Zyklus: Helden von heute

Wie mutig ist es etwas Neues zu beginnen oder etwas Altes/Bekanntes zu beenden. Meine Helden sind die Menschen, die mutig sind und nicht davor zurückschrecken Entscheidungen zu treffen, die für andere irrational, mutig und auch absurd erscheinen mögen. Und dieser Schritt in eine oft neue und ungewisse Zukunft birgt so viele Chancen zur Neugestaltung, und natürlich ist das leicht und einfach dahin gesprochen, vor allem, da heute weder Jobs auf der Strasse liegen noch neue Männer oder Frauen. Aber wozu in einem Job verhaftet bleiben, der einen nicht glücklich macht oder ausfüllt, der uns in ein Hamsterrad zwingt und von uns fordert Entscheidungen zu treffen, die oftmals hart sind. Nämlich hart uns gegenüber und auch anderen. Und wenn dann jemand sich traut, bewusst hier einen Schritt herauszumachen, dann ist dies zu würdigen und zu unterstützen und zwar mit allem, was wir als Freunde und Familie zu bieten haben.

Als keep on rockin‘!

#148: Stern’derln schauen

Ich habe Sternderln in den Augen! Heute Mittag habe ich im Stern, einem Gasthaus der traditionellen Wiener Küche, endlich wieder einmal einen sensationellen Wiener Erdäpfelsalat, warm serviert mit Zucker in der Marinade und vor allem wirklichen schönen gelb-satten Kartoffeln. Ein Beef-Tartare als Vorspeise zu einem Hauptgang zu einem großartigen Preis und einem großartigen Geschmack – vor allem mit wirklich viel Zwiebeln, das heißt nur zu zweit geniessen oder nicht mehr küssen.

Was ich selbst in meiner Küche und oftmals zum Leidwesen meiner Exkolleginnen (wenn wir gemeinsam Salat geschnitten haben) praktiziere, ist das feine und kleine Schneiden von Zutaten. Und das habe ich bei den gerösteten Knödeln wiedergefunden, zwar nicht in der Größe aber so schön fein und dünn, dass die Röstung der Knödel herrlich knusprig waren. Und für mich am Besten – ich musste nicht nachsalzen! Und ich salze immer!

Die Creme Brulee in der Größe für mich perfekt, da es ein kleiner passender Abschluss zu meinem Espresso darstellte, leider nur etwas zu fest, was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut. Also alles in allem, endlich gute Wiener Küche zu einem gutem Preis/Leistungsverhältnis und einem Wirtshaus-Charme der daran erinnern soll, wie früher gutbürgerlich gegessen wurde. Einfach schön und gut.

#147: Kinder und Fotos

An die lieben Kindergarten-Fotographen dieser Welts‘,

warum müsst ihr es euch selbst so schwer machen und ergreift nicht die Chance, die man Euch bietet?! Da redet man und redet man, macht Vorschläge, gibt Feedback weiter, was im letzten Jahr nicht so zufriedenstellend lief, aber man es eben gerne wieder probieren will, weil eben die Art und Weise wie ihr mit den Kindern umgegangen seid, sehr nett gewesen ist … Und dann darf ich im weitesten Sinn „Produktionsüberwachung“ machen und nichts von dem – bis auf die immer noch sehr nette Art, die merklich abkühlt gegen Ende – wird umgesetzt … statische Haltung, gekünstelt und Umfeld und Hintergrund einsam und vernachlässigt. Die Auseinandersetzung mit dem Fotographen-Team wird kurzerhand mit „Geht net, keine Zeit, wie stellen sie sich das vor, das sieht eh keiner, …“ Floskeln abgetan, auch gegenüber den Pädagogen und ihren Inputs zeigt sich keine offenere Haltung. Somit werden wir heuer wohl wieder sehr viele Genick-starr Fotos haben. Aber ich bin halt leider auch sehr verwöhnt durch sensationelle Fotoaufnahmen, die ich begleiten durfte und jeder dieser großartigen Fotographen (die Namen haben) war gegenüber Vorschläge und Ideen immer offen. Also warum verschliesst man sich? Warum nicht einmal etwas Neues ausprobieren?

