Archiv der Kategorie: gsund und gut

#350: Kollateralschäden

Ich habe lange überlegt, was ich mit meiner Erfahrung von vor einer Woche anfangen sollte. Aber ich bin zu keiner für mich geeigneten Lösung gekommen, daher ist Schreiben wohl das Mittel der Wahl.

Mein Vater hat Krebs. Die Lunge weist ein paar Tumore auf und da diese zur Zeit nicht operabel sind und seine Gesamtkonstitution eher als schlecht einzuschätzen ist, ist auch eine Chemotherapie nicht möglich. Das heißt er wird bestrahlt. Heute Dienstag war seine vorläufig letzte Bestrahlung, um in 3 Monaten mittels eines Kontroll-CTs zu eruieren, wie erfolgreich oder nicht-erforlgeich die Bestrahlung war. Eigentlich wäre letzte Woche Freitag der letzte Termin gewesen und auch das Gespräch mit dem Arzt, wo mein Bruder und ich dabei sein hätten wollen. Aber wie so oft, kommt alles anders und vor allem als man denkt.

Vor einer Woche am Dienstag habe ich mit meinem Vater telefoniert, um zu hören, wie es heute bei der Bestrahlung war, ob er was braucht, ob Transport und Abholung auch gut funktioniert. Er hörte sich etwas erschöpft an, und erzählte mir, dass der Arzt festgestellt hat, dass er Wasser in der Lunge hätte und ob er Probleme mit dem Atmen hat. Wie immer hat er seine Situation herunterspielt und in einem Nebensatz erwähnt, dass er schon auf den Küchentisch einen Polster gelegt habe, da er im Liegen nicht richtig atmen könne. Nachdem ich auf ihm gesagt hatte, dass er mich bitte zu jeder Tages und Nachtzeit anrufen soll, war für ihn klar, dass er das schon alleine lösen könne.

Dem war nicht so und um kurz vor 9 Uhr abends bekam ich einen Hilfe-Anruf mit dem Satz: „Ich bekomme keine Luft!“ Also rief ich die Rettung und gab alle Informationen weiter, wie Krebspatient, Bestrahlung, Wasser in der Lunge, bei Atemnot dringend ins Spital, dringend!, schlechter Zustand, Lungen- und Herzkrank und natürlich Adresse. Ich zog mich noch schnell um – ich glaube im Bademantel wollte ich dann doch nicht hinauslaufen – lief zum Auto und fuhr wie eine gesenkte … in Richtung meines Vaters. Auch bei ihm sprintete ich zu ihm und fuhr in den 7ten Stock und war mehr als erstaunt, dass ich trotz guten 5 Minuten Verlust früher dort war. Insgesamt warteten wir dann noch weitere gute 5 Minuten als es endlich an der Gegensprechanlage läutete. Mein Vater schwankte am Stuhl gefährlich hin und her und ich versuchte ihn zu beruhigen.

Als der Sanitäter und Sanitäterin mir entgegen kamen, fragte ich die Beiden, wo den der Transport wäre, den ich habe ja am Telefon erklärt, was die Situation wäre. Als Antwort bekam ich, dass man sich das einmal ansehen müsse! Ernsthaft?

Nachdem das Atemfrequenz bei geschätzt – das erste Mal zeigte es nämlich nichts an – 60 % lag (oder darunter), wurde man etwas nervös. Ich weiß nicht, wie oft ich in diesem Moment erwähnt habe, dass er ins Spital müsse, da er Wasser in der Lunge hätte und nicht atmen könne. Das Wasser in der Lunge konnte der Sanitäter dann auch hören und die Befunde, die ich ihm gegeben habe, zeigten wohl den Ernst der Lage. Also rief man dann doch den Träger und die Notärztin – weil nur die sagen kann, dass ein Patient eingeliefert gehört. In der Zwischenzeit sind schon 20 Minuten vergangen. Gute 15 Minuten später ist die Notärztin da und bevor ich ihr zum gefühlt 100ste Male alles erzähle, bleibt sie an der Türe stehen, um zu fragen, ob der Patient Fieber habe – nein hat er nicht – und dann mich ansieht und fragt, ob wir einen Fall von Covid hätten und ob ich mir sicher wäre und überhaupt und außerdem. Was ich durchaus zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann, aber mir subjektiv emotional schwer tue, wenn mein Vater seit über 30 Minuten mit der Beatumungsmaschine nur atmen kann und er sich vor Schmerzen krümmt.

