#207: die Mischung macht’s

Dieses Wochenende war am Karlsplatz das Strassenkünstlerfest und am Heldenplatz das Erntedankfest, am Sonntag haben wir uns zwischen diesen beiden Welten bewegt. Während am Karlsplatz ein Kärtnerbua Volkslieder in schönster Reggae-Manier interpretierte, spielten am Ring Blasmusikkapellen und es wurden Blumen, Wein und Gemüse verteilt. Die Welten könnten nicht gegensätzlicher sein zwischen Dirndl und Dreadlocks und doch sind beide unerlässlich für uns.

Wer sagt uns, dass das eine besser ist als das andere? Traditionelles Kulturgut gegen traditionelles Kulturgut, nur in seiner jeweiligen Sprache übersetzt. Ich fand es an beiden Plätzen großartig, weil es doch nur die Mischung ausmacht und uns die Möglichkeit gibt aus beiden Welten das Beste für uns herauszuholen.

NACHTRAG: jetzt habe ich gerade den Artikel im Standard von Fr. Weissensteiner gelesen und frage mich, wenn man das so liest, ob ich mich schämen muss, dass ich dieses Erntedankfest gut finde. Na gut, ich war nicht am Samstag oder Freitag dort, habe keine politischen Reden gehört, auch keine Segnungen und mir ist auch kein Rudelbeten untergekommen. Das Verteilen der Luftballone aus dem ÖVP Wagen war am frühen Nachmittag aus, da die Gasflaschen zum Befüllen alle aufgebraucht waren – habe ich bemerkt, da sehr viele Kinder unglücklich vor der älteren Dame standen. Natürlich geht das Fressen und Saufen immer am Besten. Aber am Karlsplatz war das nicht anders, nur dort war es halt die Ottakringer Brauerei mit mobilen Spritzer- und Bierwagen. Das Erntedankfest gibt vielen Produzenten die Möglichkeit direkt an den Konsumenten zu gelangen, was auch immer daran verwerflich ist, hat mir Fr. Weissensteiner nicht vermitteln können. Das ich nicht objektiv schreiben muss, liegt daran, dass ich hier meine persönliche Meinung kundtue, dass sollte aber eine professionelle Journalistin in den ersten Stunden ihres Studiums lernen vor allem wenn man vermeintlich für ein Qualitätsblatt schreibt.

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