Archiv der Kategorie: Reisebericht

#240: Sizilien und ich – Noto

Noto ist UNESCO Weltkulturerbe und es ist ein wunderschöne idyllische Stadt, der man aber auch anmerkt, dass sie planmässig gebaut wurde, streng nach einem rechtwinkeligen Raster und alles mit hellem Kalktuff. Dass sie Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, erkennt man an der barocken Bauweise. Sie ist mir persönlich schon fast zu schick und zu gerade, als dass sie auf mich persönlich wirkt. Fast so, als ob die Architekten bewusst die Stadt in die schönsten Kleider gesteckt haben, ohne auf Charakter oder Persönlichkeit zu achten.

Hingegen Noto Antica, die eigentliche Stadt wurde 1693 von einem schweren Erdbeben zerstört und somit woanders wieder aufgebaut. Sie liegt ein paar Kilometer entfernt und will man dorthin fährt man an einem Kloster „Santa Maria dell’Arco“ vorbei, dass seit dem 18 Jahrhundert nicht mehr als Kloster genutzt wird. Das Kloster wirkt, wie aus einem alten 2ten Weltkrieg Film und bei der Fahrt dorthin und dem Panoramablick hat man das Gefühl, dass gleich ein paar deutsche Geländewagen um die Ecke kommen könnten und das Kloster Schauplatz eines Befreiungsschlages wäre.

Auch Noto Antica lädt zum Klettern und Erkunden ein. Ein Wachturm scheint noch erkennbar zu sein und gegenüber wurde eine Nekropole gefunden, eine Stadt für die Toten im Mittelalter. Im Sommer scheint dieser Platz ein beliebter Ausflugsort für Sizilianer zu sein, da offene Grillstellen angeboten werden. Etwas makaber, wenn man bedenkt, wo gegessen wird.

Wenn auch außerhalb der Saison so sind wir natürlich auch an den Strand gefahren und Lido di Noto ist wohl einer der wenigen Sandstrände (Vulkaninsel!). Bei 20 Grad und Sonnenschein kann man nicht ins Meer gehen, aber im Sand sitzen und die Sonne geniessen.

#239: Sizilien und ich – Etna und Umgebung

Von Catania bin ich ja weniger begeistert, wobei ich zum Essen vor allem das La Macceriella beim Fischmarkt empfehlen kann. Davor sollte man unbedingt in die Bar daneben gehen um einen Apero zu trinken. Ich habe selten so guten Fisch gegessen. Und auch das Dopo Teatro in der Nähe der Oper wird vor allem spät abends von den Italienern besucht, um noch ein schnelles Panini zu essen, alles wird frisch gegrillt und gebraten von den Würstchen über die Pistazien-Fleischlaibchen. Und Kaffee kann man sowieso überall trinken, dass wird wohl auch das sein, was am Schlimmsten sein wird, wenn ich zurück komme.

Vom Etna haben wir leider wenig gesehen, da die Strasse beim Etna Süd gesperrt war, wegen zu hohem Schneeaufkommen und die andere Straße nur mit Schneeketten befahrbar war, was jetzt nicht so zu unserer Standardausrüstung zählte und ich auch keine vom Straßenhändler kaufen wollte. Trotzdem sind wir an der Straße stehen geblieben und in die Lavalandschaft geklettert, um Steine einzusammeln. Und wenn man Richtung Taormina fährt, kann man wunderschöne Ausblicke auf den Etna bekommen, wenn er einmal aus dem Nebel herauskommt. Der Etna bietet als einziger Berg weltweit – angeblich – eine Schipiste mit Blick auf das Meer.

Taormina ist wirklich ein wunderschönes Fleckchen und muss vor allem im Frühsommer mit der Isola Bella ein Hotspot Siziliens sein. Im griechischen Theater gibt es Opernaufführungen und der Ausblick ist einfach atemberaubend schön und hier war auch einer dieser Momente, wo man durchatmet und sich fallen lassen kann in einem Moment von Ruhe und Schönheit des Augenblickes.

#238: Sizilien und ich – Catania

Jetzt bin ich bald eine Woche auf Sizilien und ich muss sagen, die Insel und ich werden noch nicht wirklich warm miteinander. Vielleicht liegt es daran, dass wir mit den Unterkünften nicht so viel Glück haben. In Catania war unser Apartment ein Zimmer, welches nicht wirklich warm wurde und in Syrakus ist es zwar eine richtige Wohnung, dafür wird der Strom seitens des Vermieters gedrosselt, so dass wir alleine am ersten Abend mindestens 10 mal hinunterlaufen mussten, um die Sicherung wieder einzuschalten (mehr als zwei elektronische Geräte verkraftet der Stromkreis nicht und alleine warmes Wasser verbraucht schon 3/4) und seit heute schwimmt das Bad, wenn man die Spülung der Toilette bedient.