Da ich wohl glaubhaft bin, ging dann erstmals die Versorgung recht schnell, Venenzugang und Spritze über Spritze, die Beatmung funktioniert nur über das Gerät und ich beantworte Fragen über Fragen. Nur mein Hinweis, dass es wohl am klügsten und effizientesten (!) wäre meinen Vater ins SMZ Ost zu bringen, kommt wohl bei den anwesenden Personen an, aber nicht in der Leitstelle. Sie haben ein Überwachungsbett in KH Nord. Da im SMZ Ost keine Überwachungsbetten gäbe. Da werde ich wohl etwas ungemütlich und erkläre ihnen, dass das so nicht stimmt, da mein Vater schon letztes Jahre neben 2 Intensivstationsaufenthalten im SMZ Ost überwacht wurde. Ich bitte die Ärztin doch bitte anzurufen, weil es doch keinen Sinn macht, wenn er die Bestrahlung im SMZ Ost machen soll, warum sollte man ihn dann täglich von A nach B führen, wenn vor allem die komplette Krankengeschichte vor Ort liegt. Sie gibt mir Recht und beginnt zu telefonieren und überzeugt einen Arzt vor Ort meinen Vater aufzunehmen.

Mein Vater hat Glück, weil er hat meinen Bruder und mich, die Druck machen und da sind, Fragen stellen und versuchen zu hinterfragen. Wie groß wird der Kollateralschaden sein für das System, wenn wir all jene vergessen, die krank sind, krank werden (und ich meine nicht den Virus). Diesmal hatten wir nicht einmal das Problem, dass sie unser Vater schnell von der Station musste, weil es eh genug freie Betten gäbe (O-Ton).

Ich frage mich, warum die Rettung nicht schneller war als ich?

Ich frage mich, warum trotz genauer Angaben zur Situation des Patienten kein Arzt, kein Transport vorgesehen war?

Ich frage mich, warum ein Virus unser System so nachhaltig beeinflussen kann und alle anderen schweren Erkrankungen (Diabetes, Krebs, Herzerkrankungen, Nieren, ….) so vernachlässigt werden.

Ich frage mich, ob ich die Antworten ehrlich wissen will?

#347: Lauf Baby Lauf

Zumindest habe ich mir das heute gedacht und voller Euphorie (mehr oder weniger, eher weniger) meine Laufschuhe angeschnallt, um die fehlende Bewegung auszugleichen. Und ich war wirklich motiviert, hatte nämlich schlechte Laune, ob der Lernsituation, dem Eingesperrtsein und der zu hohen Kalorienzunahme. Außerdem ging ich von einer vollkommen verzerrten Wirklichkeit aus, dass ich durch meinen Hund und der täglichen Bewegung absolut fit wäre, meine Kondition den roten Gürtel widerspiegelt und ich gestärkt nach ein paar Kilometer retour käme.

Die Musik im Ohr und die Sonne im Gesicht ging es zumindest einmal durch den Hof und Richtung der ersten 100 m, dann spürte ich schon den ersten Krampf oder Muskelzwicken in den Beinen. Die Säure in meinen Beinen macht einmal meine Laufambitionen langsamer, aber ich hatte zumindest genügend Luft zum Atmen und so bin ich verbissen weiter.

Natürlich habe ich versucht einen Blick auf meine Laufuhr von Garmin zu erhaschen und mein Puls war in einem guten Bereich, während die Zeit aus dem Blickwinkel nur falsch sein musste. Also schüttelte ich die Uhr – vielleicht blieb ja ein Zeiger auch in der digitalen Welt hängen – und wartete auf den ersten Kilometer. Erschüttert, ob der schlechten Leistung versuche ich das Tempo zu erhöhen, um es gleich wieder zu drosseln. Zwar sind die Beine warm, aber der Schweiß scheint meine Atemfrequenz zu erhöhen.

