N. ist 7 Jahre alt und in seiner Diagnose spricht man von einer Autismus-Spektrum Störung mit einer hohen Begabungsleistung. Autismus wird im ICD-10 als Tiefgreifende Entwicklungsstörung (TE) beschrieben. Diese Entwicklungsstörung betrifft die drei Kernbereiche: soziale Interaktion, Kommunikation und Interessensgebiet. Nach dem ICD-10 und dem DSM-IV sind diese Kernbereiche durch vor allem qualitative Beeinträchtigungen und stereotypische Verhaltensweisen gekennzeichnet.
Da sich der Frühkindlicher Autismus und das Asperger-Syndrom nicht valide unterscheiden lassen, fasste man im DSM-5 die unterschiedlichen Ausprägungen des Autismus in den mehrdimensionalen Begriff der Autismus-Spektrum Störung zusammen. Heute werden auch wesentlich mehr Kinder und Jugendliche (1 % gegenüber 4 bis 5 auf 10.000 Kinder) mit einer Autismus-Spektrum Störung diagnostiziert. Dies liegt jedoch nicht an einer tatsächlichen Steigerung dieser Störung, sondern an der erhöhten Wahrnehmung. So fielen früher viele Kinder durch den Raster, die als begabt oder als sozial nicht auffällig galten, im Gegensatz zu Kindern mit einer Behinderung.
Es ist nicht leicht zu erklären, an welche Grenzen man stößt, wenn man ein Kind mit Autismus-Spektrum Störung hat. Vor allem, wenn es nach außen normal erscheint. Es trägt keinen Button mit sich, wo Autismus draufsteht, und es somit für jede und jeden erkennbar ist.
Was, wenn die eigenen Erfahrungen und die Außenwelt nicht kompatibel sind. Wenn sich Hürden vor einem aufbauen, die nur schwer zu überwinden sind beziehungsweise sie zu bewältigen außerhalb der eigenen Erfahrung liegt, als es die Regeln dem Ich sagen. So muss es N. gehen.