#342: Zombie-Apokalypse oder Tag 3

Ich gebe zu, dass ich zu viel Phantasie habe. Ich kann mich auch sehr gut in Tagträumen verlieren und wenn ich apokalyptische Filme ansehe, dann lebe ich durchaus immer so intensiv mit, dass ich mich entweder unter der Decke verstecke, das Klo aufsuche – wobei mein Herz rast, dass ich etwas entscheidendes verpassen könnte – um am Ende über den Film reden zu müssen.

Als ich den Film die Wolke zum Beispiel sah, habe ich dann nächtens und auch durchaus tagsüber darüber nachgedacht, was ich machen würde, wenn dies eintreten würde. Die Szenarien waren durchwegs kreativ vom ins Auto steigen und alle mir wichtigen Menschen einsammeln (damals hatte ich noch einen 7 Sitzer), um nach Italien, Sizilien wäre hier die Wahl gewesen, oder in den Flieger Richtung Kanada zu steigen.

Und manchmal überholt einen die Wirklichkeit, weil Italien in der jetzigen Situation nicht möglich ist und kein Flieger mich irgendwohin bringen kann. Ein eigenartiges Gefühl. Obwohl ich hinausgehen kann, fühle ich mich eingesperrt.

Am ersten Tag war ich sogar gleich über 2 Stunden mit Kind und Hund spazieren, wir sind durch den Wald gegangen und haben die Frühlingssonne gespürt. Ich habe sie nicht genossen. Auch die frische Luft im Wald, die Stille oder das Beobachten der Natur haben mir nicht die Zufriedenheit gegeben, wie sie es sonst immer tun.

Heute ist Tag 3 und ich werde wieder einen langen Spaziergang machen. Ich bin gespannt, wann ich mich an diese einschränkende Freiheit gewöhnen werde. Ich hoffe zumindest NIE.

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