Also suche ich mir ein anderes Lied. Gefühlte 5 Lieder weiter bin ich bei den Black Eyed Peas gelandet und pumpe nochmals meine Lungen zu Pump it auf. Und es funktioniert, ich werde zumindest um 10 Sekunden auf den Kilometer schneller. Das motiviert und ich beginne zu den Liedern mitzusingen.

*Memo an mich selbst* Bist du außer Form singe nicht mit beim Laufen.

Ich werde wieder langsamer. An der alten Donau sehe ich viele Läufer und ich scheine so sportlich auszusehen, dass mir manche zuwinken (vielleicht haben sie aber auch nur Mitleid und wollen mich motivieren). Ich geniesse es, wie die Sonne in mein Gesicht scheint und erreiche Kilometer 3 und gleichzeitig Udo Jürgens mit „Immer wieder geht die Sonne auf“. Ich frage mich gerade, ob das Lied mich motivieren soll in Zeiten von COVID oder Laufen. Ich bin mir nicht sicher.

Ich mache eine Kehrtwende und laufe nochmals 2 Kilometer und merke, wie ich im 200 Meter Rythmus immer wieder auf die Uhr schaue. Es geht nicht schneller, was definitiv an mir liegt. Wobei der vierte Kilometer ist definitiv mein Schnellster, wieder 10 Sekunden schneller, was sich sofort in Seitenstechen bemerkbar macht. George Harrison mit My sweet Lord ist hier das passende Lied und ich frage mich einerseits, welcher Teufel mich geritten hat, dieses Lied in meine Playlist zu geben und warum beim Shuffeln genau dieses Lied kommt; welche versteckte Botschaft steckt dahinter.

Nach 5 Kilometern bin ich noch nicht daheim und da ich definitiv nicht weiterlaufen will, ersetze ich Laufen mit anderen Übungen, um quasi diese letzten Kilometer effektiv zu nutzen. Also wenn jemand jemanden hopsend, Knie in die Höh‘ springend, Ferse an den Po drückend und mit weiten Schritten und in die Knie gehend gehen sah, dann war das ich.

Zu Hause habe ich mich dann einmal selbstbemitleidet. Einer Freundin von meiner Heldentat erzählt, die das nämlich als Heldentat gesehen hat. Danke übrigens dafür.

#325: Magersucht

Dieses Wochenende erzählte mir meine 13 jährige Tochter, dass eine Schulfreundin aus der Volksschule letztes Jahr im Spital lag. Mit 12 Jahren mußte sie für ein Monat in ein Krankenhaus, da sie an Magersucht leidet. Ich kenne dieses Mädchen und es war eigentlich immer recht dünn, groß und schlaksig und bei weitem davon entfernt gewesen „dick“ zu werden. Beim letztjährigen Sommerfest der Volksschule, wo sich die Ehemaligen getroffen haben, war schon zu erkennen, dass vor allem die Mädchen einen Schritt in Richtung junge Frau zu unternehmen versuchten. Die ersten Schminkversuche, Haarstylings oder extravaganten Fashion-Statements riefen den anderen Kindern zu, seht mich an, ich bin kein Volksschulkind mehr, sondern so jugendlich cool.

Aber ich gebe zu, dass ich trotzdem nicht im Entferntesten daran gedacht hätte, dass so junge Mädchen schon einen Magenwahn entwickeln würden. Für mich war das eher ein Thema ab 15/16 und eben noch älter. Heute leidet jedes dritte Mädchen schon unter Magersucht, ein erschreckendes Phänomen, da ich ganz viele Freundinnen meine Tochter kenne und wenn ich hier beginne durchzuzählen …

Und ich darf mein Mädchen nicht vergessen. Mein Glück ist, dass sie zum Beispiel die Klums-Shows dieser Welt nicht ansieht, noch nie, und nicht, dass ich den Klums dieser Welt die Schuld gebe, jedoch sind die Spiele um Schlankheit um jeden Preis, wie die Tribute von Panem, die mit der besten Show wird gewinnen. Trotzdem ist sie, wie auch die anderen, mit ständigen neuen besseren Ernährungskonzepten konfrontiert. Detox da, Veganismus hier, Zucker pfui, Low Carb hui, um nur einige der Themen zu nennen.

