Im New Yorker vom 07. Jänner schreibt George Packer, dass wir alle versuchen müssen Charlie zu sein. Und zwar nicht nur heute, um unsere Solidarität zu bekunden, sondern täglich und zu jeder Zeit. Es geht um unsere Freiheit und dem demokratischen Verständnis mit dem wir aufgewachsen sind, sie ist so selbstverständlich für uns geworden.
Ich will Charlie sein. Ich bin Charlie. Ich will nicht still sein und Angst haben. Ich will auch nicht Angst für und um meine Prinzessin und meinen Ninja haben. In einer meiner letzten Vorlesungen auf der Uni sprach eine Professorin davon, dass wir es in der Hand haben (die noch Jüngeren als ich) etwas zu ändern, damals sprach sie vom Klimawandel, aber es muss viel weiter gefasst werden. Es geht um Toleranz, Pluralismus, Freiheit und Demokratie.
Ich will Charlie sein. Ich bin Charlie. Ich will mich aber auch nicht mobilisieren lassen von einer Hetze, die wiederum nur Intoleranz und Ausgrenzung schafft. Mein Großvater war im Arbeitslager (KZ) weil er eine andere politische Gesinnung hatte, mein anderer Großvater hatte von einem Krieg genug und verweigerte im zweiten Krieg eine Waffe zur Hand zu nehmen.
Ich will Charlie sein. Ich bin Charlie. Ich will nicht Angst haben. Ich bin ein halber Tschusch und ich darf das sagen, weil ich eben einer bin. Und ich habe als Kind erlebt, was das für meine Mama bedeutete. Als sie – die guten braven redlichen … wer sie auch immer waren – meiner Mama über Geschmiere an der Türe mitteilten, dass Ausländer raus müssen – im gutbürgerlichen Eigentumsheim.
Ich will Charlie sein. Ich bin Charlie. Ich will leben und etwas verändern. Wer macht mit?
Starker Text!
Ich bin ja ein großer Angsthase. Aber ich versuch es auch!
Ich bin Charlie!!!