Ich habe ja so ein paar persönliche Befindlichkeiten mit Kant und dieses Semester ist es soweit, dass ich mich ihm stellen muss. Ich habe nämlich gleich 2 Seminare und eine Hauptvorlesung zu Kant, seiner Moralvorstellung, der praktischen Vernunft und den Kategorien inklusive. Ich mochte ihn bis dato eigentlich nicht, weil er einerseits so vertrocknet unsympathisch aussieht. Das muss man – finde ich – sagen dürfen, weil bei ihm geht es auch viel um Anschauungen und Wahrnehmungen. Ästhetik nach Kant handelte nicht von der Kunst und den schönen Dingen, sondern davon, wie wir das Subjekt anschauen und ihm dadurch Erkenntnis geben können. Und meine Erkenntnis war, dass er einfach unsympathisch rüberkommt. So null Humor und so. Er war ja auch der Meinung, dass an seine Akademie nur jemand Einlass finden darf, der Mathematik versteht.
Er spricht auch gerne über das „uns“ und meint nicht die Vielzahl von uns Individuen, sondern er meint das „transzendentale Subjekt“. Er ist kompliziert und man könnte fast meinen, dass es ihm einen Heidenspaß macht, dass wir einmal nachdenken müssen, was er den hier so damit meint. Weil schlussendlich sagt er ja auch, dass wir „üben, üben, üben müssen um zu verstehen“.