Und trotzdem ist es nicht das alleine. Vielleicht lag es daran, dass ich zuerst auf Catania getroffen bin. Die zweitgrößte Stadt Italiens, die so viele wunderschöne alte Häuser verfallen lässt. In der Altstadt gibt es mehr als eine baufällige Ruine, man merkt einfach, dass Sizilien das Armenhaus Italiens ist. Zwischen dem 30. Jänner und dem 05. Februar wird in der ganzen Stadt der heiligen Agata gedacht. An allen möglichen Ecken stehen Altäre, die von jungen Männern getragen und mit lauter Blasmusik begleitet werden. Man hat fast den Eindruck, dass man darauf hofft, dass sie jetzt auch noch alle Probleme löst, so euphorisch und leidenschaftlich wird hier den ganzen Tag dieser Kult zelebriert. Selbst die Kirchen sind gut besucht. Diese Ritualisierung hinterlässt einen komischen Beigeschmack in einer Stadt, die wesentlich dringlichere Probleme zu lösen hat.

Reisebericht: Mönichkirchen im August

Einen der besten Schweinsbraten gibt es in Mönichkirchen im Berggasthof Schwaig, wobei es jetzt nicht nur um das Fleisch selbst geht, sondern vielmehr um den Saft. Mir war schon schlecht, und ich konnte nicht aufhören den Saft mit dem Brot aufzutunken. Unser Vorteil war, dass wir 2 Tage auf der Hütte, die das Schwaig vermietet, waren und somit zur Verdauung jederzeit in den Wald konnten.

In diesen 2 Tagen haben wir unsere Pilzkenntnisse vertieft, nicht nur, dass wir ein paar Eierschwammerl gefunden haben, wir waren im Steinpilz und Herrenpilz-Himmel angekommen, wobei wir lange nicht so viel gefunden haben, wie andere, die ständig mit vollen Säcken um uns herumliefen. Aber das war uns gleich, wir (meine Freundin P und ich) sind mit 3 Kindern durch den Wald gewandert, haben die Burschen mobile Klos bauen lassen, Stecken für alle möglichen Waffen und Angeln angesammelt, am Hochstand so getan, als ob wir ganz viele Tiere sehen würden und Yogaübungen gemacht, nachdem der M. mal kurz blaue Lippen bekam.

Große Fans waren wir auch der Roller und Go-Kart Bergstrecke, die wir uns zumindest 2 x im „gesenkten-Sau-Modus“ runterfahren trauten, beim dritten Mal und einem Kart-Überschlag von M. (wieder er leider), aber glücklicherweise ohne M. im Kart, waren wir dann dankbarer für die Helme und fuhren gesitteter den Hang hinunter, dafür gab es anschliessend eine Stärkung für uns alle. Natürlich nur mit dem besten Schweinsbratensaft mit Knödeln und ganz viel Brot …

Reisebericht: Tappas in Barcelona

Barcelona und seine Esskultur kommt meinem eigenen Essverhalten sehr entgegen. Von allem ein bisschen was und ich bin glücklich. Neben den kulturellen und architektonischen Spaziergängen muss man einfach immer wieder etwas rasten und in der nächstgelegnen Tappasbar schnell ein paar Happen gönnen. Wobei es natürlich nicht stimmt, dass man in jede Tappasbar gehen kann beziehungsweise soll.
Die besten Patata bravas hatten wir einer wirklichen heruntergekommenen „Fast-Food“ Bar, die zwar keine Piementos machen konnten, dafür selbst gemachte Patatas zum Reinlegen. Und in diese Bar sind wir nur hineingestolpert, weil wir dachten, wir gehen jetzt mal vom Park Güell zu Fuß in die Stadt hinein. Wer wirklich gute Tappas essen möchte, geht nach El Born. Generell kann man überall hingehen in Barcelona, dass macht auch den Charme dieser Stadt aus, die Kunst auf offener Straße bietet – für den, der die Augen offen hält. Aber auch in Hafennähe kann man sehr gut essen, und wie zumeist überall bedeutet teurer meistens auch gut, aber gut muss nicht zwangsläufig immer teuer sein. Im Studentenviertel Gracia (welches auch gleich das Künstlerviertel ist) haben wir um 40 Euro ausreichend Tappas, Bikinis, Prosecci, Getränke … gegessen und getrunken, und das in hervorragender Qualität. Bikinis sind in den Tappasbars die uns bekannten Schinken-Käse-Toasts, ein Alltime-Favorite von F.

Also mir hat es geschmeckt, fast immer.

