#140: Wissenschaft – abgehoben

Gestern auf der Wissenschaftsgala des Landes Niederösterreichs wurden herausragende Leistungen in der Wissenschaft prämiert und so vielfältig wie die Themen der Gewinner waren, so hörte man einen gemeinsamen Tenor der Diskutanten und Wissenschafter. Erstens in die Bildung der heutigen Kinder und zukünftigen Kinder und Jugendlichen zu investieren, weil dort kommt unser Nachwuchs für Forschung und Innovation her und zweitens, dass Wissenschaft heute Übersetzer benötigt, da die breite Öffentlichkeit nun mal nicht die Sprache der Wissenschaft spricht.

Alleine über Punkt 1 liesse sich Seiten und Beiträge füllen und es steht ausser Frage, dass das Bildungssystem meiner persönlichen Meinung revolutioniert gehört und zwar weit aus mehr als weiterentwickelt.

Aber Punkt 2 hat mich weitaus nachdenklicher gemacht, weil LH Pröll selbst meinte, dass wenn er nicht die Sprache seiner Wähler spricht, dann wird er nicht gewählt werden. Scheint das dies funktioniert, sieht man die Amtsperiode von LH Pröll an. Aber um das Politisieren geht es mir weniger, als um das Verständlich-machen von „grauer“ Theorie, von Fremdworten, die im Sprachgebrauch der Experten und Wissenschafter verwendet werden, aber eben nur dort und dass selbst sehr gescheite Leute – aus anderen Fächern – manchmal wenig, ein biserl oder eben nichts verstehen. Ich bin selbst zur Zeit damit konfrontiert, dass ich auf der Universität in der Philosophie Texte lese, die mich sehr anstrengen und herausfordern. Einerseits in der Konstruktion der Sätze als auch in den Inhalten. Und ich frage mich, ob solch‘ ein Komplizierthalten von Inhalten, Themen nicht auch dazu dient, Macht zu schaffen.
Selbst bei meinen Texten ertappe ich mich oft, dass ich einen Satz neu schreibe, da er viel zu kompliziert geschrieben ist, mit viel zu vielen Fremdworten, die sich einschleichen, die so richtig sich anhören, so elegant und wortgewandt … und vor allem gescheit. Blöd, wenn man sich selbst ertappt.

Daher möchte ich versuchen viel mehr zu übersetzen, weil schlußendlich bin ich ein Arbeiterkind, aufgewachsen mit einem „echten“ Wiener als Papa, der wenn es nicht den Qualtinger gegeben hätte, der „Qualtinger“ ist, in einer Familie, wo wir diskutieren konnten, politisiert haben aber immer alles sehr erdig und ohne Verschnörkseltes.

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