#39: sich „wehren“

Heute wurde über die Wehrpflicht bzw über ein Berufsheer abgestimmt. Und dabei hat die Mehrheit sich für die allgemeine Wehrpflicht und Beibehaltung des Zivildienstes entschieden. Ich habe beim Lesen diverser Online-Tageszeitungen vor allem eines interessant gefunden, die Erinnerungen der Leser und Redakteure zum Bundesheer waren mehrheitlich negativ und die dort verbrachte Zeit als entbehrlich beschrieben. Einzig der Zivildienst schnitt als sinnbringend positiv ab. Was ja wiederum die Motive der Entscheidung wiederspiegelt. Aber hätte das ein Sozialjahr nicht auch geschafft? Diese Reflexion kenne ich aber auch aus dem Freundeskreis, wenn rotweingeschwängert die „gute“ alte Zeit des Heeres hervorgeholt wird, wo es um die komplexbeladenen Ausbildner geht, die angsoffenen Unter- und normalen Offiziere beschrieben werden, und die Zeit zwischen „oarsch“ und „sinnlos“ war.

Was mich an dieser Volksbefragung am Meisten gestört hat, war dass wir über Schlagwörter abgestimmt haben, aber nicht über die inhaltliche Strategie. Denn eine Beibehaltung des Bundesheers in der jetzigen Form kann weder im Sinne der Bevölkerung, Politik noch des Bundesheers sein. Aber auch das freiwillig bezahlte Sozialjahr ist unklar definiert, wie kann ein Berufsheer bei gleichen Budgets (wahrscheinlich weniger) die gleiche Systemleistung bringen. Bevor diese Arbeit getan wurde, durften wir abstimmen.

Da ich meinen Kindern bis heute jeglichen Besitz von Spielzeugwaffen verweigere, ist meine Einstellung wohl ziemlich klar. Ich halte auch nicht viel von Zwangsvollstreckung. Da mein Sohn aber erst 3 ist, hat er noch etwas Zeit und wer weiß, was bis dahin noch alles aufgelöst und neu wiederentdeckt wird.

2 Gedanken zu „#39: sich „wehren“

  1. christina hedrich

    Hallo Manuela, du sprichst mir aus der Seele. Eigentlich hätte jede Seite ein Konzept präsentieren sollen, über das wir abstimmen können. Es kauft ja auch keiner Auto, Wohnung oder etwas anderes ohne vorher zumindestens ein Bild gesehen zu haben.
    Aber wer weiss, was in einigen Jahren ist.
    LG Christina

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