Jetzt war ich heuer erstmals so richtig in Kroatien urlauben. Eigentlich fast unglaublich, vor allem, wenn man meinem familiären Background kennt oder weiß, dass ich beruflich am Balkan tätig war. Aber heuer war es dann so weit und unsere erste Station war die Insel Rab, da eine liebe Freundin dort ihr Zweitdomizil hat. Was mich sehr überrascht hat, war die relativ schnelle und unkomplizierte Anreise. Da ich relativ viel auf den Balkan fahre (früher beruflich, heute privat) versuche ich immer anti-zyklisch zu fahren und somit konnten wir Rab in guten 6 Stunden 20 erreichen. Auch Pula in Istrien über Koper sind wir anti-zyklisch angefahren (Fr – Do) und waren in ein bisschen über 6 Stunden dort.
Rab ist eine wunderschöne Insel, wenn man von der Fähre auf die Insel fährt, hat man den Eindruck in der Filmkulisse eines Western gelandet zu sein, da die Landschaft sehr karg wirkt. Wobei dieser Eindruck trügt, fährt man ins Innere sind vor allem die Buchten mit wunderschönen Pinienwäldern begrünt. Was uns besonders gut gefallen hat, war die Möglichkeit mit einem Wassertaxi von der Stadt Rab aus zum Frnjak (wenn ich es richtig im Kopf noch habe) zu fahren. Eine kleine Bucht mit viel Schatten und wenig Menschen (zumindest Mitte Juli) und einem traumhaften Meer. Die Badeschlapfen, die ich meinen zwei Kindern gekauft habe, wurden nur von der Prinzessin getragen. Seinem Motto treubleibend „was mich nicht zerstört, macht mich härter“ hat der Bub von jeglicher Fussbekleidung abgesehen (auch später in Istrien). Ich bin zwar mit meinen Flip Flops am Steinstrand herumgelaufen, aber ins Meer ging es dann auch ohne, weil weder die Steine so spitz waren noch die Seeigeln – vor denen man uns gewarnt hat – auffindbar waren. Ich habe selten so ein schönes türkisblaues und sauberes Meer gesehen.
Wobei in Medulin 3 Wochen später in Istrien war nichts mehr von einem türkisblauen Meer erkennbar, was wohl an dem Sandstrand liegt, der elendiglich lange auch ins Meer führt. Das Schwimmen und Schnorcheln ist dort nur bedingt lustig. Außerdem sind wir dort wie die Sardinen Liege an Liege gelegen und das für stolze 18 Euro.
Und wenn wir schon bei den Stränden sind in Pula waren wir auf Verudela und Premantura (einem Naturschutzgebiet). Verudela war ähnlich Medulin ziemlich überlaufen und selbst die Steinplatten mit Handtüchern und Matten übersät. Dafür schon ein schöneres Wasser, wahrscheinlich hätte man noch tiefer hinein gehen sollen, zumindest war das unser Eindruck beim Spaziergang.
Premantura ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet, welches so groß ist, dass sich die Menschenmassen einfach verlaufen und man wirklich Fleckchen finden kann, die man in aller Ruhe belegen kann (falls nicht Nudisten kommen, die nackt rülpsend und furzend neben einem Snacken wollen). Ich war mit meiner Prinzessin Tandem-Kajak fahren, eine anstrengende aber lohnende Erfahrung. Wir haben die Fußspuren der Dinos entdeckt (mehr mein Jr. als ich). Und viel zu wenig dieses Gebiet erkundet.
Was man für den Strand braucht? Matten, die so aussehen wie die Sitzauflagen der Altherren- und Damen Liegestühle und am besten kauft man sie im hiesigen Supermarkt. Weil an den Standerln auf den Ständen zahlt man das doppelte mehr! Wir hatten unsere Ikea Soft-Kühltasche mit, da wir im Apartment immer die Kühlakkus frieren konnten und somit waren wir immer mit kalten Wasser und auch mal Prosecco ausgestattet. Es war so heiß, dass wir uns hauptsächlich von Wassermelonen, Gurken, Brot oder Burek ernährt haben.
Essen … und Trinken. In Rab gibt es in der Altstadt gute Restaurants und in Barbat geht man gerne zum Franjo. Aber wirklich glücklich bezüglich Essen bin ich in Pula geworden. Besten Cevapcici: Kod Kadre, sie schmecken wie bei meiner Baba mit dem richtigen Brot und viel Zwiebeln. Bester Fisch: Salt&Pepper in Medulin, welche auf dem Kohlegriller frisch gegrillt werden. Eine Fischplatte für Zwei, daran würden alle Damen meiner Mädelsrunde essen können und nicht hungrig heimgehen. Bestes Fleisch: Konoba (Art Heuriger) Medeja. Eine junge Frau, die dieses Lokal betreibt mit hochwertigsten Zutaten und prämierten Olivenöl.
Alles in Allem ein gelungener Einstieg für uns Kroatien-Neulinge.