Archiv des Autors: Biegenzahn

#74: Angstgegner

Was tut man seinem Kind an oder was erzählt man seinem Kind, wenn es ständig Angst vor dem Nachbarskind hat. Es ist mir unbegreiflich und ich beobachte das jetzt seit über einem Jahr. Auch heute stand der kleine M in seinem eigenen Garten und wollte nicht hinaus zum Spielen sondern lief ständig zur Türe. Auch sonst ist es befremdlich, dass sobald das andere Kind raus zum Spielen geht, der M sofort heim möchte und da der 3 jährige auch zumeist alleine draussen sein muss – ohne Elternteil – hat es keinen Katalysator, der ihm die Angst nehmen kann.

Der Höhepunkt war aber als M hysterisch zu schreien begann, weil sein vermeintlicher Angstgegner gerade heimkam mit Eltern. Das Nachbarskind ist gleich jung und ist kein Spielfreund und hat auch kein Interesse an M. Somit umso bedauernswerter, was Eltern ihren Kindern hier antun.

#73: ich bin ur super

Ich habe seit heute Administrator Rechte, bis jetzt habe ich mich meist um solche Dinge gedrückt. Aber da ich gewisse/kleine Änderungen vornehmen will und mein Haus- und Hoftechniker zur Zeit wenig bis keine Zeit hat, habe ich heute Abend ganz alleine diesen Header erstellt und mich etwas in WordPress eingelesen.

Was ich weiterhin nicht machen möchte, sind Fotos auf meine Seite stellen, obwohl ich das Feedback schon erhalten habe, dass Fotos die Seite auflockern würden, jedoch lenken sie davon ab, was mir wichtig ist, nämlich meine Texte und Gedanken. In meinem Header sollen sich jedoch Bilder-Collagen von meinen Freunden, meiner Familie und mir wiederfinden.

#72: Gehilfe des Osterhasen

Ostern steht quasi vor der Türe oder hat schon seinen Fuss in der Türe, die ich noch nicht mal richtig geöffnet habe. Ich habe weder einen Osterstrauss, -baum, -behang noch Palmkätzchen und geschweige Ostergeschenke.

Ich weiß nicht woran diese nicht aufkommende Osterstimmung liegen kann, obwohl ich durchaus eine Theorie habe. Meine Theorie ist, da es keinerlei Anzeichen für Frühling und deren Vorboten gibt, ist mein Animo die Wohnung mit Blumen bzw heller zu gestalten gleich bei minus 100. Auch die Krankheitstage haben ihr zusätzliches getan, um Ostern vergessen zu lassen.

Aber als Gehilfe des Osterhasens ist man zwangsverpflichtet Leistung zu erbringen, also heißt es für mich morgen nach dem Heimkommen vom Schifahren noch einen Farbspray – damit das rosa/lila Fahrrad noch schnell blau wird – und Sportbekleidung für die Prinzessin (skinfit) zu besorgen. Die Schokolade ist ja Gott sei Dank durch -25% vom Billa schon feinsäuberlich zu Hause versteckt, wenigstens etwas was ich erledigt habe.

#71: ich bin dann mal weg …

Irgendwie ist es immer noch unwahr. Ich fahre ohne meinen Kindern für eine Woche in ein anderes Land, auf einem anderen Kontinent. Einfach so, und mit ganz viel komischen Gefühl im Bauch.

Das mit dem Schlafengehen macht mir ja am wenigsten Sorgen, aber das Munterwerden, die „Gaugau“-Sessions, das „Mama-ich-weiß-nicht -was-ich-anziehen-soll“ von beiden kleinen Menschen, zornig sein, werden und wieder runterkommen, Schule gehen, holen, lernen, Schulter sein, zuhören, erzählen, schimpfen und trösten – Luft holen – kochen, weil Nudeln mit Soße, Nudeln ohne, Pürree aber ohne Kartoffeln, …

Aber es gibt die besten Menschen, die das alles können und noch viel mehr, die entweder Baustelle schauen gehen, Wickie gemeinsam anschauen, Ballett und Übernachtung übernehmen, … und vor allem Beide über alles lieben.

#70: Uni update – früher war alles besser

In meinem letzten Seminar auf der Uni Wien hat der Vortragende eines Seminares uns anwesenden Studenten bedauert, da wir nur mehr Scheine sammeln und sie selbst zu Ihrer Zeit spät Nachts noch diskutiert, sich mit Inhalten auseinandergesetzt und „einfach“ studiert haben.