#183: Super-Manu in Barcelona

Ich war heute ur mutig, und ich mein wirklich mutig. Ich habe einen Taschendiebstahl vereitelt. Im Nachhinein ist mir zwar das Herz in die Hose gerutscht, meinen Puls hätte man wohl nicht messen dürfen und ich sah schon ein Messer in meinem Bauch stecken (zumindest für 5 Sekunden).

Im Zug in die City von Barcelona kam ein junger Mann telefonierend (mit altem Klapphandy – und ich schwöre, dass kann mir schon komisch vor) und stellte sich vor mich, mir gegenüber standen 2 Frauen (neben meiner Freundin) als ein Pärchen kam (er hatte eine Jacke über den Arm und somit war es nicht offensichtlich, dass er versuchte mit der Hand unter der Jacke die Tasche zu öffnen) und nach dem Weg fragte, da die 2 Frauen einen Plan in der Hand hatten und somit konzentriert damit herum hantiert haben. Der dritte im Bunde schirmte das Pärchen ab und als er sich immer wieder vor mich stellte und ich mitbekam, was da ablief, musste ich mich fragen, ob ich wollte, dass ich bestohlen werde. Auf der anderen Seite sahen die Männer nicht danach aus, als ob wir gute Freunde werden könnten. Daher machte ich das, was ich am Besten kann – Auffallen!

Ich drängte mich vor den Mann, war laut, fragte meine Freundin, die daneben stand irgendwelche Sachen (die Diebesbande wird schon kein Deutsch verstehen) und lächelte die Typen naiv an. In seiner Wut über meine Störung wurde der Koffer meiner Freundin unsanft verschoben, aber sie mussten unverrichteter Dinge abziehen.

Herzklopfen, durchaus Angst aber auch Genugtuung – all das war präsent. Und trotzdem, ich würde es immer wieder machen.

Und das Universum hat mich auch an dem Tag belohnt! Ich habe ein Eis gewonnen und 50 Cent in einem zu versperrenden Kästchen gefunden (die ich für den Nächsten hinterlassen habe).

Reisebericht: New York und Kinder

Im Flieger nach Hause fragte mich ein Amerikaner, ob es gut funktioniert mit einem 3 jährigen so lange Strecken zu fliegen, da seine Tochter gerade einmal ein paar Monate alt ist und er unsicher ist. Die Prinzessin flog zum ersten Mal mit 6 Monaten und das nach Hamburg, um weiter auf die Insel Föhr verschifft zu werden. Heute ist sie fast 10 Jahre und hat mehr Flugmeilen gemacht, als ich in diesem Alter – nämlich 0, da ich das erste Mal erst mit 19 Jahren geflogen bin. Bisher hat sie gesehen Teile Nordamerikas, Deutschland (div. Städte), Barcelona, Cran Canaria, Ägypten, Amsterdam, mehrfach London, mehrfach Rom, … und wahrscheinlich habe ich noch etwas vergessen. Rambo Junior begann ähnlich früh und hat bereits 2 Transantlantik-Flüge und einige innereuropäische Flüge hinter sich gebracht.

Natürlich ist es anstrengend mit Kindern zu fliegen und vor allem sich Städte anzusehen. Aber es ist auch zu Hause mal anstrengend. New York ist eine riesige Stadt und alleine diese Größe ist beeindruckend auch für Kinder. Alleine sich auf der Straße fortzubewegen kann für Kinder eine Tour voller beeindruckender Sehenswürdigkeiten sein, wir dürfen nicht vergessen, dass das was wir als „langweilig“ und „normal“ sehen, für Kinder ganz anders sind. Feuerwehren, Rettungsfahrzeuge und Polizeifahrzeuge, die anders aussehen und sich anhören – wir hatten das Glück, dass gleich die Straße hinunter eine Feuerwache war.

Der Centralpark, eine grüne Oase, wo Baseball gespielt wurde, seitdem musste jeden Abend im Fernsehen geschaut werden, ob die New York Yankees gerade spielen. Die Schildkröten im Centralpark, die lustig ihre Köpfe aus dem Wasser gehalten haben, die Eichkätzchen, die kreuz und quer gelaufen sind, auf der Suche nach Futter. Der Schmetterling, der sich frech auf das Kleid draufsetzt und nicht mehr wegfliegt. Das sind lauter kleine Abenteuer.

Eine der Höhepunkte war natürlich das American Museum for natural history (bekannt aus Nachts im Museum), und alleine der dicke Kuss, den unser Junior der Steinfigur von den Osterinseln gegeben hat, hat mir gezeigt, dass das Glück für Kinder vielleicht manchmal groß aber nicht teuer sein muss.

