Auch wenn die Überschrift recht kompliziert und philosophisch anmutet, so finde ich die Gedankengänge Deleuze zu Kunst äußerst interessant, da es eine Idee darüber geben kann, was von uns als Menschen bleibt. Zumindest habe ich wirklich viel darüber nachgedacht. Deleuze ist ja der Meinung, dass Kunst nur dann Kunst ist, wenn es umfassend erfasst werden kann und das bedeutet mehr als nur von Seiten des Betrachters, definitiv nicht nur über den Künstler, sondern in eben diesen Empfindungsblöcken, die wir wahrnehmen. Wir nehmen aber nicht nur Gefühle war, sondern eben ein Gesamtbild von Material angefangen, dass was es in uns auslöst, binden evtl. eine Geschichte dazu ein. Er stellt sich somit weder auf die Seite von einer Produktionssichtweise noch von einer Betrachtersichtweise, versucht diese zu vereinen oder sich darüber zu stellen.
Was mich daran jedoch so fasziniert, ist der Gedanke, dass diese funktionale Sichtweise auch auf uns Menschen – auf das Ich – zutrifft. Was bleibt, wenn ich nicht mehr hier bin? Ist das nicht eine unserer größten Ängste? Weder habe ich Weltliteratur produziert, noch ein Gemälde oder ein Skulptur geschaffen, die mich überdauert, die meinen Fingerabdruck in sich trägt. Und trotzdem ist es gerade dieser Ansatz, dass wir wahrgenommen wurden und werden mit unserer Signatur in allem was wir tun, dass eine Empfindung eine Wahrnehmung entstanden ist, die nicht vergehen wird. Hört sich etwas schwermütig an und ist es wahrscheinlich auch.
Aber es gibt auch Trost, dass es kein tatsächliches Vergessen geben kann für die, die uns wichtig sind. Deswegen sollten wir soviele Materialien wie nur möglich von uns erschaffen, auch wenn wir keine Künstler sind, und da bin ich mir mit Deleuze nicht einig, der meint, dass dieses Konzept nur auf die Kunst übertragbar ist und nicht alles Kunst ist, was uns als Kunst erscheint.