Ich habe heute eine schriftliche Anfrage an den Wiener KAV und an die Mediensprecherin der Stadträtin Wehsely zum Thema Wartezeiten im Wilhelminenspital gesendet. Ich hatte nämlich das zweifelhafte Glück gestern meinen Vater vor 9:30 in die Gefässambulanz (30b) zu führen, da er einen vereinbarten (!) Termin hatte und nach meinem Termin in der Stadt kam ich vor 12 wieder retour, in der naiven Annahme, dass er schon fertig wäre, um eine weitere Stunde bis kurz vor 1 zu warten. Man erhält weder Auskunft darüber, wie lange es dauert, wann man ungefähr dran kommen könnte, geschweige, dass jemand freiwillig mit den anwesenden Personen sprechen will. Mein Vater ist Diabetiker, spritzt Insulin und sollte zu Mittag eine Kleinigkeit zu sich nehmend was unmöglich ist, weil niemand seinen Platz verlassen möchte.
Was aber noch weitaus entwürdigender war, war die Situation von Herrn K. Herr K. ist schwerst gehbehindert, hat zwei Klumpfüsse, saß in einem Rollstuhl weil stehen und gehen naturgemäß anstrengend ist. Und damit es zum Highlight meiner persönlichen Wartezeit wurde, sah ich, wie Herr K. versuchte bei der Schwester herauszufinden, wann er endlich dran käme, weil er ist schon seit !7:30! da. Nicht dass jemand käme, um ihm eine Antwort zu geben. Und als wir um 1 gingen, saß er immer noch dort und schob den Rollstuhl, wie auch die Stunden zuvor im monotonen Rhytmus vor und zurück.
Auch eine alte Dame saß seit 8 in der Ambulanz, da sie auf die Aufnahme wartete, mit einem altersschwachen Köfferchen im Schoß, krampfhaft festhaltend. Wobei sie hatte Glück, sie wurde unbeabsichtigt raus und rein geschoben aus der Ambulanz, weil man nicht wusste, ob und wo sie ein Bett bekäme. Schlussendlich wurde sie aber kurz nach 12 doch noch einem Bett zugewiesen. Ob man sich vielleicht das Mittagessen sparen wollte?
Ich bin neugierig, ob ich eine Antwort erhalte, den auch meine 2te Erfahrng mit dem Spital ist mehr als unzufriedenstellend. Und das obwohl das Wilhelminenspital gerüchteweise eine persönliche Nähe zu unserem Bürgermeister hat.