Gerade durch dieses Extrembeispiel haben wir bewußt versucht über das Schlanksein zu reden, und warum frisches, gesundes Essen wichtig ist, aber auch wie wunderbar Schokolade, Eis oder Chips sind. Das Gute ist, dass meine Prinzessin Essen genießt und sie es nicht verstehen kann, wie man nicht mehr essen will. So hat ihr ihre Freundin zurückgeschrieben, dass sie zwar wieder zu Hause ist, aber das mit dem Essen ist nicht so einfach, weil sie es nicht gewöhnt ist.

Wir als Erwachsene sind viel zu oft ein negatives Vorbild, indem wir die x-te Diät machen, nicht zuhören und vielleicht es auch nicht ernst nehmen, wenn vom perfekten Körper gesprochen wird. Was ist schon perfekt? Und da hilft es auch nicht zu sagen, dass es einmal die Rubensfrauen waren. Heute ist eben heute und da geht es um den Abstand zwischen den Oberschenkeln, dem flachen Bauch, den festen Brüsten und so weiter und so fort.

Ich stelle mich manchmal nackt neben meine Tochter und zeige ihr, wo ich mich auch nicht so besonders mag, aber dass die Natur nun einmal in Absprache mit meinen Essgewohnheiten sich dazu entschlossen hat (klug von mir die Verantwortung auszulagern *grins*) eben ein Bäuchlein zu bilden, Dellen in den Oberschenkeln zu haben oder Winkeärmel vorweisen zu können. Und ich hoffe, dass meine Prinzessin das Essen mehr liebt, als den Schlankwahnsinn.

#259: Randnotiz

Wie kann es sein, dass wenn man mit einem Rad in Richtung A fährt und der Wind einem entgegenpfeift, dass man meint man betreibe „steh-fahrradfahren“, dass es dann beim Zurückfahren nicht den erhofften Gegenwind gibt, sondern das Gleiche wie schon zuvor. Das ist einfach zum Scheissen. Punkt. Mit diesen 45 Minuten mal 2 habe ich mein wöchentliches Workout erledigt, die Frisur ruiniert und keinerlei lässiges Mobilitätsgefühl an den Tag gelegt. Zu guter Letzt hoffe ich, dass all‘ die frische Luft meine Haut durchblutet und dies wie eine Zellenneuerung wirkt (abgesehen von den Abgasen der Autos).

#258: Reisebericht: St. Martins Therme

Ich war dieses Wochenende in der St. Martins Therme im Burgenland. Dazu muss ich sagen, dass ich erst zwei Mal (mit diesem Wochenende) in einer Therme auf Urlaub war. Das liegt wohl auch daran, dass ich eigentlich jetzt nicht so der Saunageher bin und auch nicht der Massagentyp, mir gibt das recht wenig. Das einzige was ich wohl durchgehend ausprobieren könnte, wären Beautytreatments.

ABER es war großartig! Nicht nur, dass meine Kinder im fernen Wien (in einer Stunde ist man in Frauenkirchen) weilten und im hoteleigenen SeeSpa keine Kinder erlaubt sind, so verbrachte ich diese Tage mit einzigartigen Frauen, die so unterschiedlich sie sind, einander Raum lassen, zuhören, miteinander lachen können, aber auch für einander da sind, wenn es ans Eingemachte geht. Ich war das erste Mal dabei, aber so fühlte es sich nicht an. Wir haben mehr als einmal festgestellt, wie dankbar wir sind und sein können für das was wir haben, wer wir sind und welche Möglichkeiten wir heute haben!

Daher haben uns so Kleinigkeiten wie die Esel, die uns ab den frühen Morgenstunden mit ihrem hysterischen IAhs geweckt haben, nicht aus der Ruhe gebracht.

