#86: Gleich und gleicher …

Meine Tante hatte es ziemlich auf den Punkt gebracht, in südländischen Familien (Balkan) zählen Männer und männliche Nachkommen noch immer mehr als die Weiblichen. Hintergrund war der die Diskussion rund um das Erbe eines Bekannten. Frauen haben zu verzichten, wie es auch meine Mutter getan hat. Eine Veränderung der Einstellung in Sachen Gleichberechtigung findet nach wie vor nicht statt bzw. nur sehr schleppend.

Es war schon „amüsant“, als ich merkte, wie sich das Bild zu meiner Person veränderte, nachdem ich gefragt wurde, was ich jetzt mache, wenn ich nicht mehr in einer Firma angestellt bin. Die Möglichkeit der Selbständigkeit und der Weiterbildung war auf einmal wesentlich höher bewertet, davor schien ich wohl irgendeine Arbeitsbiene gewesen zu sein, die weniger leistet. So wurde mein Bruder noch während seines Studiums immer wieder gefragt, wie sein Studium läuft, was er jetzt so macht, während das bei mir nie ein Thema war.

Ich liebe die Gastfreundschaft und Lebensfreude meiner mütterlichen Wurzeln, mit dem Alter merke ich aber, dass ich mit dieser Seite meiner Wurzeln nichts anfangen kann und versuche auch positiv auf meine jungen weiblichen Verwandten einzuwirken, die Bildung geniessen können. Mit meinen Ansichten werde ich zukünftig nicht zu den beliebtesten Verwandten zählen. Aber ich habe keine Lust mich kleiner fühlen zu lassen, als ich es bin.

Ein Gedanke zu „#86: Gleich und gleicher …

  1. Hans Schnatter

    Glaub mir,solange Dein Auto immer vollgepackt ist wirst Du immer zu den Lieblings-
    verwandten zählen. Ich spreche aus eigener Erfahrung!!!

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