Eine der schönsten und bewegendsten Reden eines Trauzeugen hielt mein Bruder bei der Hochzeit seines besten Freundes Simon. Um seine Frau darauf vorzubereiten, was es heißt zu Simon zu sagen: „Ja, ich will!“ erzählte er ihr von seinem ersten Schultag mit 10 Jahren in der Mittelschule. Damals kam Simon auf ihn zu und der erste an ihn gerichtete Satz war: „Willst du mein Freund sein?“ Und 19 Jahre später ist er der Trauzeuge und ist ihn nie wirklich „los“ geworden.
Und heute erzählt mir meine Prinzessin überglücklich, dass sie an ihrem ersten Schultag schon eine Freundin gefunden hat. Sie sitzt nämlich neben der Valentina und die hat ihre Stifte vergessen, also half sie ihr aus. In der Kirche während des Schulgottesdienstes haben sie sich dann beide gleichzeitig (!) die wichtige Frage gestellt: „Willst du meine Freundin sein?“
Ich finde es schön, wenn das noch so ungezwungen geht. Wie würden unsere Arbeitskollegen oder Nachbarinnen schauen, wenn man so nach ein paar Sätzen fragt: „Willst du meine Freundin sein?“ Wir vertrauen viel weniger auf uns, warten ab, weil wer weiß, vielleicht ist die eh nicht so nett … Und Freundschaft bedeutet ja auch etwas, Zeit, Interesse und Freude zu teilen. Es ist ein Versprechen, dass man sich gibt.
Im Falle meines Bruders eines, dass schon 20 Jahre anhält.
Wie wahr! <3