#78: Lehren zu lehren

Heute hatte ich ein Seminar zu Rhetorik und Argumentation und dieses Seminar dient vor allem Lehramtsstudenten dazu, um sich auf das Lehren vor Schülern vorzubereiten. Ein erstes Referat bzw. ein erstes Argument wurde vorgetragen und dabei sind für meine Gedanken nicht der Inhalt ausschlaggebend, oder ob der Student es gut oder schlecht inhaltlich aufbereitet hat, sondern, dass der Lektor nach Abschluss des Vortrages den Studenten darauf hingewiesen hat, dass indem er das Publikum ergo die Schüler in den Vortrag von Beginn an einbezogen hat, er seine Rede/Vortrag verliert. Etwas was ich durchaus nachvollziehen kann, etwas was ich aber persönlich bedenklich fand, war die Replik auf die Aussage des Studenten „ich möchte auf diese Art und Weise unterrichten, in dem ich meine Schüler zum Mitdenken anrege“, indem er auf seine langjährige Erfahrung verwies, dass es zwar so sein soll, dass Lehrer Schüler zur Mitarbeit motivieren sollen, aber Schüler nicht wirklich daran interessiert sind. Und je schwieriger die Klasse, desto schwieriger ist die Motivation und desto klassischer sollte der Vortrag sein.

Ich finde es nicht fair, dass gleich vorweg Illusionen und Wunschvorstellungen genommen werden sollen. Der Student wird seine eigenen Erfahrungen machen und hoffentlich viele Positive und wahrscheinlich noch viel mehr Negative, jedoch sollte er nicht vergessen, warum und wie er eigentlich seinen Weg eingeschlagen hat.

Ich habe nur junge Erwachsene und Erwachsene unterrichtet und jeder einzelne war anders und doch war es vielen gemein, dass sie lernen wollen somit konnte ich immer wieder neue Methoden anwenden, und dann war es aber auch gewünscht und erfordert traditionell und konservativ zu unterrichten.

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