Reisebericht: Abenteuer pur

Ich habe einen Alligator gesehen, und dieser mich auch. Während ich aus dem Auto stieg, um im Regen endlich ein paar Fotos vom Wildlife Floridas zu machen. Und während ich so Fotos machte, schwamm aus genüsslich auf mich zu, dachte sich, endlich so ein dummer Tourist und zu fleiß tauchte es auf und ab, damit ich auch ja stehen bleiben sollte. Nachdem ich aber mitbekam, dass ich zur Begierde von 2 weiteren Alligatoren wurde, ging ich dann doch zum Auto und die Einzigen, die wirklich zubeißen konnten, waren die Moskitos.

Mein tatsächliches Highlight bisher war aber die Haiflosse, die ein paar Meter vor mir abtauchte – filmreif, und ich sah auch schon vor meinem inneren Auge, wie sie unter Wasser auf uns zu schwamm. Und es erinnert mich daran, dass ich solche grauslichen B-Movie Filme mit furchtbarer Musik nicht anschauen sollte, weil warum sonst, läuft in meinem Kopf diese Musik im Hintergrund ab?! Ich war auch ganz diszipliniert und wir sind – 2 Frauen, 4 Kinder – sehr ruhig und ohne schreien hinausgegangen. Nur das anschließende Hineingehen, tja das war dann abgehakt.
Dafür haben wir Pelikane, Reiher, Ibisse und Libellenschwärme gesehen. Der Reiher stand in Greifnähe neben uns, da er zum Stalker der Angler wurde (in der Hoffnung auf einen Fang).

Reisebericht: Americans

Wenn wir schon dabei sind, ich frage mich, ob Amerikaner bei der Bewerbung zum Sicherheitspersonal Fotos beisteuern müssen, die belegen, dass sie besonders unfreundlich, um nicht zu sagen fucking unfriendly dreinschauen können. Am Flughafen in Toronto wurde ich ob dieser Unfreundlichkeit und überheblichen Art richtig geflasht. Gerade kommt man noch von hilfsbereiten und offenen Menschen, und zwar angefangen vom Flughafenpersonal über stinknormale Menschen auf der Strasse, schon ist beim Grenzübergang alles anders. Alleine der Esta Fragebogen ist sein Ausfüllen wert, nehmen sie Drogen und wollen solche in den USA vertreiben, haben sie psychische und mentale Probleme … Eigentlich sollte die positive Beantwortung dieser Frage zu einer permanent Resident-Genehmigung führen, wenn man bedenkt, dass der Todesschütze Zimmermann freigesprochen wurde.

Natürlich ist das jetzt sehr pauschal gesprochen und der Besitzer des Coconut Cafés auf Key West war sehr freundlich und hat uns Tipps gegeben und war weit über das allgegenwärtige „How are you today“ interessiert.
Vielleicht lag es aber auch daran, dass er über die Grenze des Staates Florida (er war in österreichischen Alpen unterwegs) gekommen ist.

Was es auch immer ist, die Oberflächlichkeit der Dienstleistungsfreundlichkeit wirkt einfach unecht und somit darf man sich nicht blenden lassen von dem Way of life, der uns hier vorgegaukelt wird.

Reisebericht: Canada

Wir waren diesmal nur kurz zu Besuch, Montag ankommen, 1 Std 30 nach Dunnville weiter und am Freitag morgen wieder weiter. Meine persönlichen Highlights? Wie immer natürlich die Familie. Unser BBQ am Dienstag Abend war sensationell, jeder der eingeladenen Gäste brachte seinen eigenen Stuhl mit, um draussen im Garten zu sitzen. Manche dieser Stühle war mit Flaschenhaltern bzw. Tischchen ausgestattet, alles ist wunderbar ungezwungen. Dad stand am Griller, der selbstverständlich ein überdimensionaler Gasgriller ist (wie man sie aus den American Movies kennt), und grillte Beefburger, die Brötchen und Zutaten zum Belegen standen am Tisch unter dem Baldachin und Getränke holte sich jeder selbst, bis auf … Aperol Sprizz. Dieses Getränk habe ich nach Canada gebracht, und zwar die italienische Mischung mit Weißwein und Sprite. Die Damen waren angetan, da sie sonst nur wässriges Bier und Rhye mit Cola/Sprite trinken. Dafür habe ich einen Pomegranate Wein verkosten dürfen! Wie immer gut gegessen, nur das mit dem Kaffee und Bier haut nicht ganz so hin. Da bleibe ich lieber bei meiner Tim Hortons Raspberry Lemonade und Ginger Lemon Tee.

Ein exzellentes Sashimi hatten wir im Mandarine einer Franchise Kette, die rd. 8 Millionen Fortune Cookies im Jahr verteilt und 1,8 Mio Shrimps verkocht! Das Mandarine gehört zu den ausgezeichneten Mittelklasse Restaurants, wo man neben „VIEL“ auch gut essen kann.
Was ich an meinen Canada Trips immer so schätze sind die freundlichen und offenen Menschen, die nicht nur oberflächlich Interesse zeigen.