Ich habe in letzter Zeit, geplant ungewollt, mehrere stationäre Krankenhausaufenthalte hinter mich gebracht. Einerseits schon mal nicht lustig in Zeiten wie diesen, wo einem niemand besuchen kann, andererseits herrlich, dass niemand einem unterbricht, wenn man gerade einfach schlafen, lesen oder fernsehen will.
Aber ich schweife ab. Denn gleich nach dem ersten Mal, als ich im Stationsbereich darauf wartete mein Bett zu bekommen, wurde mir schlagartig bewußt, was alt und/oder krank sein bedeutete. Auch wenn auf dieser Station viele SchlaganfallspatientInnen oder PatientInnen mit Demenz und Folgeerkrankungen waren, und jede bzw jeder sein eigenes Schicksal zu verarbeiten hatten, so war es ernüchternd diese Hilflosigkeit und Bedürftigkeit zu sehen.
A B E R – auch wenn zum Leidwesen der Pfleger und Pflegerinnen – gab es ganz viele, die Widerstand gegen ihre Situation und nicht den Personen vor Ort leisteten. Zu versuchen aufzustehen, auch wenn es kontraproduktiv ist. Sich fortzubewegen, obwohl eingeschränkt durch Rollstuhl und Patienten um einen herum. Mit der Gabel zu essen, auch wenn der Löffel daneben liegt und durch die Schwester angeboten. Mir ist bewußt, dass es die Pflege und Krankenbetreuung nicht einfacher macht, aber es ist andererseits auch ein Akt zur Selbstbestimmung.
Und so habe ich mir gedanklich eine Liste gemacht, während ich so da saß und beboachtete.
- Pyjama. Immer den eigenen Pyjama mitnehmen und am besten gleich mehrere.
- Loungewear. Oder ganz einfach gemütliche Jogginghose. Wenn ich hübsche Pfleger oder Ärzte erwarte oder erhoffe, dann auch durchaus etwas stylishes oder witzig. Witzig geht immer, so habe ich vor Weihnachten meinen Last Christmas Sweater und mein Grinch T-Shirt miteingepackt und es zauberte ein Lächeln auf das Gesicht meines Gegenübers.
- Unterwäsche. AUSREICHEND, dass muss oder sollte ich nicht einmal erwähnen müssen, aber wer weiß, ob ich dass irgendwann dann noch weiß.
- Schlapfen. Patschen. Flip Flops. Sneaker. Der Weg zur Toilette, zu den Untersuchungen oder das Rundendrehen im Spital sollte mit geeignetem Material bewältigt werden.
- Beauty. Man muss weder stinken, noch schiach aussehen. Und wenn es mich glücklich macht, dann hau ich mir eine Maske rauf oder schmier mir was ins Gesicht. Also sich selbst zu pflegen ist auch eine Art sich selbst zu lieben und sich etwas Gutes zu tun, auch wenn es vielleicht gerade nicht gut läuft.
- Lesematerial. Auch Schund und Gossip Magazine gehören dazu, es entlüftet so schön mein Gehirn.
- Sonstiges. Angefangen von Kopfhörern, um die Welt um einen rundherum auszublenden bis hin zum Teebeutel (merke Melisse ist nicht so meins) ist alles erlaubt.