Umschreibungen dafür hätten im österreichischen Sprachgebrauch, aber alle halt nicht sehr charmant (das Häusl, das Sch..häusl, das Klo, Pippibox …).

Aber um nicht abzuschweifen und die Frage nach den besten/schönsten WCs der Uni zu beantworten, dann geschieht dies natürlich komplett subjektiv. Aber die, die beim Audimax waren, waren nie besonders und sind es heute auch noch nicht. Auf der Hauptuni am besten in die Nebenstiegen und in den 1. Stock gehen, dort finden sich sehr schöne umgebaute und reine Toiletten. Im Nig verhält es sich ähnlich, je weiter oben desto besser! Was das wiederum zu bedeuten hat, dass diskutieren wohl besser nicht …

#138: Schnitzl vs Ethik

Seit letztem Semester verfolgt mich das Thema Vegetarismus und Veganes Essen und das in einer Ausführlichkeit und Beharrlichkeit, die mich sehr nachdenklich stimmt. In Seminaren wir Argumentation/Rhetorik und Unternehmens- und Wirtschaftsethik haben wir die Möglichkeit unserer Stimme Gehalt zu verleihen. Verdammt nocheinmal wir sind an der Philosophie, der Universität Wien, der zweitältesten Universität Europas und Studenten sprechen über das Essverhalten der modernen Zeit, anstelle über Politik, Wirtschaft, Ungerechtigkeiten und von mir aus auch über die Wahlen, den Telekom-Prozess, oder die gratis Cookies für die zwangsbeurlaubten US-Beamten.

Ich war gestern einfach sprachlos, als wir im Seminar zur Wirtschafts- und Unternehmensethik über die Abkoppelung von Recht/Moral und Ethik sprachen, und ob und inwiefern es gut ist, dass wir einen Freiheitsspielraum zur Entscheidung haben, und eben als Argument für die mangelnde Moral und die entkoppelte „Freiheit“ über die Masttierhaltung der Franzosen gesprochen wurde, die als Veganer schwer zu verdauen ist. Ich befürchte, dass ich dieses Semester nicht „viele“ Freunde finden werde und vielleicht sollte ich in die kommenden Stunden mit dem alten Pelz meiner Oma und der Schnitzelsemmel kommen, damit wir wissen, wo der „Feind“ sitzt.

#137: noch eine Erkenntnis

Ich denke, ich bin der wahrgewordene Albtraum eines jeden Mannes, schlechte Hausfrauenqualitäten (aber KOCHEN kann ich) und dann gib mir ein Zimmer mit 5 Möbelstücken und ich stelle sie dir zumindest 3 x Jahr um – aber nicht immer gleich – baue entsprechend die Möbelstücke um, weil was nicht passt, wird passend gemacht.
Somit muss man starke Nerven mit mir haben, weil jemand der mit Veränderungen eher schlecht umgehen kann, wird mit meinen Aktivitäten sicher überfordert werden. Wobei auf der anderen Seite hilft meine Unstetigkeit meinem Sohn sich auf Veränderungen einzustellen, denn wenn er könnte, wäre Monk nur eine Karikatur seiner selbst. Aber so kann er nicht, auch wenn er will, und heute hat er sogar gemeint, dass ihm der Tisch, wie er jetzt steht viel besser gefällt, nur den Kopf hat er sich an der Umrandung der Couch angeschlagen, was uns zum Überlegen bringt, ob das wohl so sinnvoll ist …

#136: Hausfrauenqualitäten

Ich sag’s gleich, meine sind endenwollend. Wobei es ja nicht mal an der Einstellung happert, sondern einfach an der Umsetzung. Bei mir dauern Dinge einfach doppelt so lange, weil ich tue‘ und dann merke, so funktioniert das dann wohl doch nicht. Wie das Aufrollen des Kabels zum Dampfreiniger, ich erledige diese Handgriffe 2 mal, weil ich feststellen muss, dass ich das Ganze viel zu fest, ungeschickt, nicht praktikabel gemacht habe. Oder mit Garantie laufe ich mit meinen Socken in den einzigen verbleibenden nassen Fleck am Boden, um meine nassen Fußabdrücke in der Wohnung zu verteilen, und nasse Füsse sind furchtbar! Ein zerknittertes Hemd? Ha kein Problem, es zwar grundsätzlich glatt, aber auf der Rückseite finden sich mindestens eine durchgängige Bügelfalte, die auch beim Nachbügeln nicht besser wird, sondern sich schön verteilt.
Ich muss auch nicht fragen, wie das Andere machen? Weil ich weiß, dass sie sich mit voller Konzentration dem Putzen widmen – nicht so wie ich – ,oder eben eine Putzfrau haben – eben so wie ich. Aber manchmal muss man dann ran, weil täglich kommt sie nicht und ich habe auch nicht die Einstellung der E., dass wenn mir was nicht passt, dass ich einfach alles wegschmeisse. Daher habe ich heute wieder ein paar Fußabdrücke in der Wohnung verteilt.