#174: Der Zwirn

So jetzt ist es soweit, dass ich die Zeit finde, um über mein Erlebnis beim Damenfriseur um die Ecke zu berichten. Auf der Wagramerstrasse findet sich nicht nur ein reiner Herrenfriseur, sondern auch ein Damenfriseur, der von 3 Damen betrieben wird. An dem besagten Nachmittag sollte nicht nur ich eine Hochsteckfrisur erhalten, sondern auch 4 Frauen, die auf eine türkische Hochzeit gingen. Vorab wurden sie von der jüngeren Angestellten geschminkt und die Härchen in Gesicht (Augen, Nase, Kinn, Oberlippe) fassonieren. Ich war schon fasziniert davon, wie schnell und geübt das Schminken ging, aber als die junge Dame zwischen ihren zwei Händen und dem Mund (in einem Dreieck) einen Zwirn spannte und mit schnellen Hin- und Her-Bewegungen mal so im Gesicht herum fuhrwerkte, da war ich wirklich beeindruckt.

Und mutig wie ich bin, habe ich auch dieses Service bestellt. Und es tut VIEL viel weniger weh als zupfen. Und es sieht sogar gut aus. Ok ich gebe es zu, dass ich nicht so auf die dünne Version meiner Augenbrauen stehe, aber das ist ein Lerneffekt und ich habe ja auch kein detailliertes Briefing abgegeben. Aber das Wichtigste ist, dass es nicht schmerzhaft ist.
Und die Angestellten und Besitzerin sind entzückend und versuchen ihren Kundinnen schnell und günstig ein Service anzubieten. Egal ob es die alte Dame aus dem Nebenhaus betraf, die zwar erst um 17 Uhr einen Termin hatte, aber trotzdem schon ab 16 Uhr im Laden saß, um alles genau zu beobachten. Oder eben mir eine Hochsteckfrisur, die bombensicher bis in die Morgenstunde hielt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.