Kinder können so herrlich spontan sein, sie sind authentisch, strahlen oder eben nicht. Verstellen müssen sie sich noch früh genug und das dann sehr lange. Natürlich will ich, dass mein Kind hübsch ist, aber was soll’s bei uns gibt es dieses Jahr ein Foto mit Bob Baumeister Krawatte … Daher an all‘ die lieben Kindergarten-Fotographen seid doch flexibler, offener, dann müsst ihr auch nicht 10 mal die Hand hochlegen auf das Knie, weil sie für das Kind halt nicht dorthin gehört.

#146: Schule, nein DANKE

In der Zeit gibt es einen sehr nachdenklich stimmenden Brief http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8 über „nutzvolle“ Zeit, die heute von unseren Kindern gelebt werden muss. Lernen, Hausaufgaben, üben, üben und üben so sieht die Freizeit unserer Kinder aus und es beginnt meiner Meinung nicht erst im Gymnasium sondern schon in der Volksschule. Die Kinder, die Glück haben, müssen erst aber der 4ten Klasse daran glauben, weil damit der Weg für Gymnasium oder Mittelschule geebnet wird. Und dabei ertappe ich mich selbst, wie dieser Druck von aussen einem manchmal zu überholen droht, vor allem, wenn man von einem Direktor eines 08/15 Gymnasiums (um nicht zu sagen Poppel-gymnasium) hört, dass im letzten Jahr eigentlich nur lauter 1er Kinder aufgenommen worden sind, obwohl es gab schon ein paar Kinder mit einem 2er … Was ist das für ein Bild, welches wir unseren Kindern vermitteln? Du bist nichts wert und eben nicht gescheit genug für das Gymnasium?

Ich wäre über kurz oder lang an diesem System gescheitert und ich bin froh, dass dieser Druck des ständigen Leistens vor allem auf höchstem Niveau zumindest an mir vorüber gegangen ist. In der Unterstufe hatte ich zwar sehr gute Noten jedoch war ich „verhaltenskreativ“, ein aufmüpfiges und vorlautes Kind – vor allem in Mathematik und das hat sich dann auch auf meine Betragensnote ausgewirkt. In meiner Zeit in der Handelsakademie habe ich gelernt effizient meine Zeit zu nutzen und zwar meine Freizeit, Theater, Stammlokal, Cafehaus und irgendwann zwischen drinnen fand sich schon ein Platzerl für das Lernen. Schülerzeitung, Theaterworkshops, Malen, Schreiben … all‘ das war mir wichtiger und trotzdem habe ich maturiert. Das schönste Kompliment bekam ich bei unserer 10jährigen BWL Professorin Pokorny, die sagte, dass sie froh ist, dass trotzdem etwas aus mir wurde.

Natürlich jammere ich auf hohem Niveau, mein Kind muss bis heute wenig bis nichts lernen, und ihre Noten sind trotzdem sehr gut. Und es geht auch nicht darum, dass Kindern nicht lernen sollen, sondern es geht um die Leichtigkeit die wir mit diesem Thema haben sollten oder dem Verhältnis von Noten und Leistung, weil nicht immer (oder sehr oft) eine Note eine Leistung und das Können von Kindern widerspiegelt. Aber das System hier zu ändern, tja das ist das schwierige. Wir schreiben darüber, reden darüber, aber wo sind die Handlungen? Wo steigt hier die Politik ein?

Wir Erwachsenen reden es uns leicht, wir haben das alles hinter uns gebracht. Aber wo kann ich heute ansetzen, um es für mein Kind besser zu machen? Ich weiß es nicht, ganz ehrlich, aber ich versuche es zumindest kleinweise.