Beeindruckt hat uns alle vor allem das hervorragende Service in der St. Martins Therme. Gleich in welchem Bereich wir uns aufgehalten haben oder welche Fragen bzw. Wünsche wir äußerten, es wurde möglich gemacht. Und zwar weder mit übertriebener Freundlichkeit, sondern vielmehr mit einer Herzlichkeit und Selbstverständlichkeit, die man heute vielerorts vermisst. Daher kann ich einen Aufenthalt in der St. Martins Therme mehr als nur empfehlen und am besten mit Menschen, die einem gut tun, mit einem lachen, weinen … Yoga machen, Prosecco trinken, mitsingen mit dem Gitarrenspieler, kollektives Schlafen im Wellnessbereich, sich Suppen teilen …

#246: Sizilien und ich – das Glas muss halb voll sein

… weil ich gar nicht fliegen darf! Nach der letzten Nacht, sie begann um 1:45 und dauerte gefühlt eine halbe Stunde, dachte ich, na dann soll es wohl nicht sein und habe mich innerlich auf eine Rückreise vorbereitet, aber das war auch noch vor dem Telefonat mit unserem besten Kinderarzt (auf Kassa), der mich seelisch darauf vorbereitete, dass ich nicht fliegen darf und soll. Ansteckung, Belastung usw. usf., er mir aber noch ein paar Tipps gab, was ich den tun konnte, damit es dem Pustel neben mir besser geht.

Inotyol zum Beispiel, was ich immer mithabe, kann ich auf die Pusteln schmieren, damit sie schneller austrocknen. Antihistaminikum bekomme ich ja auch so und eben durchhalten mit Mexalen, Parkemed oder Neureflex.

Großartig ist auch unsere WhatsApp Gruppe „Kindergruppe“, wo die Mamas und ehemalige Mamas aus dem Haus mit ihren Erfahrungsschatz und vor allem Aufmunterungen Unterstützung anbieten. Fahre auch heute in eine Erborista, ja hier gibt es neben Apotheken spezielle Geschäfte für Kräuter, um mir eine weiße Heilerde (Tipp von S.) und Globuli D12 (Tipp von E.) zu holen, wenn das alle dann nichts mehr hilft, dann trinke ich eine Cola Zero und hoffe auf den Helikopter, der uns dann heim bringt 😉 (die Phantasien könnten am Schlafmangel liegen).

Ich sehe das Glas halb voll, bleibt mir ja auch gar nichts anderes übrig!

#204: Auf dem Rücken der Patienten

Ich war am Donnerstag das erste Mal in meinem Leben bei einer physiotherapeutischen Sitzung, und das nur weil ich wegen meinem Fuss (die Fusssohle hat mir halt wehgetan) zum Orthopäden ging, und dann neben einer Röntgenüberweisung mit Einlagen hinausging. Das Ergebnis war, dass mein Röntgen der Wirbelsäule jetzt nicht so berauschend ist, wie man sich das selbst halt so vorstellt und ich mit einer Anordnung zur Physiotherapie bei der Gebietskrankenkasse vorstellig wurde. 10 Sitzungen zu 45 Minuten und 10 Teilmassagen zu 15 Minuten so war es zumindest vorgesehen, bewilligt wurden mir 6 Sitzungen zu 30 Minuten. Und das mit wirklich unfreundlichen Worten „mehr kriegen sie ned bewilligt …“ – und ich habe noch nicht mal nachgefragt.

Die Physiotherapeuten waren baff erstaunt, weil ich (was ich nicht wußte) eigentlich Anspruch auf 16 Sitzungen im Jahr habe, und ob ich heuer schon was verbraucht hätte?! Ich habe bis gestern noch NIE eine therapeutische Leistung in Anspruch genommen, und trotzdem bekomme ich noch nicht mal die Hälfte von dem bewilligt, was Usus ist … und dann in einer ausserordentlichen miesen Servicequalität.

Trotzdem beziehe ich die 45 Minuten Sitzung, weil das meine Gesundheit mir wert ist und mir die Mittel zur Verfügung stehen. Was nicht allen möglich ist (eher das Gegenteil). Meine erste Einheit war hart, nicht nur, weil ich mir vor Augen geführt wurde, dass ich viel zu wenig tue (obwohl ich gar nicht so wenig mache, aber eben nicht das Richtige). Laufen und Ausdauersport ist mal auf Eis gelegt und stattdessen muss ein Rumpf, Bauch, Brustmuskeltraining erstellt werden. Frustrierend ist es, wenn einem mit kleinen Übungen (Skorpion aus dem Yoga) gezeigt wird, wie weit ich von Körperbeherrschung entfernt bin. Aber da mein Therapeut schonungslos ehrlich und hart ist, stachelt er mich schon an und schon bin ich heute morgen für die Hälfte meiner Übungen am Boden gelegen und in 2 Wochen … dann,dann wird er schauen …