Ich habe das Glück beide Seiten miterleben zu dürfen. Ich habe noch studiert da gab es weder Zugangsbeschränkungen nach -prüfungen oder elektronische Systeme, die mir nicht erlauben an einem Seminar teilzunehmen, da mir xy noch fehlt. Ich habe mir meinen Stundenplan eingeteilt nach Interessensgebieten und erst in zweiter Linie nach zeitlichen Vorgaben, da ich mir schon vor über 15 Jahren mein Studium selbst finanziert hatte. Heute ist es so, dass ich Kurse nach zeitlichen Rahmenbedingungen auswähle und dann nach welchen Schein ich wie brauche und in dritter Reihenfolge, was mich interessiert.

Es gibt so vieles was anders ist, und ob es wirklich Besserungen sind, gilt es erst für mich zu beurteilen. I kepp you updated.

#69: Eier

Ich finde es bewundernswert, wenn jemand eine Leidenschaft – für Sport, Musik, Reisen – hat und pflegt. Natürlich ist es gerade in Partnerschaften, wo der Sport ein immanenter Bestandteil des Partners ist, nicht immer einfach. Leidenschaften sind zeitintenisv, brauchen Liebe und Pflege und natürlich kommt damit oft der Partner/die Partnerin in die Quere. Wobei es sich nicht ausschliessen muss.

Aber sollte man einen Partner vor die Wahl stellen. Ich oder zum Beispiel dein Sportverein? Auch wenn man sich selbst dort nicht wiederfindet, wenn ich meinem Partner etwas wegnehme, dann fehlt doch grundsätzlich etwas in der Beziehung. Hart gesprochen: Schneide ich ihm die Eier ab …

Und noch deutlicher wird es, wenn der Partner nicht dazu stehen kann, dass er etwas aufgegeben hat, weil ihm die Familie, Partnerin wichtiger war, sondern, wenn Entschuldigungen, wie das kaputte Knie, die Zeit, der Job, … vorgeschoben werden.

Jetzt ist zwar der Partner zu Hause, aber eben ohne Eier.

#68: I am not 40

Ich habe heute auf almis blog (http://blog.lei.at) über den Film „This is forty“ gelesen und über die Ambivalenz in der wir uns, die zwischen 35 und 45 Jahren +/- geboren sind, befinden. Ich habe ja ehrlich gesagt bis heute meine Augen davor verschlossen und nicht großartig darüber nachgedacht. Jedoch zwingt mich der Artikel und manche Aussagen dazu, Stellung dazu zu beziehen.

1. Man ist nicht alt, aber merkt, dass man nicht mehr ewig Zeit hat …

Dass ist meine persönliche Achilles Ferse! Ich habe keine Angst vor dem Älter werden, jedoch davor, dass ich zu wenig Zeit habe, um … Ja, eigentlich um was zu machen, zu erleben, zu tun, zu schaffen? Am besten alles, alles was sich ergibt, nichts auszulassen, was für mich nicht auszulassen wünschenswert erscheint. Und doch, ich muss doch eh noch über 30 Jahre arbeiten, weil es unser Arbeits- und Pensionssystem so erfordern wird.

2. Der Punkt 1 folgert, dass wir ständig unter Stress stehen.

Ich bin ständig unter Strom, siehe meinen Beitrag mit ein Hintern und …, aber das macht mein Leben aus, und das nicht erst seitdem ich in diese Altersdekade gerutscht bin.

3. Job, wer es bis 40 nicht geschafft hat …

Was soll das heißen? Was heißt es schon geschafft zu haben? Ist es nicht viel mehr so, dass es wichtig ist, entweder angekommen zu sein, oder nochmals zu überlegen, wohin der Weg führen kann und soll. Weil nochmals selbst wenn jemand mit knapp 20 Jahren begonnen hat zu arbeiten und dann stehen nochmals mehr als 20 Jahre vor einem! Und diese zukünftigen Jahre gilt es zu gestalten.

Wie natürlich auch unser gesamtes Leben, sei es Familie, Beziehung, Freunde und seine Vorstellungen und Träume. Und wahrscheinlich ist es so, dass wir es mit einem Alter von 30 + mit anderen Augen betrachten, aber nicht wegen der Endzeitstimmung, die uns bevorstehen könnte, sondern viel mehr auf Grund der Erfahrungen, die man gesammelt hat. Ich weiß zum Beispiel was ich will und eben nicht mehr will. Davor war es viel mehr ein Trial und Error.