#145: Ratschläge

Letztens las ich einen kurzen Artikel in einem Studentenmagazin, wo gefragt wurde, was heute junge Erwachsene ihrem eigenem ich (als Jugendliche/r) mitgeben würden? Erfahrungswerte von denen man früher hätte profitieren können. Aus dem Artikel hätte man viel herausholen können, was der Schreiber leider verabsäumt hat, da es sich vornehmlich um „allgemeine Floskeln“ drehte. Dabei ist es interessanter Ansatz, was ich heute meinem jungen „Ich“ empfehlen kann, da es sich auf meine Zukunft auswirken würde. Entscheidungen die ich heute treffe, wirken sich auf mein Morgen aus und so wäre ein Ratschlag anders zu handeln, anders zu sein ein Eingriff in mein Sein von Morgen.

Natürlich hätte ich gerne manche Dinge anders getan, hätte gerne Fehler vermieden, die wehtaten, die wahrscheinlich „unnötig“ waren. Und doch ohne all‘ dem wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Und einen Ratschlag hätte auch mein ich vor 3 Jahren, 2 Jahren oder gestern notwendig gehabt. Aber in dem Moment wo wir uns entscheiden so zu handeln, glauben wir einfach, dass es das Richtige ist.

Jeden Ratschlag den ich mir in der Vergangenheit gegeben hätte, kann ich mir auch für heute und die Zukunft geben.

1. Trau‘ dir einfach mehr zu.
2. Du musst nicht immer den schweren Weg nehmen, damit du glaubst, was geleistet zu haben!
3. Akzeptiere, dass du nur 24 Std, 7 Tage in der Woche zur Verfügung hast.
4. Sprich aus, wenn man dich verletzt.
5. Freunde, Freunde, Freunde …

Ich denke, jeder von uns hat so eine Liste und ein bewusst machen, wird uns nicht vor Fehlern bewahren, aber vielleicht machen wir weniger und dafür andere. So ist das Leben.

Dialoge: wos is scho teia?

Schülerin 1 (Wienbesuch aus dem Bundesland): Glaubst is es teia aufn‘ Donatuam zu gehn?
Schülerin 2: Ich glaub‘ schon, habe gehört, dass ist uurrr viel teua (Akzent war weniger ausgeprägt).
Schülerin 1: Wos is teia?
Schülerin 2: Na teua eben …
Schülerin 1: Oba wos is fia di teia? 5, 10, 15 Euro?
Schülerin 2: Na ich weiß nicht. Was ist teua für dich?
Schülerin 1: Teia eben is teia!
Schülerin 2: Ich glaub, dass du 20 Euro zahlst, damit du rauffahren kannst.
Schülerin 1: Bah-eh, des is wirklich teia …
(Konversation über 3 Ubahn-Stationen hinweg)

#144: Disco-Ampel oder Lichtorgel

Gestern hat H. bemerkt, dass ich ziemlich schlagerfit bin. Ich gebe es zu, dass höre ich bekannte deutsche Schlager ich mit großer Wahrscheinlichkeit den Titel kenne und ein paar Textzeilen sicher mitsingen kann. Aber auch der H. war nicht so schlecht im Wiedererkennen und so kam es zu einem Austausch unserer Kindheits- und Jugenderinnerungen. Und siehe da nicht nur mein Papa hat monatlich/quartalsweise die Schlagerparade bei Donauland bestellt, anfänglich noch in Plattenform, dann kamen Kassetten dran und zu guter Letzt die CD. Und ja ich habe alle Kassetten der deutschen Schlagerparade von 1959 bis in die 198er Jahre hinein.

Ich kenne die Valente, die Frobes und auch noch Peter Weck (Lady Sunshine) die uns damals beglückt haben. Noch heute schwört mein Papa, dass ich La Paloma Blanca in der Gehschule gerockt habe.

Aber am besten fand ich es, als H. erzählte, dass am Sonntag dann die Schlagerparade gehört wurde, und aus der einen Ecke eine rote Lampe leuchtete und aus der anderen Ecke die Grüne! Und da war mir klar, dass mein Schicksal der Disco Ampel kein alleiniges war. Mein Papa hatte 2 (!) Disco-Ampeln (mit Gelb in der Mitte) und somit gibt es einige Fotos, die zwar nicht wiedergeben können, wozu ich getanzt habe, aber es war mit Sicherheit etwas zwischen Boney M, ABBA oder Luv! Und DANKE lieber H., dass du LUV kennst, ich habe mich richtig verstanden gefühlt!

