#346: Il fornaio da Stefano in Beausoleil

Wenn man an die Cote d’Azur reist, wollen viele die Reichen und Schönen sehen. Yachten, Lamborghinis, Silikonbrüste, Hyalloronlippen, Extensions und hautenge (nicht immer optimal sitzende) Glitzerflitzer – all‘ das waren amüsante Nebenprodukte unserer Must-sees and To-Dos.

Ich habe meinen Chagall gesehen, Miro ebenfalls und auch Matisse. Bin durch die Lavendelfelder gegangen und habe Olivenöl verkostet und die Sonnenblumen van Goghs einzufangen. Bin auf den Plätzen der Päpste gewandert und habe arabische, italienische und gotische Einflüsse in der Architektur bewundert.

Man muss sich nicht dem schönen Schein folgen, sondern sich in kleinen Gassen auch in St. Tropez verlieren und dort mit den Einheimischen auf kleinen Plätzen mit ein paar Tischen den lauen Abend geniessen.

Geniessen ist ganz einfach in der Provence und gutes Essen zu finden eigentlich auch. Aber eines meiner persönlichen Highlights war das Il fornaio von Stefano. Beausoleil heißt die Ortschaft, die oberhalb von Monaco liegt. Oberhalb bedeutet, dass geht man ein paar Hundert Meter weiter und ein paar Stiegen hinunter ist man schon nicht mehr in Frankreich, sondern in Monte Carlo. Ein fliessender Übergang und nur die Änderung des Mobilfunknetzes weißt einem daraufhin, dass man im Land der niedrigen Steuersätze ist, im Land des Piraten- bzw. Raubritterfürsten (natürlich nur geschichtlich gesehen) und der Luxusautos, die im Kreis fahren.

Das Il fornaio ist ein Feinkostladen mit ein paar Tischen drinnen und welchen auf dem Gehsteig. Der Besitzer und Chef Stefano ist Italiener und Chefkoch und führt dieses entzückende Restaurant mit seiner Frau Victoria. Nicht nur, dass die Produkte sensationell und qualitativ hochwertig sind, werden sie auch vom Chef mit viel Liebe und Leidenschaft zu bereitet. Und es gibt guten Kaffee, nämlich wirklich guten Kaffee, etwas was die Südfranzosen, trotz ihrer Nähe zu Italien nämlich nicht können. Und Stefano hat sich Zeit genommen, um mit uns zu plaudern, dem Hund nicht nur Wasser anzubieten, sondern auch Ragu, und dem Junior Rede und Antwort zu stehen, welche Autos er nämlich schon gesehen hat. Es war, wie ein Ankommen bei Freunden, obwohl wir das erste Mal dort waren.

Jederzeit wieder.

https://www.ilfornaiobeausoleil.com/

Ein Gedanke zu „#346: Il fornaio da Stefano in Beausoleil

  1. hans schnatter

    würde in einen Reiseführer passen, hab auch wunderbare Erinnerungen an die Provance und die vielen kleinen Dörfer in den Bergen..

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