#67: wenn es läuft, dann läufts …

Ich werde es das erste Mal tun! Zumindest habe ich den ersten Schritt gesetzt. Ich bin zum Frauenlauf im Mai angemeldet. Heiße 5 km stehen mir und meiner Tochter bevor und ich tue das NUR, weil meine Prinzessin an einem Kindertriathlon mitmachen möchte und somit ein Training vorab absolviert werden muss.

Ich und Laufen, dass ist so eine nie Beziehung, die nie wirklich in die Gänge gekommen ist. Schon als Jugendliche habe ich es probiert, damals noch mit meinem gelben Sony Sportwalkman, die einzige Erinnerung daran. Seit dem hatten wir beide gemeinsame Anläufe und Abbrüche, und ich frage mich, ob diese jetzige Anmeldung ein neuerlicher Startschuss für diese Beziehung sein kann, oder doch nur ein kleines Strohfeuer.

#66: Seele eines Unternehmens

Wenn ein Unternehmen auf Mitarbeiter verzichtet, die ein entsprechendes Know-how haben heißt es zumeist, jeder ist ersetzbar und auch das Know-how ist wiederaufbaubar. Was mit größter Wahrscheinlichkeit auch stimmen wird.

Aber was wenn ein Klein-/Mittelbetrieb nur auf die Leistungen eines Mitarbeiters referenzieren kann? Alles was bisher umgesetzt wurde, alle Umsätze, zukünftigen Revenues sind Ergebnisse aus dieser Arbeit eines einzelnen. Sich darauf auszuruhen ist natürlich fatal und bringt ein Unternehmen noch ein paar Jahre weiter über die Runden. Was wenn eben Weitblick, Umsetzungstärke und der Gegenpol fehlt? Wie schnell und leicht ist das Kapital Mensch wirklich ersetzbar?

Aber auch in Konzernen, wenn man meint, dass es nicht auffällt, ob jetzt jemand weg ist oder nicht, kann der fehlende Mitarbeiter einen Teil der Seele des Unternehmens ausgemacht haben. Warum man sich mit einem Unternehmen identifiziert oder nicht? Warum man gerne länger im Büro bleibt, sich engagierter zeigt, als die eines anderen Bereiches …

Wenn etwas fehlt in einem Unternehmen, dann kann man so tun, als ob es nie dagewesen wäre, oder man setzt sich aktiv auseinander. Abhanden gekommene Mitarbeiter müssen doch nicht ausgegrenzt und ausgeschlossen werden, im Gegenteil würde ich empfehlen sich immer wieder – wenn es nicht die Konkurrenzklausel ausschliesst – mit ehemaligen Mitarbeitern zusammenzusetzen, da sie mittlerweile nicht nur einen Aussenblick vorweisen können, sondern auch das Unternehmen noch mit all‘ seinen Herausforderungen kennen. Und sehr wahrscheinlich zu einem besseren Preis als die McKinseys, BCGs dieser Welt.

#65: ehrenwerten Haus

Ich wohne in einer guten Lage, zentral zur Ubahn, habe einen kleinen Vorgarten, wo nachmittags die Sonne scheint, die Terrasse muss nur wieder gesäubert und begrünt werden und auch die Wohnung ist von der Größe und Anordnung in Ordnung, wobei wir uns natürlich immer mehr Platz wünschen. Aber meine Nachbarin B hat es ziemlich gut auf den Punkt gebracht, es sind dieses freundschaftliche Verhältnis zwischen den meisten Hausbewohnern, die es hier so lebenswert machen. Und natürlich gibt es unterschiedliche Ansichten, aber wir sind auch unterschiedliche Persönlichkeiten und bringen all‘ unsere Erfahrungen, Vorstellungen und Wünsche mitein. Angefangen vom Begrünen des Hofes, den Kinderspielterminen – sogar heuer mit Programm, Lauftreffs und Laubengangtreffs bis hin zum „Personal Trainer“.

Wir tauschen uns aus und hören vor allem zu und hin. Es verschwinden damit weder große noch kleine Probleme des alltäglichen Lebens, aber zumindest sind sie mal besprochen und sehen von der Ferne und den Augen einer anderen Person nicht so erdrückend aus.

Ich würde die Anlage aber nicht mit Desperate Hausfrauen, und für Melrose Place sind wir zu alt, vergleichen, den es fehlt der junge schnucklige Gärtner, und für Drama sorgen auch nur ein paar wenige Hausbewohner …