#143: Job, Frauen und warum wir es uns manchmal so schwer machen

In letzter Zeit häufen sich wieder die Fragen von Frauen über Frauen, und ihre eigene berufliche Situation, die sie als durchwegs schwierig beschreiben. Und das obwohl sie ihren Job mögen. Gerade im mittleren und oberen Management bemerken Frauen, dass die Zusammenarbeit mit Frauen schwieriger geworden ist. Viele führen es darauf zurück, dass der Druck erhöht worden ist, was Performance, Unterschreitung der Budgets und die Führung der Mitarbeiter betrifft. Power-Managerinnen, die „offensichtlich“ den Job höchst engagiert absolvieren, die scheinbar perfekte Mütter und „Gutmenschen“ sind, verunsichern andere weibliche Führungskräfte und wahrscheinlich – meine persönliche Hypothese – geschieht dies genauso vice versa. Nur spricht man eben nicht mehr über sich, das Miteinander geht im Zuge des immer strengeren Markt- und Arbeitsumfeldes verloren.

Diese Unsicherheit kann aber auch positiv genutzt werden, vor allem, wenn uns Frauen bewusst wird, dass eben auch unsere Mitarbeiterinnen, Kolleginnen oder Vorgesetzten den gleichen Gesetzen wie auch wir unterworfen sind. Und ganz ehrlich, perfekt ist niemand von uns und das was wir oftmals an uns bemängeln, wird von anderen vielleicht sogar als Stärke gesehen.

#142: Ressourcen

Das Ökonomieprinzip sagt, dass wir einen Einsatz (Ressourcen) haben und versuchen ein bestimmtes Ziel (Gewinnmaximierung) zu erreichen. Dazu kennen wir auch das Minimalprinzip und Maximalprinzip, entweder mit minimalen Einsatz ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder mit einem bestimmten Einsatz das maximalle Ergebnis zu erzielen. An der Universität meinte die vortragende Lektorin, dass es so ist, dass Studenten oft hoffen mit „nichts“ einen Schein zu ergattern. Dagegen muss man sich verwehren, weil „nichts“ tun hat mich noch nie zu einem Schein gebracht. Was aber sehr wohl zutrifft ist das Haushalten mit den eigenen Ressourcen, aber das betrifft nicht nur das Lernen und Absolvieren von Kursen sondern das ganze Leben. Unser Tag hat nur 24 Stunden, wir müssen schlafen, essen, Hygienestandards (egal ob hoch oder nieder) einhalten. Wir haben Jobs, Aufgaben, Kinder, Projekte, ehrenamtliche Tätigkeiten und natürlich kann ich vesuchen überall mein Maximum zu geben, aber was passiert? Irgendwann hechle ich nur noch nach und blicke vor allem nicht dorthin was ich erreicht habe, was ich tolles mache, sondern schaue zu den anderen, was die nicht alles schaffen …

Ein Einteilen von dem eigenen Einsatz ist notwendig und für mich bedeutet das eben, dass das was für mich und meine Kinder/Familie wichtig ist auch mit dem meisten Einsatz bedacht wird. Somit muss nicht jeder Kurs an der Uni gleich intensiv bearbeitet werden, aber dafür jedes Projekt/Coaching, welches ich annehme. Im Gegenzug versuche ich eben nur mehr ausgewählte Projekte zu wählen, damit eben nicht irgendwann eines auf der Strecke bleibt. Mögen andere „Wunderwuzzis“ sein und alles checken und machen, ich will es nicht mehr auf diese Art und Weise sein, weil ich selbst dann überbleibe. Aber ich kann vielleicht leicht reden, weil ich mich bewußt aus diesem Hamsterrad herausgenommen habe, und es ist schwer, weil manchmal schaut der Blick aus der Ferne so aus, als ob die anderen alle viel schneller, viel weiter und „besser“ sind, aber beim genauen Hinschauen, tja, da sieht man dann oft etwas anderes …