#201: es grünt noch immer

Seit Jänner 2014 bin ich in der Smoothie Welle und ich habe noch nicht aufgehört! Ich glaube, dass ist die einzige Essen“qualitäts“umstellung, die ich in den letzten Jahrzehnten durchgehalten habe. Die Umstellung hat aber nicht nur mich betroffen, sondern auch meine Küche, da ich den Mixer so montieren liess (ich will ja das es funktioniert), dass ich ihn auch mit einem Handgriff jederzeit nutzen kann. Und auch meine Prinzessin ist Teil dieser Umstellung geworden, und sie ist super tapfer, weil sie meine Drinks zumindest immer probiert.

Wobei ich habe nach 8 Monaten sowieso herausgefunden, was ich mag und was ich nicht mag und meine „Heute-bin-ich-kreativ“Probierphase ist auch längst vorbei. So gut wie alle Drinks sind mit einer Ananasbasis, die kombiniert wird mit Orangen, Äpfeln und was wir immer so zu Hause finden. Die grüne Farbe erhalte ich durch Spinat, Vogerlsalat, Petersilie oder Minze … (die wuchert sowieso überall bei uns).

Warum ich aber so konsequent bei meiner grünen Phase geblieben bin? Weil ich merke, wie gut mir diese Drinks immer wieder tun, als Energiespender, meine Haut ist definitiv besser, zur Gewichtsregulierung, für körperlichen Funktionen (ich sage sauberes Verdauungssystem – so stelle ich mir Kanalräumungen vor). Und wenn ich dann in meinen gescheiten Frauenmagazinen wieder ein Bild von Hollywoodstars mit grünen Smoothie in der Hand sehe, lächle ich nur und denke mir „Ha, das mache ich auch.“

#172: Langlaufen

In der Handelsakademie anno letztes Jahrhundert durften wir im Turnunterricht ein paar Mal Langlaufen am Sportplatz draussen, dass heißt meine Vorstellung von Langlaufen war schon lange verblast, als ich letzten Sonntag das Langlaufen für mich entdeckte. Bis jetzt hatte ich ja ehrlich gesagt eher die Vorstellung, dass es sich dabei um einen Senioren-, Birkenstockträger-, Langweilersport handelte. Ich gebe es zu, dass ich vollkommen voreingenommen war! Ich mein‘ schifahren ist spritzig, snowboarden cool und dann auch noch so locker flockig die Piste runter, was will man mehr. Nur, dass es bei mir eben nie locker flockig war und spritzig fahre ich auch nicht. Dann immer diese Schischuhe anziehen, ich bin schon waschelnass, da bin ich noch nicht mal in der Nähe eines Liftes.
Deswegen war es so ein Aha Erlebnis, als ich die Schuhe (warme Lederschuhe, leicht) anzog, die Langlaufskier leicht tragbar in den Händen trug und vor allem gerade mal 6 € für die Karte zahlte.
Am Steyersberger Schwaig sind die Loipen auch alles andere als eben und wenn man hinaufläuft, dann muss man auch wieder herunterkommen. Tja und das war dann auch einer der größten Herausforderungen, wie werde ich langsamer, wie kann ich bremsen, warum habe ich mich nicht besser vorbereitet. Mein Bruder hat es clever gemacht, zur Not einfach Popsch-bremsen, die effektivste Art und Weise und auch die definitiv Lustigste.

Natürlich gab es die Poncho-tragenden Langläufer, oder aus dem gleichen Stoff irgendwelche Überziehsachen, die manche Damen und Herren trugen, diese passten auch bestens zum natürlich gewachsenen Haar, aber dazwischen fanden sich die Jungsportler ausgestattet mit Skinfit oder Holister Jacken, die Senioren wie auch Damen mit Moncler Jackerln und eben uns.

Was aber eigentlich die Faszination für mich ausmacht, war die Möglichkeit die Natur zu geniessen. Ich konnte im Schnee tatsächlich Hasenspuren dekodieren! Eine Weite zu geniessen ohne zu viele Menschen um einen herum zu haben. Also kann ich es nur empfehlen und ich hoffe auf noch ein paar Möglichkeiten um auf die Loipe zu gehen.